Im Süden Europas lodern wegen der anhaltenden Hitze mit Temperaturen über 40 Grad noch immer zahlreiche Waldbrände. Zwar konnten diese teilweise erfolgreich bekämpft werden, latente Brandgefahr besteht jedoch weiterhin.
Mithilfe von Löschflugzeugen und Helikoptern gelang es der griechischen Feuerwehr offenbar am Dienstag, die meisten Waldbrände unter Kontrolle zu bringen. Die stürmischen Winde - vor allem im Osten des Landes - liessen unterdessen nach, berichteten griechische Medien.
Brandstiftung wegen Bodenspekulationen
Auf der Insel Chios in der Ostägäis gab es noch einige gefährliche Feuerfronten im gebirgigen Hinterland. Auch auf der Halbinsel Peloponnes und auf der Insel Zakynthos im Westen des Landes loderten Flammen.
Allein am Montag seien 86 Brände ausgebrochen, sagte der Sprecher der Feuerwehr, Nikos Tsongas, im griechischen Fernsehen. Die Waldbrandgefahr bleibe weiterhin hoch, besonders im Süden des Landes.
Der griechische Minister für Öffentliche Ordnung, Nikos Dendias, machte Brandstifter für zwei der grössten Waldbrände verantwortlich. Dies gelte für die Insel Chios und die Insel Zakynthos. Vor allem Bodenspekulanten werden hinter den Brandstiftungen vermutet.
Wirtschaftlich wichtige Bäume zerstört
Die Brände haben auf der Insel Chios nach Schätzungen der Behörden mehr als 127 Quadratkilometer Wald und landwirtschaftlich genutztes Land zerstört. Zudem verbrannten fast 40 Prozent der für die Inselbewohner wirtschaftlich wichtigen Mastix-Bäume. Der Harz dieser kleinen Bäume wird in der Pharmaindustrie sowie für die Zubereitung von Kaugummi, Getränken und Lebensmitteln benutzt.
Riesige Waldflächen in Nordspanien vernichtet
Brandstifter treiben derweil auch im Norden Spaniens ihr Unwesen: Ein vermutlich von ihnen verursachtes Feuer hat riesige Waldflächen in der Nähe der Provinzhauptstadt León vernichtet. Wie die Regionalregierung von Kastilien-León mitteilte, brannten etwa 8000 Hektar Wald- und Buschland nieder. Dazu gehörten auch Wandergebiete und Kiefernwälder mit mehr als 100 Jahre alten Bäumen.
Im Kampf gegen die Flammen waren auch 500 Soldaten einer Sondereinheit der Armee im Einsatz. Seit Jahresbeginn fielen in Spanien 140’000 Hektar Wald den Flammen zum Opfer, dreimal so viel wie im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres.
Italienischer Feuerwehrmann ums Leben gekommen
In Italien kostet der Kampf gegen die Brände einem Feuerwehrmann das Leben, ein weiterer wurde verletzt. Amtlichen Angaben zufolge wurden in Kampanien in diesem Monat bereits 1500 Hektar Land durch die Flammen zerstört. Laut Feuerwehr wüteten insgesamt 127 Waldbrände in Italien, darunter auch in den Regionen Kalabrien, Toskana und Latium.
In mehren Städten stiegen die Temperaturen auf bis zu 40 Grad Celsius. Nach dem derzeitigen Hoch «Luzifer» rechnen die Meteorologen für das Wochenende mit einem Tiefdruckgebiet namens «Beatrix» und einer Wetterabkühlung im Süden sowie im Zentrum des Landes.