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«Stopp dem Abbruch der Inlandversorgung»

Am Mittwoch ist eine neue Aktion der bäuerlichen Basisbewegung geplant. Sie zielt auf die Bundesverwaltung in Bern.

Daniel Salzmann |

«Stopp dem Abbruch der Inlandversorgung – wir geben nicht nach». Das ist der Titel der Mitteilung der bäuerlichen Basisbewegung, welche die Redaktion am Freitag erreichte. Die Bäuerinnen und Bauern wendeten sich als Direktbetroffene, nicht als Lobby, erneut an die Bundesverwaltung.

«Von der Absage unserer Kartoffelpflanzaktion vor der Haustür des Bundesamts für Landwirtschaft (BLW) lassen wir uns nicht ausbremsen. Am 4. Juni werden wir öffentlich zeigen, dass wir nicht bereit sind, tatenlos zuzusehen», heisst es.

Scheitern war sinnbildlich

Bereits habe im Dezember 2024 ein Weckruf mit über tausend Personen beim BLW stattgefunden, und es sei am 1. Mai eine Maitanne dort platziert worden. «Die letzte geplante Aktion – Kartoffeln auf der Wiese vor dem Amt zu setzen – habe dem BLW exemplarisch aufzeigen sollen, wie schwierig es geworden ist, in der Schweiz überhaupt noch Lebensmittel zu produzieren. Die Antwort des BLW: Absage wegen möglicher unterirdischer Stromkabel und notwendiger Abklärungen.

Das Fazit der bäuerlichen Basisbewegung: «Die Lebensmittelproduktion wird ausgebremst durch eigens gemachte Bürokratiehürden.» Die Begründung sei sinnbildlich für die realitätsfernen Hürden, mit denen wir tagtäglich kämpfen. Ans BLW und an die Politik gerichtet, heisst es: «Während die Schweizer Bevölkerung Inlandprodukte will, verlieren wir Produzenten durch Ihre Vorgaben Zeit, Handlungsspielraum – und am Ende: den Boden unter den Füssen.»

«Bleiben dran»

Gefordert wird, dass die Ernährungssicherheit Vorrang hat, dass administrative Hürden reduziert werden, dass die Selbstbestimmung der Landwirtschaft steigt, dass langfristige Planungssicherheit herrscht und dass der Grenzschutz erweitert wird. Die Medienmitteilung unterzeichnet haben Roman Hodel aus Dagmersellen LU, Stefan Krähenbühl aus Greng  FR und Jürg Haas aus Messen SO. Haas bewirtschaftet einen gemischten Betrieb mit Ackerbau, Gemüsebau und Mutterkühen und hat Erfahrung im konventionellen Anbau der wichtigen Kulturen Brotweizen, Kartoffeln und Zuckerrüben.

Er sagt auf Anfrage: «Wir wollen mit der Aktion von Mittwoch zeigen, dass wir dranbleiben. Dass sich beim Bundesamt und in der Politik bislang gar nichts geändert hat, enttäuscht uns.» In aller Heimlichkeit werde derzeit die AP  2030 aufgegleist, ohne dass die Praktiker genügend eingebunden wären. «Und was man daraus hört, erfüllt uns mit grosser Sorge: Lenkungsabgaben auf Mineraldünger und Pflanzenschutzmittel, tierische Produktion reduzieren, Inlandleistung bei der Verteilung der Schlachtviehimportkontingente abschaffen.»

Nein zu Verbotsstrategie

Die tierische Produktion liefere wertvollen Dünger, der Mineraldünger teilweise ersetzen könne und könnte. Ausserdem bringe die angekündigte Reduktion der Kontrollen nicht viel, wenn die Auflagen dieselben blieben.

Haas fährt fort: «Mit der Verbotsstrategie gewisser Umweltschützer, die nur zu einer Auslagerung der Lebensmittelproduktion ins Ausland und zu noch mehr Abhängigkeit von Import führt, muss jetzt endlich Schluss sein. Die Ernährungssicherheit muss Priorität haben.»

In die Landesverteidigung und im Energiebereich flössen zusätzliche finanzielle Mittel, bei der Landwirtschaft aber wolle der Bundesrat unverständlicherweise sparen und die Lebensmittelproduktion reduzieren, so Haas.

Kommentare (2)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Rudolf | 04.06.2025
    Wir haben bald die Gelegenheit, 70% Selbstversorgungsgrad in die Bundesverfassung aufzunehmen - mit der Ernährungssicherheitsinitiative.
  • Gmüsler67 | 03.06.2025
    hallo miteinander
    ich persönlich stehe für die Produktion in der Schweiz ein. Wenn CH-Produzenten aktiv sind und die CH-Produktion fördern wollen, sollte auf alle Details geachtet werden. Der grosse Fendt hat aber ein Deutsches Kennzeichen... ist der Kartoffelanbau in der Schweiz schon inexistent?
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