/fileadmin/images/logo.svg

Artikel werden durchsucht.

SVP fordert «Plan Wahlen 2.0»

 

Angesichts des Kriegs in der Ukraine nehmen die Parteien die Versorgungssicherheit ins Visier. Die SVP fordert unter dem Motto Wahlen 2.0 eine Art neue «Anbauschlacht». Kilian Baumann nennt die Pläne der SVP hingegen einen «Schildbürgerstreich».

 

Die SVP zeigte sich alarmiert, wie sie am Sonntag in einem Communiqué mitteilte. Seit Jahren sinke der Selbstversorgungsgrad der Schweiz als Resultat einer «ideologisch verblendeten links-grünen Politik». Diese schwäche die inländische Produktion und stärke die Auslandsabhängigkeit. Aktuell betrage der Selbstversorgungsgrad noch 57 Prozent.

 

Globale Versorgung gefährdet

 

«Die globale Versorgung mit Nahrungsmitteln ist in den nächsten Monaten und Jahren durch den Krieg in der Ukraine gefährdet. Die Ukraine ist der weltweit viertgrösste Exporteur von Getreide (Weizen, Mais etc.) und Ölfrüchten (Soja, Sonnenblumen etc.). Über 50 Prozent der weltweiten Sonnenblumenölproduktion stammt aus der Ukraine», schreibt die Partei.

 

Länder in Nordafrika und im Nahen Osten würden über 50 Prozent ihres Bedarfs an Getreide aus der Ukraine und Russland beziehen. Fallen nun diese Länder als Lieferanten aus, befürchtet die SVP Unruhen in vielen Staaten wegen der Verknappung und Verteuerung der Grundnahrungsmittel. Deshalb fordert die wählerstärkste Partei der Schweiz eine Stärkung der hiesigen Produktion, statt «teure Nahrungsmittel auf dem Weltmarkt zu besorgen und zu importieren.»

 

«Landwirtschaft nicht weiter schwächen»

 

Sie untermauert ihre Forderung auch mit den Importen aus der Ukraine und Russland wichtig. «Russland ist weltweit der grösste Exporteur von Düngemitteln. 2021 wurden 24'000 Tonnen in die Schweiz exportiert, 14'000 Tonnen davon waren Stickstoffdünger. Zudem kommen viele Importe aus der EU ursprünglich aus der Ukraine», heisst es in der Mitteilung.

 

 

Mit einem Selbstversorgungsgrad von 57 Prozent habe nur noch jede zweite Person Essen auf dem Tisch. «Deshalb muss die Schweiz auf die eigene inländische Produktion setzen, statt Nahrungsmittel im Ausland zu besorgen und mit unsinnigen Öko-Projekten die einheimische Landwirtschaft weiter zu schwächen», hält die SVP fest.

 

Weizen statt Schmetterlinge

 

Die Schweiz werden nie zu hundert Prozent vom Ausland unabhängig sein, sagt SVP-Nationalrat und Landwirt Martin Haab (59, ZH) gegenüber «SonntagsBlick».  Bei einer Verknappung von Lebensmitteln sei jedes Prozent, das die Schweiz zusätzlich selber produziere, erstrebenswert. Für Haab ist deshalb klar: «Statt Schmetterlinge zu zählen, müssen wir jetzt Weizen anpflanzen. Wenn jeder Bauer ein paar zusätzliche Tonnen Getreide ernten kann, ergibt das einen Haufen Brot»

 

Die SVP fordert vom Bundesrat den Plan Wahlen 2.0. Bis Ende März soll die Landesregierung aufzeigen, wie die Versorgungssicherheit der Bevölkerung sichergestellt werden kann. Diesem «Hauptauftrag» müsse der Bundesrat alles unterordnen. 

 

Die Forderungen der SVP:

 

  • den Selbstversorgungsgrad mit Nahrungsmitteln zeitnahe und massiv zu erhöhen.
  • eine möglichst hohe Produktion von Nahrungs- und Futtermitteln im Inland sicherstellen.
  • sämtliche ideologischen links-grünen Agrar- und Öko-Projekte zu sistieren, die den Selbstversorgungsgrad und die Produktivität der Schweizer Landwirtschaft senken.
  • die Pflichtlager laufend zu überprüfen und die Pflichtlagerhaltung zu erhöhen.

