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Stierige Kühe schicken ein SMS

Ein Temperatursensor in der Scheide, ein Aktivitätsmesser am Halsband: Wenn beide anzeigen, dass die Kuh stierig ist, bekommt der Bauer ein SMS. Dieses neue Schweizer System steht kurz vor der Markteinführung.

 

 

Ein Temperatursensor in der Scheide, ein Aktivitätsmesser am Halsband: Wenn beide anzeigen, dass die Kuh stierig ist, bekommt der Bauer ein SMS. Dieses neue Schweizer System steht kurz vor der Markteinführung.

Oft scheitert der Erfolg einer Besamung daran, dass der richtige Besamungszeitpunkt verpasst wurde. Unter ständigem Zeitdruck stehend, kommen die  Bauern heute  kaum noch dazu, ihre Tiere zu beobachten. Im Verlauf des nächsten Jahres könnten sie nun aber Hilfe bekommen.  Dann soll laut Samuel Kohler, Tierarzt und Dozent an der Schweizerischen Hochschule für Landwirtschaft SHL, «Anemon» auf den Markt kommen – entwickelt von ihm und drei weiteren Dozenten der Berner Fachhochschule für Technik und Informatik. Sie haben deswegen die Firma Anemon in St-Imier BE gegründet.

Zwei Sensoren

Das System kombiniert zwei Sensoren mit einem Sender für SMS-Nachrichten. Einer der Sensoren  in Form einer Spirale misst die Temperatur in der Scheide der Kuh, die zu Beginn der Hauptbrunst um etwa 0,5°C ansteigt. Er funktioniert drahtlos und kann während zweier Zyklen in der Kuh belassen werden. Der zweite Sensor im Halsband misst die Aktivität. Auch sie nimmt während der Brunst zu. «Im Halsband befindet sich auch der Prozessor, der die Daten auswertet und im Fall einer Brunst den SMS-Alarm auslöst», erklärt Kohler.

SMS aufs Handy

Das SMS wird über das normale Mobilfunknetz aufs Mobiltelefon des Tierhalters gesendet. Dafür ist pro Halsband eine SIM-Karte, die 40 Franken kostet, nötig. Kohler sieht aber gerade in ihr den grossen Vorteil von Anemon gegenüber anderen, bereits erhältlichen Brunstmesssystemen:  «Bei Anemon entfallen alle weiteren  technischen Einrichtungen.» Es würden  keine Computerstationen und keine Software gebraucht.

Das System, an dem Kohler und seine Kollegen schon seit 2005 tüfteln, wird gegenwärtig von Bauern in den Kantonen Bern und Aargau getestet. Bald sollen die Versuche auch auf den Kanton Freiburg ausgedehnt werden. «Es ist verblüffend, wie zuverlässig und fehlerfrei Anemon in der Praxis funktioniert», beteuert Kohler, «ich bin zu hundert Prozent davon überzeugt.»

Preis noch unklar

Zu den Kosten pro Kuh will er sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht äussern. Man wisse zwar genau, wie teuer eine Einheit gegenwärtig zu stehen komme, so der SHL-Dozent. «Aber die Kosten werden noch deutlich sinken, wenn wir Sensoren und Sender in Grossserien herstellen lassen.» Anemon soll weltweit verkauft  werden.

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