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Studie: Invasive Pflanzen brauchen das passende Klima

Eingeschleppte Pflanzen gedeihen zumeist nur in jenen klimatischen Nischen, an die sie sich aus ihrer Heimat gewöhnt sind. Völlig neue Klimaregionen können sie nur selten erobern, wie eine Studie unter der Leitung der Universität Lausanne im Fachblatt «Science» zeigt.

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Eingeschleppte Pflanzen gedeihen zumeist nur in jenen klimatischen Nischen, an die sie sich aus ihrer Heimat gewöhnt sind. Völlig neue Klimaregionen können sie nur selten erobern, wie eine Studie unter der Leitung der Universität Lausanne im Fachblatt «Science» zeigt.

Als grosse Seefahrer wie Christoph Kolumbus vor mehr als einem halben Jahrtausend neue Kontinente entdeckten, schufen sie auch die Voraussetzung für eines der heute drängendsten Umweltprobleme. Mit den Schiffen wurden nämlich bald - gewollt und ungewollt - diverse Pflanzen von einer Erdregion in die andere gebracht.

Einigen dieser Pflanzen gefiel es an ihrem Bestimmungsort so gut, dass sie sich dort explosionsartig verbreiteten. Die Auswirkungen: Einheimische Arten werden zurückgedrängt, Kulturpflanzen bringen weniger Ertrag, und bei Eindringlingen wie der allergenen Ambrosia steht gar die Gesundheit des Menschen auf dem Spiel.

50 Arten untersucht

Forscher der Universität Lausanne haben nun gemeinsam mit Kollegen von der ETH Zürich, der Uni Basel und der US-Universität Hawaii untersucht, unter welchen Bedingungen eingeschleppte Pflanzen zur Plage werden können. Sie stützten sich dabei auf Daten zum Verbreitungsgebiet von 50 Pflanzenarten, die verschleppt worden waren.

Es zeigte sich, dass die meisten eingeschleppten Pflanzen ihre klimatische Heimatnische auch auf einem neuen Kontinent behalten. Nur sieben der 50 untersuchten Arten folgten dieser Regel nicht, wie es in einem Communiqué der Universität Lausanne und des Nationalen Forschungsschwerpunkts «Plant Survival» heisst.

Die Studie gibt auch Hinweise darauf, dass sich invasive Pflanzen auf dem nordamerikanischen Kontinent besonders rasch ausbreiten konnten. Ein bis zwei Jahrhunderte genügten ihnen dort, um alle klimatisch passenden Gebiete zu erobern, wie die Wissenschaftler in ihrer Studie schreiben.

Gefährliche Erderwärmung

Die Resultate geben auch wichtige Anhaltspunkte auf Konsequenzen der Klimaerwärmung für die Flora. Erfolgreiche invasive Pflanzen gelten als anpassungsfähiger als andere Kräuter und Gräser. Wenn nun sogar sie - wie in der Lausanner Studie nachgewiesen - sich in neuen Klimabedingungen nur schlecht zurechtfinden, dürfte dies für einheimische Pflanzen erst recht gelten.

Für die nächsten Jahrzehnte heisst das: Falls sich das Klima tatsächlich so stark erwärmt wie befürchtet, werden es wohl viele Pflanzen schwer haben, sich an die neuen Bedingungen anzupassen und könnten aussterben.

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