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Swissgenetics-Expo: Überzeugende Nachzuchtgruppen von Braunvieh und Holstein gezeigt

Die Auswahl für die kommende Decksaison kann sich sehen lassen. In sportlichem Tempo präsentierte Swissgenetics in der Vianco-Arena insgesamt 16 Nachzuchtgruppen. Das Besucherinteresse war gross.

ral/wpf |

 

 

Die Auswahl für die kommende Decksaison kann sich sehen lassen. In sportlichem Tempo präsentierte Swissgenetics in der Vianco-Arena insgesamt 16 Nachzuchtgruppen. Das Besucherinteresse war gross.

Nach der sehr starken Braunvieh-Nachzuchtschau 2014 hatten die diesjährigen Gruppen einen schweren Stand.  Die diesjährigen Nachzuchtgruppen am Donnerstag in der Vianco-Arena konnten den gestiegenen Erwartungen gerecht werden. Nachzuchtschauen sind  Marketingveranstaltungen. Dass aber Marketing fair sein kann, bewies Swissgenetics mit seinem Schaufenster. Hier konnte man sehen, dass sich die Töchter von den letztjährigen Gruppen gut weiterentwickelten. Zudem war zu erkennen, dass die Bilder im KB-Katalog beim Braunvieh nicht derart stark manipuliert sind, wie oft diskutiert. Zu jeder Kuh war zugleich auch das Profifoto als Vergleich ausgestellt.

Drei Vigor-Söhne gezeigt

Von Anibal (Vigor x Mascot Allison) präsentierte sich eine Töchtergruppe, die dem starken Nachzuchtbeschrieb nicht ganz gerecht wurde. Die obere Linie und die Höhe und Breite im Nacheuter konnten nicht ganz überzeugen. Wegen dem guten Exterieurbeschrieb in diesen Merkmalen und den starken Werten in der Produktion wird die Nachfrage nach Anibal wohl trotzdem gut sein.
Calvin (Nesta x Camelot Cafina) konnte den sehr guten Beschrieb eindrücklich bestätigen. Die breiten, gut bemuskelten Kühe mit viel Kaliber haben drüsige Euter. Die breiten Euter sind auch sehr gut in die Bauchwand verwachsen. In der oberen Linie waren die Töchter sehr gut, und man würde nie darauf schliessen, dass der Balken zur oberen Linie im Balkendiagramm leicht auf der negativen Seite zu stehen kommt.
Die Norwin-Töchter (Nesta x Florin’s Precise Dubai) überzeugten mit ihrem Rahmen mit guter oberer Linie. Die langen Norwins haben aber nicht die Kapazität von Calvin-Töchtern, stehen aber auf sehr guten Beinen. Man sollte in der Qualität der Euter auf den sehr guten Beschrieb abstellen. Die hohe Milchvererbung ist eine Stärke des Nesta-Sohns. Die Fruchtbarkeit gilt es zu beachten.
Stabilo (HurayEagle Stinia) ist ein sehr starker Eiweissvererber und ein guter Milchvererber. Dies führt zu einem hohen Milchwert von 135. Die Vererbung von idealen Becken und langen Voreutern war bei den Stabilo-Töchtern deutlich zu sehen. Stabilos Balkendiagramm zeigt aber auch, dass er kein typischer Exterieur-Vererber ist. Die obere Linie war bei den  Töchtern etwas schlechter als der Zuchtwert, welcher im positiven Bereich liegt. 

Die Nachzuchtgruppe von Vidal (Vigor x Gardan Gerda) dürfte für viele Züchter die beste Gruppe gewesen sein. Vidals Töchter hatten durchwegs Top-Euter und ideale Zitzen. Die breiten und hoch angesetzten Euter sind mit einem starken Zentralband ausgestattet und gut in die Bauchwand verwachsen. In vielen Töchtern sieht man Ähnlichkeiten mit Gardan Gerda, der Mutter von Vidal. Die Schaukuh von Georg Florin, die unter anderem an der Europameisterschaft 2008 für Siege sorgte, verkörpert für Fans von mittelgrossen, euterstarken Kühen die Idealkuh.
Auch die Nachzucht von Vileno (Vigor x Eagle Elenora) konnte mit den Eutern überzeugen. Vileno ist der Cousin zu Wurl Wachtel, der Eutersiegerin der Europameisterschaft 2010. Es bestätigte sich, dass die obere Linie zu beachten ist. Die guten Fundamente waren auffallend. Insgesamt zeigten die ausgestellten Vileno-Töchter den guten Beschrieb im Exterieur. Vileno hat aber grosse Stärken in der Produktion und in den funktionellen Merkmalen.

