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Streit um Parmesan und Co.

 

Italienische Händler wollen nicht, dass ihre Spezialitäten durch den Nutri-Score gekennzeichnet werden. Das hat Folgen für Schweizer Detaillisten. 

 

Parmesan, Olivenöl  oder Mozzarella kommen beim Nutri-Score schlecht weg. Deshalb wollen italienische Händler es verbieten, dass bei gewissen Produkten aus Italien eine Lebensmittelampel angebracht wird. Betroffen sind gemäss der «SonntagsZeitung» Käsesorten wie Parmigiano Reggiano und Grana Padano oder Essig mit der Bezeichnung Aceto Balsamico di Modena.

 

Schlechte Fette

 

Der Nutri-Score kommt bei verarbeiteten Produkten zur Anwendung und zeigt fünf Abstufungen. Vom grünen A bis zum roten E. Wegen seinem hohen Salzgehalt schneidet gerade der Parmesan mit einer schlechten roten Bewertung ab.

 

Zwar ist der Nutri-Score freiwillig. In der Schweiz aber haben sich verschiedene Händler verpflichtet, diesen auf Eigenmarken anzubringen. Bis Ende 2025 will beispielsweise die Migros die Ampel auf ihren 10'000 Eigenmarken-Produkte abdrucken. 

 

Der Parmesan stammt aus einem bestimmten Teil der Po-Ebene: Lediglich Käsereien in und um die Städte Parma und Reggio nell’Emilia dürfen den echten Parmigiano Reggiano unter festen Auflagen produzieren – gemäss der geschützten Herkunftsbezeichnung DOP (Denominazione d’Origine Protetta).
Pixabay

 

BLV schweigt

 

Noch gibt das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen keine Empfehlung ab, wie inländische Händler mit der Forderung aus Italien umgehen sollen.

 

In Italien aber wird die Ampel nicht nur von der Lebensmittelindustrie, sondern auch von den Ministern kritisiert. Sie sehen darin eine Diskriminierung der mediterranen Küche. So bekomme erstklassiges Olivenöl auf dem Score nur ein mittelmässiges C.  Laut «SonntagsZeitung» hat die italienische Wettbewerbsbehörde den Nutri-Score für gewisse Produkte in Italien ganz verboten. Die Ampel sei unpräzise und potenziell irreführend, lautete die Begründung.

 

Einheitliches EU-Label

 

Die EU-Kommission will zudem seit längerem ein einheitliches und verbindliches Gesundheitslabel für Lebensmittel einführen. Während Frankreich und Deutschland für den Nutri-Score voten, sind Italien, Portugal und Spanien klar dagegen. Italien hat gar eine eigene Kennzeichnung, die Nutrinform, vorgeschlagen. Im Frühjahr 2023 soll eine Entscheidung fallen.

 

Sollte der Nutri-Score für die EU zur Pflicht werden, wird das BLV eine entsprechende Übernahme für die Schweiz prüfen. Bald startet aber erst einmal eine Werbekampagne, um hierzulande auf die Ampel aufmerksam zu machen. Sie kostet den Bund rund 130'000 Franken.

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