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Susanne Stalder – das Leben einer etwas anderen Bauerntochter

Susanne ist gelernte Landwirtin. Sie übt diesen Beruf aber nicht aus, da er ihr kein sicheres Einkommen verspricht. Diese Situation, die heutzutage viele junge Bauerntöchter betrifft, führt aber immerhin dazu, dass Susannes Leben abwechslungsreich und spannend ist.

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Susanne ist gelernte Landwirtin. Sie übt diesen Beruf aber nicht aus, da er ihr kein sicheres Einkommen verspricht. Diese Situation, die heutzutage viele junge Bauerntöchter betrifft, führt aber immerhin dazu, dass Susannes Leben abwechslungsreich und spannend ist.

Aufgewachsen ist die schöne Susanne (24) im Kanton Bern. Doch von klein auf hat sie nicht die typische Frauenrolle auf dem Hof übernommen. Fürs Kochen war von Anfang an ihr älterer Bruder zuständig. Die Kochschule hat sich auch gehasst. Ihr Interesse galt vielmehr den Tieren auf dem Hof, was schlussendlich dazu geführt hat, sich zur Landwirtin und nicht wie die meisten Bauerntöchter, zur Bäuerin ausbilden zu lassen.

Susanne wurde Maurerin

Diese Ausbildung bestand noch vor Kurzem aus zwei Jahren Arbeit auf einem Hof mit jeweils einem Tag Schule pro Woche sowie zwei Wintern mit nur Schule. Für die Sommer, die jeweils diesen Wintern folgten, musste sie sich also eine Beschäftigung suchen: Sie wurde Hilfsmaurerin, was sie jetzt zu ihrem Hauptberuf gemacht hat.

Kürzlich ist sie von zu Hause ausgezogen und hilft nur noch selten auf dem elterlichen Betrieb mit. Auf die Frage, ob sie sich vorstellen kann, später wieder auf einem Hof tätig zu sein, antwortet sie klar und deutlich: „Ja, aber nur auf dem meiner Eltern, dort wo ich aufgewachsen bin!“ Es handelt sich aber um einen eher kleinen Betrieb, von dem man kaum leben kann. Die Mutter ist deshalb noch teilzeitlich im Service tätig. Susannes Bruder denkt nicht daran, den Hof zu übernehmen. Er arbeitet als ausgebildeter Informatik-Techniker. Er ist zwar mit einer Bauerntochter verheiratet, aber sie möchte den Hof auch nicht übernehmen. Somit hängt die Zukunft des Hofes von Susanne ab...

Im Bauernkalender

„Ich muss realistisch sein und bin deswegen auf der Suche nach einer Ausbildung im Gesundheitswesen. Diese verspricht einem eine deutlich sicherere Zukunft“, sagt sie. Zudem absolvierte sie die Rekrutenschule und ist momentan im dreiwöchigen Wiederholungskurs. Als Nebenjob arbeitet sie auch noch in einer Bar. Nebst allen Tätigkeiten posierte sie kürzlich für den Schweizer Bauernkalender (Februargirl 2013) und den international bekannten Playboy.

Kann sie sich vorstellen, einen Landwirt zu heiraten? „Ich denke, da wären Probleme vorprogrammiert“, sagt sie. „Denn Männer fühlen sich oft unterlegen, wenn sie mir etwas erklären wollen und ich ihnen dann sage, dass ich das schon weiss. Ausser wir könnten uns die Arbeit gut aufteilen – wenn ich mich um den Hof kümmern würde und er sich um die Maschinen. Die interessieren mich nämlich sowieso nicht.“

Susanne findet trotz all ihrer Pflichten noch die Zeit um reisen zu gehen: „Ich bereise gerne andere Länder, um Neues zu sehen und kennen zu lernen.“ Unter anderem war sie schon in Australien und am Nordkap. Jetzt, wo es kalt wird, lockt die Ferne umso mehr. Sie weiss aber auch: Ausbildung ist wichtig, als hat die Suche danach momentan Vorrang.

 

15 Prozent der Landwirtschaftslehrlinge sind Frauen

Jakob Rösch(64), Leiter des Geschäftsbereiches Berufsbildung des Schweizer Bauernverbandes: "Momentan sind 15 Prozent aller Personen, die sich für eine landwirtschaftliche Ausbildung entscheiden, Frauen. Zum Vergleich: Vor 20 Jahren waren es nur 5 Prozent. Es wird mit einem weiteren Anstieg dieser Zahl gerechnet. Schätzungsweise verlassen ein Viertel aller Ausgebildeten ihren erlernten Beruf und orientieren sich anderweitig."

 

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