Supermodel Gisele Bündchen hat im Streit mit Brasiliens neuer Landwirtschaftsministerin Tereza Cristina ihre Arbeit als Umweltaktivistin verteidigt.
«Es überrascht mich, meinen Namen negativ erwähnt zu sehen, weil ich mich für die Umwelt einsetze», schrieb das brasilianische Model am Mittwoch an ihre 4,8 Millionen Follower im Kurzbotschaftendienst Twitter.
Sie reagierte damit auf Kritik Cristinas, die in der neuen brasilianischen Regierung des rechtsradikalen Präsidenten Jair Bolsonaro als besonders umstritten gilt.«Entschuldigung Gisele, aber Sie sollten unsere Botschafterin sein und sagen, dass Ihr Land (die Umwelt) schützt», hatte Cristina erklärt und Bündchen vorgeworfen, «ohne Wissen» Kritik zu äussern. «Gisele Bündchen könnte die Botschafterin Brasiliens sein und zeigen, dass wir Lebensmittel für die Welt produzieren», schrieb Cristina auf Twitter.
Das 38-jährige Model, das in den USA lebt, verwies am Mittwoch auf langjährige Erfahrung in Umweltfragen: «Seit 2006 unterstütze ich Projekte und engagiere mich für gesellschaftlich-ökologische Zwecke.» Zwar erwähnte sie die Landwirtschaftsministerin nicht direkt, deutete aber an, mit Brasilien für die Umwelt zusammenarbeiten zu wollen.
Kurz nach Bolsonaros Wahlsieg hatte Bündchen die Zusammenlegungen des Umweltschutzministeriums und des Landwirtschaftsministeriums kritisiert. «Das sind zwei Ministerien mit grosser nationaler Bedeutung und eigenen, manchmal widersprüchlichen, Zielen», schrieb Bündchen auf Twitter. «Die Autorität des Umweltministeriums in diesen Zeiten zu schwächen, in der uns die Bedrohung durch den Klimawandel Sorgen bereitet, könnte fatal und ein Weg ohne Umkehr sein.» Bündchen setzt sich seit Jahren für den Umweltschutz ein, unter anderem als Uno-Sonderbotschafterin für Naturschutz.
Umweltaktivisten sind besorgt, dass die engen Verbindungen Bolsonaros zur Agrarlobby ein Todesstoss für den Umweltschutz in Brasilien bedeuten könnten. Ministerin Cristina ist eine Vertreterin der Agrarwirtschaft. Kritiker befürchten eine beschleunigte Abholzung am Amazonas, um neue Anbau- und Weideflächen für die Landwirtschaft zu schaffen.