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Bauern nehmen Tieflandböden aus Produktion

AgE |

 

Die Landwirte und Landwirtinnen in Dänemark sind offenbar verstärkt dazu bereit, aus Klimaschutzgründen ihre Tieflandböden aus der Produktion zu nehmen. Das zeigen aktuelle Zahlen, die das Kopenhagener Landwirtschaftsministerium am vergangenen Donnerstag vorgelegt hat. 

 

Demnach hat sich die beantragte Fläche binnen eines halben Jahres fast verdoppelt. Laut Ministerium waren im September 2022 auf rund 16’300 ha Stilllegungsverfahren eingeleitet; mittlerweile ist auf etwa 30’400 ha eine Stilllegung «im Gange».

 

«Schlüssel zum grünen Übergang»

 

Dies heisst jedoch nur, dass die Landwirte einen Antrag gestellt haben und eine Durchführbarkeitsstudie begonnen wurde. Tatsächlich stillgelegt sind bislang erst rund 4’000 ha. Da die diesjährige Antragsrunde für die Extensivierung von Flachlandböden noch offen ist, hofft das Ministerium auf weitere Fortschritte. Ressortchef Jacob Jensen bezeichnete die Stilllegung von Tieflandböden als einen der «Schlüssel zur Verwirklichung des wichtigen grünen Übergangs der dänischen Landwirtschaft».

 

Im Oktober 2021 war mit der betreffenden Vereinbarung eine deutliche Verringerung der landwirtschaftlichen Treibhausgasemissionen beschlossen worden; diese sollen bis 2030 im Vergleich zu 1990 um 55 % bis 65 % gesenkt werden. Ein grosser Teil davon soll unter anderem durch die Stilllegung von Flachlandböden und Randgebieten erreicht werden. Als Zielgrösse wurden im Rahmen des Landwirtschaftsabkommens 88’500 ha festgelegt, wobei angestrebt wird, einschliesslich der Randgebiete 100’000 ha zu erreichen.

 

Einheitlicher Entschädigungssatz

 

Die dänischen Tieflandböden waren früher Feuchtgebiete, die für die landwirtschaftliche Nutzung entwässert wurden. Im Rahmen der Stilllegung sollen Abflüsse geschlossen, Gräben abgedeckt und Wasserläufe rekultiviert werden, um die Entwässerung der Niederungsböden zu stoppen und den Wasserspiegel anzuheben. Dadurch soll die Freisetzung von Kohlenstoff gestoppt werden. Auch eine Verringerung der Stickstoffemissionen wird angestrebt.

 

Ende vergangener Woche konnte nach mehr als einem Jahr der Ungewissheit in Dänemark auch die sogenannte «Paragraph-3-Frage» geklärt werden, die zuvor viele Stilllegungsprojekte blockiert hatte. Künftig werden sogenannte «Paragraph-3-Gebiete», also geschützte Lebensräume wie Heiden und Wiesen, bei einer Stilllegung gleichberechtigt mit anderen Grünlandflächen entschädigt. Landwirte erhalten eine einmalige Zahlung von bis zu 35’500 dkr (4’672 CHF) pro Hektar.

 

446’000 ha

 

In Dänemark gibt es etwa 446’000 ha «Paragraph-3-Gebiete», von denen einige auch für landwirtschaftliche Zwecke genutzt werden. Im Jahr 2020 hatte das dänische Parlament mit Wirkung zum 1. Juli 2022 die Düngung und den Pflanzenschutz auf solchen Flächen verboten, ebenso die Umwandlung. Danach war dem Landwirtschaftsministerium allerdings bewusst geworden, dass die angebotenen Ausgleichssätze möglicherweise zu hoch sind. Dies hatte zu einer Verunsicherung über den Umfang der Entschädigung geführt, wenn «Paragraph-3-Gebiete» der Landwirte dauerhaft aus der landwirtschaftlichen Nutzung genommen werden. Infolgedessen waren Projekte zur Flächenstilllegung auf Eis gelegt worden.

 

Die jetzt gefundene Lösung basiert auf einer langwierigen Untersuchung, die vom Landwirtschaftsministerium und dem Umweltministerium mit Unterstützung der Anwaltskammer und der Universität Kopenhagen durchgeführt wurde.

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