 

Baumann spricht von «Schildbürgerstreich».

 

Der grüne Nationalrat Kilian Baumann (BE) bezeichnete die SVP-Pläne auf Twitter als «Schildbürgerstreich». Zur Steigerung der Produktion müssten mehr Kunstdünger und Futtermittel importiert werden. Das würde die Schweiz noch tiefer in die Abhängigkeit von Russland treiben, einem der grössten Düngemittelexporteure.

 

Für Baumann ist es stattdessen sinnvoller, in der konventionellen Landwirtschaft vermehrt biologische Methoden anzuwenden – wie etwa den Einsatz bestimmter Pflanzen als Düngemittel. Um den Selbstversorgungsgrad zu erhöhen, schlägt er einen anderen Weg vor. ««Nebst der Verminderung von Foodwaste ist die Reduktion des Fleischkonsums der grösste Hebel», sagt er zu «SonntagsBlick».

 

Dies reduziere die Abhängigkeit von Futtermittel-Importen. Flächen in Inland, die derzeit Futterproduktion genutzt würden, könnten so zur Produktion von Lebensmitteln eingesetzt werden. «Das sind immerhin 43 Prozent der gesamten Ackerfläche», sagt Baumann weiter.

 

Die von Friedrich Traugott Wahlen im zweiten Weltkrieg initiierte Anbauschlacht steigerte den Selbstversorgungsgrad der Schweiz von 52 auf 59 Prozent.

 

