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Steigende Preise beim Frischbrot

Renate Hodel, lid/blu |

 

Im Jahr 2022 wurden rund 262’915 Tonnen Brot- und Backwaren eingekauft und dafür rund 2,4 Milliarden Franken ausgegeben. Im Vergleich zum Vorjahr sank der Absatz mengenmässig um 6’406 Tonnen, was auf die Normalisierung des Ausser-Haus-Konsums nach der Pandemie zurückzuführen ist. Trotzdem blieb die Nachfrage insgesamt hoch, mit einem deutlichen Anstieg gegenüber dem Jahr vor der Pandemie.

 

Wertmässig hat der Brot- und Backwaren-Markt im 2022 um 0,7 Prozent zugenommen, mengenmässig um 2,4 Prozent abgenommen. Die rückläufigen Absatzentwicklungen sind hauptsächlich auf die gesunkenen Absatzmengen in den Kategorien «Brot haltbar» und «Teig» zurückzuführen, deren Absätze um 6,2 respektive 9 Prozent gesunken sind.

 

Der durchschnittliche Verkaufswert über den gesamten Brot- und Backwaren-Markt fiel um 3 Prozent höher aus im Vergleich zu 2021. Die höheren Preise werden vom Bundesamt für Landwirtschaft auf höhere Energie-, Logistik-, Transport- und Rohstoffkosten zurückgeführt.

 

Höhere Preise im Laden

 

2022 ist der durchschnittliche Verkaufswert von Frischbrot stärker angestiegen als in den Jahren zuvor (22/21: +3,0 %, 21/20: 1,5 %, 20/19: -0,5 %). Insbesondere ab April 2022 stieg der durchschnittliche Verkaufswert von Frischbrot gegenüber dem jeweiligen Vorjahresmonat an und lag im Dezembers 2022 4,8 Prozent über dem des Vorjahrs, heisst es im jüngsten Marktbericht Brot und Getreide des Bundesamts für Landwirtschaft (BLW).

 

«Die deutliche Zunahme des durchschnittlichen Verkaufswertes beim Frischbrot lässt sich im Wesentlichen durch den Ausbruch des Ukraine-Konflikts und dessen vielfältigen Auswirkungen erklären», schreibt das BLW. Gemäss dem Bundesamt hängt die Preiseentwicklung im Detailhandel einerseits von den inländischen Getreidepreisen ab. Andererseits hätten die Logistik-, Energie- und Produktionskosten einen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung des Verkaufswertes von Brot- und Backwaren sowie Mehl im Schweizer Detailhandel. 

 

Gefragte Bio-Brote

 

Die inländischen Getreidepreise franko Mühle als auch der Nettopreis franko Mühle für Industrie-Weissmehl konventionell sind im 2022 um 7,6 Prozent respektive um 5,9 Prozent gegenüber Vorjahr gestiegen. «Aufgrund des variablen Grenzschutzes sowie des hohen Selbstversorgungsgrades beim Brotgetreide werden die Entwicklungen der Preise auf den internationalen Rohstoff-Märkten nur begrenzte Auswirkungen auf die Konsumentenpreise im Schweizer Detailhandel haben», so die BLW-Experten.

 

Das Jahr 2022 war besonders erfolgreich für den Verkauf von Bioprodukten im Bereich Brot und Backwaren. Bio-Frischbrote machten einen Umsatzanteil von 270 Millionen Schweizer Franken aus, was einem Marktanteil von 24,5 Prozent entspricht. Besonders beliebt in Bioqualität waren Kranz-, Stangen-, Tessiner- und Vollkornbrote, aber auch saisonale und andere spezielle Brote hatten hohe Anteile an Bio-Verkäufen. Bei saisonalen Broten wie dem 1.-August-Weggen, Grittibänz und Dreikönigskuchen lag der Bio-Anteil bei 24 Prozent.

 

Erhöhte Nachfrage nach Mehl

 

In den letzten Jahren ist aber nicht nur der Brot- und Backwarenmarkt gewachsen, sondern auch der Mehlmarkt. Der Absatz auf dem Mehlmarkt hat zwischen 2018 und 2022 um 8,2 Millionen Franken beziehungsweise um 16 Prozent zugenommen. So stieg die Nachfrage nach Mehl im Detailhandel insgesamt über die letzten fünf Jahre kontinuierlich an und erlebte insbesondere während des Lockdowns im Jahr 2020 aufgrund der Coronavirus-Pandemie einen Aufschwung. Dinkelmehl und Halbweissmehl verzeichneten in den letzten fünf Jahren den grössten Zuwachs.

 

Genau wie bei den Verkäufen der Brot- und Backwaren ist der Verkauf von Mehl zwar insgesamt zunehmend, war im Vergleich zu 2021 aber ebenfalls in allen Kategorien rückläufig. So wurden im Jahr 2022 in der Schweiz für 59 Millionen Franken Mehl gekauft, was einer Menge von 32’286 Tonnen entspricht. Ausserdem variiert der Verkauf von Mehl je nach Jahreszeit. Vor Ostern und Weihnachten ist die Nachfrage mehr als doppelt so hoch im Vergleich zu den Sommermonaten Juli und August, in denen weniger Mehl gekauft wird. Im Jahr 2022, nachdem die Pandemie vorbei war, gab es allerdings höhere Spitzenwerte im Jahresverlauf als vor der Pandemie.

 

Höhere Ausgaben für Brot auf dem Land

 

Im Rahmen des Marktberichts wurde zudem – basierend auf den Haushaltspaneldaten von NielsenIQ Switzerland – das Kaufverhalten der Haushalte untersucht. Die Daten zeigen, dass ein Schweizer Privathaushalt letztes Jahr durchschnittlich 51,4 Kilogramm Brot- und Backwaren für 460 Franken eingekauft hat. Dabei gaben Haushalte in der Westschweiz ähnlich viel für Brot- und Backwaren aus wie Haushalte in der Deutschschweiz. Die Haushaltspaneldaten zeigen aber auch, dass ländliche Haushalte 41 Franken mehr für Brot- und Backwaren ausgegeben haben als städtische Haushalte und dass Familienhaushalte mit Kindern und Haushalte mit älteren Personen grundsätzlich die höchsten Ausgaben für Brot- und Backwaren hatten.

 

Auch das Kaufverhalten für Mehl variiert je nach Art des Haushalts. Haushalte mit zwei Kindern haben doppelt so viel Mehl gekauft wie Haushalte ohne Kinder, während Haushalte mit drei oder mehr Kindern dreimal so viel Mehl gekauft haben. Und auch regional gibt es Unterschiede: So haben Haushalte in der Westschweiz weniger Mehl gekauft als Haushalte in der Deutschschweiz. Ausserdem wurde in städtischen Gebieten weniger Mehl gekauft als in ländlichen Regionen. Auffällig ist, dass praktisch alle Haushaltstypen mehr Mehl nachgefragt haben als vor der Pandemie. Im Durchschnitt haben die Schweizer Haushalte letztes Jahr 7,1 Kilogramm Mehl im Einzelhandel gekauft und dafür 12.60 Franken ausgegeben.

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