Eine Studie in China hat angesichts der Abwanderung von Bauern in die Städte vor gefährlichen Einkommens-unterschieden auf dem Land gewarnt. Die Ungleichheit in ländlichen Gegenden zwischen Bauern und jenen, die sich als Arbeits-migranten in den Städten verdingten, steigt gemäss der Untersuchung rasch.
Davor warnte das Zentrum für chinesische ländliche Studien am Mittwoch laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Xinhua. Arbeitsmigranten in Städten verdienen demnach doppelt so viel wie Bauern, die weiter ihr Land bestellen.
Der sogenannte Gini-Koeffizient, der zur Messung der Ungleichheit verwendet wird, liege für die ländliche Bevölkerung bei 0,3949 und drohe damit das «gefährliche Niveau» von 0,40 zu erreichen. Der Gini-Koeffizient reicht von null für vollständige Gleichheit, bis eins für vollständige Ungleichheit.
Die wachsende soziale Ungleichheit ist für die kommunistische Regierung in China ein hochsensibles Thema. Die Behörden haben seit Jahren keine Angaben mehr zum Gini-Koeffizienten für das gesamte Land veröffentlicht.
Obwohl die über 200 Millionen Arbeitsmigranten die meiste Zeit in den Städten leben, bleiben sie auf dem Land gemeldet. Angesichts deren steigenden Einkommen steigt das Durchschnittseinkommen der Landbevölkerung insgesamt. 2011 betrug der Anstieg mehr als 14 Prozent auf rund 38’900 Yuan (etwa 5000 Franken).
Der stellvertretende Leiter des Zentrums, Deng Dacai, sagte laut Xinhua, der Gini-Koeffizient für ganz China liege wahrscheinlich «deutlich» über 0,40.