Kommentare (27)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Meisterlandwirt | 17.03.2022
    Einmal mehr , gilt es zu bemerken, dass wir uns hier auf der Platform, des Schweizerbauern, befinden. Eine Fachzeitschrift, in der sich auch unsere Lehrlinge, orientieren und weiterbllden. Es kann nicht sein, dass ein ganzer Berufsstand, durch einen unanständigen Kommentar, dem jedes Fundament fehlt,so verunglimpft wird.
  • Victor Brunner | 16.03.2022
    Die SVP ist wie die Linke, immer wieder mal ein unüberlegter Schnellschuss. Haab äussert sich despektierlich über die Schmetterlingszähler. Er beweist damit dass er von Natur keine Ahnung hat, Ein typischer Pestizidbauer, keine Verantwortung nur das jährliche Schielen auf die Steuergelder. Er pflant ja auch Baumalleen nur damit auf seinem Konto zusätzlich Gelder aus Bern gutgeschrieben werden. Wie die Linke, auch Bern muss alles richten!
    • Beat Furrer | 16.03.2022
      Victor Brunner, ein Bauernhasser? Ein ständiger "Motzi"! Gibt's auch was Positives?
      Politik bedeutet Ideen zum Nutzen der Menschen im Land einzubringen. Das macht die SVP vorzüglich. Vielleicht hat Victor Brunner, ausser seinem "Gemotze", auch konstruktive Beiträge? Wir warten!
      "Von Natur keine Ahnung": hat V. Brunner davon eine Ahnung? Ist es falsch von Martin Haab, auch etwas für die Landschaft, den Windschutz, die Ökologie zu tun, und dabei DZ zu bekommen?
      • Victor Brunner | 16.03.2022
        Bauern denken in erster Linie an ihren eigenen Nutzen. Konsumenten und Natur müssen da hinten anstehen. Heute sind gute und nachhaltige Ideen notwendig. Die hyperventilentierende Paniktruppe SVP liefert da nichts brauchbaraes.
        • Beat Furrer | 16.03.2022
          Victor Brunner: Und Sie, denken in erster Linie an die anderen? Die Bauern denken sicher mehr an die Natur als Sie und die übrigen Konsumenten. denn die Bauern arbeiten mit der Natur zusammen.
          Welche nachhaltigen Ideen haben Sie? Was liefern Sie für Vorschläge? Was Brauchbares?
          Die SVP spricht die wichtigen Themen wie Ernährungssicherheit, Migration, Energieversorgung, Regulierungswut, Staatsdiktatur konkret und konstruktiv an. Welche Themen sprechen Sie, Victor Brunner, konstruktiv an?
  • Beat Furrer | 16.03.2022
    Kampf der Ideologien und Ansichten.
    Wem vertrauen? Denen, die einfach, konkret und nachvollziehbar argumentieren, denen, die den Schöpfer kennen, statt denen, die die Schöpfung verehren, also Martin Haab statt Kilian Baumann.
    Eine höhere Produktion geht nicht unbedingt über mehr Kunstdüngereinsatz. Ausserdem hat die Schweiz die Möglichkeit, den Erfindergeist walten zu lassen.
    Eine Fleischkonsum-Reduktion zu fordern, passt der Verbots-Partei "die Grünen", führt aber genau zum Regulierungsstaat.
  • Tanja Trauboth | 15.03.2022
    Haben mitgewirkt, die Agrarpolitik ihrem eigenen Bundesrat zu entreissen. Die Argumente für die "Sistierung" waren geprägt von Grossen, die kleine Nachbarn schlucken, um Milch für den Export zu produzieren, Futtermittel zu importiere. Begrüsse sehr, wenn SVP sich besinnt auf ihren grossen Partei-Ahnen Friedrich Traugott Wahlen. Steigerung des Selbstversorgungsgrades geht mit produktiver Landwirtschaft mit der Natur. Ukraine ist Brotkorb der Welt wegen ihren Schwarzerdeböden und nördliche Lage.
    • Victor Brunner | 16.03.2022
      Selbstversorgung von Fall zu Fall, nicht einmal genügend Kartoffeln sind vorhanden. Hoher Selbstversorgungsgrad ist Schlagwort der Bauern um zuverlässig die SteuerzahlerInnen melken können! Die Bauernlobby ist Teil des Problems, nicht der Lösung!
      • Meisterlandwirt | 17.03.2022
        Viktor Brunner, mag vielleicht, von den Zusammenhängen, in der Natur etwas geört haben, aber die Zeichen der Zeit, hat er nicht erkannt und nicht verstanden.
  • Meisterlandwirt | 15.03.2022
    Für die Landwirtschaftsdebatte, steht das Parlament, heute vor ganz neuen Herausforderungen. Der absolut mögliche Einsatz, von Atomwaffen. , bedingt auch in der Schweiz, neue Wege, in der Nahrungsmittelproduktion. So müssten wir,wie Deutschland, sofort die möglichen Ökoflöchen, für die intensive Nahrungsmittelproduktion frei geben.
    • seppli | 15.03.2022
      die flächen werden nicht zur produktion freigegeben, aber der aufwuchs darf verfüttert werden.
      • Meisterlandwirt | 15.03.2022
        Frage, an Seppli: Welchem Tier , möchten Sie das Erzeugnis eines Chinaschilf ackers, oder einer Buntbrache , verfüttern?
