Der Drei-Königs-Kuchen ist eine «süsse» Tradition, die vor allem am 6. Januar, dem Drei-Königs-Tag, in vielen Teilen Europas und besonders in katholischen Regionen gefeiert wird.
Der Kuchen, auch als «Rosca de Reyes» in Spanien oder «Galette des Rois» in Frankreich bekannt, hat seinen Ursprung in der christlichen Symbolik und ist mit dem Fest der Heiligen Drei Könige verbunden, die gemäss der biblischen Erzählung Geschenke – Gold, Weihrauch und Myrrhe – zum neugeborenen Jesuskind brachten.
Ein rundes Gebäck
Der Drei-Königs-Kuchen ist in der Regel ein reichhaltiges Gebäck, das entweder als Riesenkringel oder als flache, runde Form gebacken wird. Er ist oft mit einer bunten Zuckerglasur oder Fruchtstücken verziert und erinnert in seiner Form an eine Krone, was auf die königliche Bedeutung der Weisen aus dem Morgenland anspielt.
In vielen Ländern wird der Kuchen mit einer kleinen Figur, oft einer Porzellanfigur oder einer Bohne, versteckt. Der Brauch besagt, dass derjenige, der die Figur im Kuchen findet, für das kommende Jahr «König» oder «Königin» des Festes wird.
Früher ein Opferkuchen
Der Ursprung des Drei-Königs-Kuchens reicht bis in die römische Antike zurück, wo ein «Opferkuchen» zu Ehren des Gottes Saturn gebacken wurde. Dieser Kuchen enthielt ebenfalls eine Bohne, und der Finder der Bohne wurde zum «König» gekrönt. Mit der Christianisierung des Brauchs wurde er schliesslich mit der Feier der Heiligen Drei Könige verbunden.
In vielen Familien und Gemeinden ist der Drei-Königs-Kuchen nicht nur ein kulinarisches Highlight, sondern auch ein soziales Ereignis. Es ist üblich, dass Familien oder Freunde zusammenkommen, um den Kuchen zu teilen, wobei das Finden der Figur zu einer fröhlichen Feier führt. Wer die Figur findet, hat die Ehre, das nächste Fest oder eine ähnliche Feier auszurichten.
Ein Symbol für Teilen und Gemeinschaft
Der Drei-Königs-Kuchen symbolisiert die Gemeinschaft, das Teilen und die Freude am Fest. In vielen Ländern, wie Spanien, Frankreich und Mexiko, wird der Kuchen nicht nur zu Hause, sondern auch in Bäckereien und auf Festen angeboten.
Auch in der Schweiz und anderen Teilen Europas erfreut sich der Brauch grosser Beliebtheit, wobei der Kuchen in verschiedenen Varianten gebacken wird – von einfacheren Hefekuchen bis hin zu aufwendigeren Varianten mit Nüssen, Zuckerguss oder Fruchtfüllungen.