In Irland ist die Milchproduktion auf Expansionskurs. Doch wohin mit den männlichen Kälbern? Die Iren suchen nach neuen Absatzwegen.
Die Milchproduktion in Irland befindet sich weiter auf Expansionskurs. Von 2017 auf 2018 war die Zahl an Milchkühen auf der Insel um 3,7 Prozent oder 48'100 Stück auf rund 1,3 Mio. Kühe gestiegen. Der Start der Milchsaison 2019 mit dem Beginn der Blockabkalbung steht bevor. Hier bekommt eine Frage wachsende Bedeutung: Wohin mit den vielen in diesem kurzen Zeitraum geborenen Holstein- und Jersey-Stierkälbern?
Die Iren suchen nach neuen Absatzwegen. Eamon Corley, Sprecher des irischen Beef Plan Movement, nannte gegenüber der irischen Magazin «AgriLand» folgende Optionen als möglich: Den Aufbau eines irischen Kälbermastsystems, in dem die Kälber einer dreimonatigen Aufzuchtphase im Stall unter der weiteren Zufütterung von Getreide auf die Weide gehen.
Eine weitere Option sei es, die Kälber mit geringerem Potenzial für die Mast wie Jersey- oder Jersey-Kreuzungskälber bereits im Alter von 14 Tagen zu schlachten. Dieser Weg müsse allerdings neu geregelt werden, auch sei das Verhältnis von Transport- und Schlachtkosten zum Erlös fraglich. Ausserdem nannte Corley es als weitere Lösungsmöglichkeit, wenn die Export-Auflagen für junge Kälber vereinfacht würden. Als Zielort der irischen Stierkälber werden insbesondere die Niederlande angepeilt.


