Ersmals fiel in Südamerika ein straf-rechtliches Urteil zum Einsatz von Pflanzenschutz-mitteln. Das Gericht der Stadt Córdoba (Arg) verurteilte einen Sojaproduzenten und den Piloten eines Sprühflugzeuges wegen des unsachgemässen Gebrauchs von Glyphosat und des seit 2011 verbotenen Endosulfans zu einer Haft von jeweils drei Jahren auf Bewährung.
Wie die Tageszeitung "Clarín" vergangene Woche meldete, befanden die Richter die Angeklagten für schuldig, die Pflanzenschutzmittel verbotenerweise in der Nähe von Wohngebieten ausgebracht und darüber hinaus nicht zugelassene Substanzen verwendet zu haben. Die Urteilsbegründung liegt noch nicht vor.
Angezeigt wurden die nun Verurteilten bereits im Jahr 2004, und zwar von Müttern an Krebs erkrankter Kinder. Die überdurchschnittlich hohe Krebsrate in der vom Sojaanbau geprägten Region Itizaingó gehe auf das Versprühen des Roundup-Wirkstoffes Glyphosat und des Insektizids Endosulfan zurück, betonten die Klägerinnen.
Laut Einschätzung von Prozessbeobachtern dürfte das Urteil Signalwirkung für andere südamerikanische Gerichte haben. Auf dem
gesamten Kontinent gebe es gegen Landwirte tausende von Anzeigen wegen des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln.