Weltweit werden immer mehr Erreger resistent gegen die heute bekannten Antibiotika. In einem neuen Nationalen Forschungsprogramm sucht der Schweizerische Nationalfonds neue Lösungsansätze, damit Antibiotika weiterhin wirken.
Das Programm «Antimikrobielle Resistenz» vereint Human- und Tiermediziner, Biologen und Umweltwissenschaftler, die fächerübergreifend zusammenarbeiten. Es verfügt über ein Budget von 20 Millionen Franken und wird ab 2017 an neun Hochschulen und Universitätsspitälern durchgeführt. Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) hat in diesem Monat die ersten 21 Forschungsprojekte bewilligt.
Der interdisziplinäre Ansatz sei zentral, denn bei Antibiotikaresistenzen hänge die Gesundheit des Menschen sehr eng mit der Gesundheit von Nutztieren zusammen, aber auch mit der Umwelt, wird Christoph Dehio, Präsident des Programms, in einer SNF-Mitteilung vom Donnerstag zitiert.
Dehio sieht die Schweiz gut gerüstet. Sie verfüge über hervorragende Forscher auf den verschiedenen Gebieten, die für die Lösung der Resistenzproblematik bedeutend seien. «Mit einem koordinierten Effort können wir deshalb einen wesentlichen Beitrag leisten, um Antibiotikaresistenzen hier und weltweit zu überwinden.»
Das Programm umfasst drei Schwerpunkte: Erstens wird untersucht, wie bei besonders gefährlichen Erregern Resistenzen entstehen und sich verbreiten. Der zweite Schwerpunkt setzt da an, wo Mensch oder Tier bereits von resistenten Erregern befallen sind. Das Ziel ist, neue therapeutische Wirkstoffe zu finden.
Und zum Dritten werden Strategien gesucht, wie Ärzte, Tierärzte und Landwirte die heute verfügbaren Antibiotika zurückhaltender einsetzen können.