Das Familienunternehmen Stihl legt beim Umsatz wieder zweistellig zu. Versorgungsengpässe machen den Schwaben jedoch zu schaffen. Der Trend zu Akku-Geräten hält an.
Die Stihl-Gruppe erzielte im Geschäftsjahr 2021 einen Rekordumsatz in Höhe von 5,06 Milliarden Euro (5,21 Mrd. Fr.). Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einem Plus von 10,4 Prozent. Ohne Wechselkurseffekte hätte das Umsatzwachstum 12,3 Prozent betragen. 90 Prozent des Umsatzes erzielte die Unternehmensgruppe, die ihren Stammsitz in Waiblingen (D) hat, im Ausland. Zum Gewinn macht das Familienunternehmen keine Angaben.
«Wir haben nicht nur einen Absatz- und Produktionsrekord erreicht, sondern erstmals in unserer 96-jährigen Firmengeschichte die 5-Milliarden-Euro-Umsatzmarke überschritten – trotz der enorm herausfordernden Rahmenbedingungen», sagte der Vorstandsvorsitzende Michael Traub bei der Bilanz-Pressekonferenz. Gestörte Lieferketten sowie gravierende Material-, Kapazitäts- und Personalengpässe hätten die Marktversorgung erheblich erschwert. Stihl habe dank einer vorausschauender Planung auf Hochtouren produzieren können.
Der Krieg in der Ukraine habe jedoch Probleme in den Lieferketten für Stihl weiter verschärft. Kundinnen und Kunden müssten auf einzelne Produkte warten. Von der weltweiten Knappheit bei Komponenten wie beispielsweise Chips sind neben dem Maschinenbau auch andere Branchen wie die Automobilindustrie betroffen.
Der Trend zu Akku-Geräten setzt sich fort, diese haben inzwischen einen Anteil von rund 19 Prozent erreicht, wie Traub sagte. Zugleich blieben Benzin-Geräte gefragt. Der Trend, mehr im eigenen Garten und im eigenen Haus zu arbeiten, sich so eine neue «Wohlfühloase» zu schaffen und hochwertige Produkte für die Gartenarbeit zu erwerben, habe sich auch 2021 fortgesetzt, schreibt Stihl. Insbesondere in Westeuropa und Nordamerika entdeckten viele Kundinnen und Kunden neue Gestaltungsspielräume.
«Die Zahlen verdeutlichen: Für unsere Kundinnen und Kunden sind nach wie vor beide Antriebsarten relevant. Wir werden daher weiterhin intensiv in das Zukunftsfeld Akku investieren und unser Produktportfolio ausbauen, ohne bei Benzin auch nur einen Millimeter nachzugeben», erklärte Michael Traub.
Die Gruppe investierte im vergangenen Jahr über 330 Millionen Euro (340 Mio. Fr.), das war ein Plus von knapp 17 Prozent. Der Konzern beschäftigte Ende 2021 weltweit annähernd 20’100 Menschen, das war binnen Jahresfrist ein Plus von über zehn Prozent.
Stihl ist aus eigener Sicht bei Motorsägen Weltmarktführer und betreibt Werke in Europa, Asien und Südamerika.