Die EU und die USA haben am Samstag in Brüssel Gespräche über die von US-Präsident Donald Trump beschlossenen Strafzölle auf Stahl und Aluminium aufgenommen. Am schon länger geplanten Treffen nahm auch der japanische Wirtschaftsminister Hiroshige Seko teil.
Dessen Land ist ebenfalls von den US-Zöllen betroffen. EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström traf zunächst Seko, später war eine Unterredung mit dem US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer vorgesehen.
Malmström hatte am Freitag die Hoffnung geäussert, dass die Europäer in Verhandlungen mit Washington noch von den Zöllen ausgenommen werden könnten. Sollte dies nicht der Fall sein, will die EU vor der Welthandelsorganisation WTO klagen und ihrerseits Zölle auf US-Produkte verhängen. Dazu hat die EU-Kommission eine Liste mit Waren im Wert von 2,8 Milliarden Euro erstellt, die von Whiskey über Motorräder bis zu Jeans aus den USA reichen.
Ein langer Tag
Während Malmström einen «langen Tag» der Gespräche vorhersagte, warnte der für Wachstum zuständige Vize-Präsident der EU-Kommission, Jyrki Katainen, vor zu grossen Erwartungen. Es handle sich am Samstag «um ein Treffen, nicht um das Treffen».
Die EU muss die Ausweitung auf einen Handelskrieg an allen Fronten fürchten. Denn Trump hat für den Fall von EU-Gegenmassnahmen bereits mit weiteren Strafzöllen etwa auf europäische Autos gedroht. Das würde vor allem die deutschen Hersteller treffen, die im vergangenen Jahr fast eine halbe Million Fahrzeuge in die USA exportierten.