        • seppli | 15.03.2022
          die verordnung in D sagt nur dass der aufwuchs verfüttert werden kann, oder als streue gebraucht werden darf.man könnte auch weniger fleisch konsumieren . dann wäre viele probleme gelöst.wir haben kein mangel an schweizer produkten, und die produzenten welche zu uns liefern sind froh über die devisen . sind erdbeeren spargel ,kürbisse und andere luxusprodukte grundnahrungsmittel?
    • jakobli | 15.03.2022
      Woher nimmst du den Dünger für die intensive Produktion? Etwa von Russland? Vielleicht müsstest du zuallererst intensiv denken!!
      • Meisterlandwirt | 15.03.2022
        Kunstdünger? Warum?
    • Victor Brunner | 16.03.2022
      Der anonyme Kommentar vom "Meisterlandwirt" (sofern er einer ist) zeigt dass er von Natur nicht die geringste Ahnung hat, bestimmt wäre bei der SYNGENTA willkommen. Jede Ökofläche nützt der Landwirtschaft, oder klettert der "Meisterlandwirt" im Frühling auf die Bäume um die Blüten zu bestäuben?
  • Hofstetter Gerhard | 15.03.2022
    Mann könnte auch sagen das beide Seiten gute Argumente haben,wir müssen unbedingt mehr Nahrungsmittel produzieren aber nicht auf kosten der Natur,die aktuelle Situation bringt uns dazu noch schneller zu überdenken wie sinnvoll ist es, Getreide über Tiere [zu veredeln]das heisst Nahrungsmittel direkt für den Menschen produzieren,der Konsum von tierischen Produkten reduziere,produziertes Essen 100% verwerten.Und das geht nur miteinander ,probieren wir es wenigstes!
  • Res Bärtschi | 14.03.2022
    Es ist jetzt schon klar, dass das, was dann bei diesem Plan herauskommt der SVP nicht passt. Dann muss nämlich die Schweine- und Geflügelhaltung sowie der Kraftfutter- und Maiseinsatz beim Rindvieh deutlich gesenkt werden. Denn auf diesen Futterflächen können viel effizienter Nahrungsmittel direkt für Menschen produziert werden. Das wäre dann Verantwortung übernehmen für die Lebensmittelproduktion.
    • Kleinbauer | 15.03.2022
      Verwandt mit Baumann????
      • Res Bärtschi | 15.03.2022
        Nein, und so nebenbei bemerkt Verwandte haben ja nicht zwingend die gleiche Meinung. Einfach mal logisch überlegen, wie Getreide mehr Menschen ernährt. Direkt oder wenn man es zuerst den Tieren verfüttert. Bei Wahlen waren Kartoffeln das zentrale Element und eben nicht Poulet und Schinken.
  • Mitleid | 14.03.2022
    Wenn Herr Hobbybaumann auch die Zusammenhänge nicht sieht. Wenn es ihm am Schluss nur noch in den Sinn kommt zu essen. Sonst ist Hopfen und Malz verloren.
  • Jürg Strauss | 14.03.2022
    Keine Schmetterlinge=kein Essen!!!
  • aus der Ostschweiz | 14.03.2022
    Es wird höchste Zeit das wir aufhören mit Schmetterlinge zu zählen und unser Land verarmen lassen. Die Produktion muss auf einen bessere Selbstversorgung ausgerichtet werden und wenn das auch noch etwas dem Bund kostet.. Die Lebensmittel sollen wieder mehrt Wertschöpfung bekommen, damit die Junglandwirte auch von der Produktion leben können. Die Bauernfamilien sollen auch leben können wie alle anderen.
  • Hügelbauer | 14.03.2022
    Ich kann nicht verstehen wie Herr Baumann als Bauernsohn und underdessen selbst Hobby bauer so eine Einstellung haben kann.
    Als Bauer hat man doch auch so etwas wie einen Berufsstolz und Verantwortung für eine Lebensmittel Produktion für die ganze Bevölkerung. Und nicht immer noch mehr extensiveren!!!
  • Wer | 14.03.2022
    ist dieser Baumann?
    • Hügelbauer | 14.03.2022
      Einer der für seinen Lohn nicht arbeiten muss!!!
    • Meisterlandwirt | 14.03.2022
      Noch vor einem Monat, glaubte niemand, dass so etwas geschehen könnte. Die allgegenwärtige nukleare Bedrohung, sitzt uns allen im Nacken. Jeder macht sich Gedanken, wo sein Schutzraum ist, um im Notfall, doch noch einen Versuch zu wagen, vielleicht doch noch zu überleben. Notvorrat und intensive Produktion, im geschützten Anbau, bekommen mehr Gewicht, als Ökoflächen. In der Schweiz, sollte, wie in Deutschland, sofort , wenigstens im Ackerbaugebiet, die Ökofläche aufgehoben werden.

Das Wetter heute in

Umfrage

Habt Ihr eure Tiere abgealpt?

  • Ja, alle Tiere:
    0%
  • Nein, erst nächste Woche:
    0%
  • Nein, in der letzten Septemberwoche:
    0%
  • Nein, erst im Oktober:
    0%
  • Noch nicht alle Tiere:
    0%
  • Habe keine Tiere auf der Alp:
    0%

Teilnehmer insgesamt: 0

Zur Aktuellen Umfrage

Bekanntschaften

Suchen Sie Kollegen und Kolleginnen für Freizeit und Hobbies? Oder eine Lebenspartnerin oder einen Lebenspartner?