Solide OB-Nachzuchten

Beim Original Braunvieh wurden drei Töchtergruppen gezeigt. Die Töchter von Hold-Sohn Hecht sind eher wenig bemuskelt bei mittlerer Milchvererbung. Der gute Beschrieb in den Fundamentsmerkmalen war zu sehen. Die Voreuter sind gut in die Bauchwand verwachsen.
Von Melino (Milton x Oswald Orania) konnten euterstarke Kühe bestaunt werden. Die obere Linie  und die Vererbung der Beckenmerkmale ist zu beachten. Jedoch zeigten sich die Töchter in diesen Merkmalen besser, als der Nachzuchtbeschrieb vermuten lässt. Auch die Bemuskelung konnte die Züchter überzeugen.
Vero U-Bach (Lukas x Diamant Priska)  vererbt Top-Euter. Die sehr straffen Voreuteraufhängungen der Töchter bestätigten den hohen Zuchtwert (121) in diesem Merkmal. Die Eutertiefe und die Drüsigkeit konnten ebenfalls überzeugen. Die gute Gehaltsvererbung ist eine Stärke von Vero U-Bach.
Neue Väter mischen das Angebot an geprüften Stieren in Rot und Schwarz auf. Eines vorweg: Die  Qualität der roten Stierentöchter war heuer besser als letztes Jahr. 

Neue Blutlinien

Abwechslung bringt Acme Createur aus der Cherry Rae-Familie. Der frühere Mister Bulle ist Depotstier und kann als Typmacher bezeichnet werden.  Ein weiterer Pluspunkt sind sicher die feinen und trockenen Fundamente. Die Euter sind drüsig und zeigen ein gutes Zentralband. Der Nacheuterabschluss ist jedoch nicht optimal.
Durham Applejack war als Optimisstier im Einsatz.  Apple und Durham im Pedigree lassen Schaupotenzial erwarten. Dieses Versprechen macht er wahr, sei es mit dem makelloses Balkendiagramm, aber auch mit den feinen und ausdrucksstarken jungen Töchtern. Sie zeigen viel Harmonie mit breiten, aber etwas flachen Becken und straff sitzenden, formschönen Eutern. Er ist CDA-negativ. Leider ist sein Samenlager begrenzt,  denn der Stier lebt nicht mehr. Zurzeit ist Sperma verfügbar.
Remedy Ikar-ET aus der Europameisterin Jordan Irene macht grossrahmige Tiere mit langem Hals und guter Rippentiefe.  Dies hat er  auch seinem Vater zu verdanken. Seine Mutter konnte bezüglich Inhaltsstoffe viel gutmachen. Aber bei den Fundamenten darf keine Verbesserung erwartet werden. Die Euter sind fest, drüsig und breit. Aber die Qualitäten von Irene erreichten die gezeigten Tiere nicht ganz.

Levio überrascht

Marine Levio darf als die positive Überraschung bezeichnet werden. Nicht ganz die Feinheit von Createur, aber in Sachen Rahmen und Breite steht ihm Levio nicht viel nach. Auch er macht gute Fundamente und überzeugte mit hochsitzenden und langen Eutern.
Die in ihn gestellten hohen Erwartungen konnte jedoch Destry Rusty aus der Galante-Familie nicht erfüllen. Die Gruppe wirkte etwas uneinheitlich, sei es in der teils unruhigen Oberlinie und der Rippentiefe. Die Euter sind sehr drüsig, zeigen aber teils etwas kurze Voreuter. Die Zitzen sind entgegen dem Balkendiagramm vorne teils weit aussen platziert.
Als einziger reinerbiger Holsteinstier zeigte Elvain eine Gruppe. Mit Sanchez  Talent hat er eine eher ungewöhnliche Blutführung. Seine gezeigten Töchter sind elegant, mittelgross, tiefrippig und von ausgeprägter Feinheit. Einzig der Lende muss Beachtung geschenkt werden. Die Fundamente sind funktionell. Die Euter  sind feinzellig und drüsig. Sie sitzen fest, und das Zentralband ist ausgeprägt.
Mit Lee Titus als Vater kann auch Baltimor aus der B-Linie von David und Franzsepp Flury, Oekingen, als Outcross-Stier bezeichnet werden.  Er ist klar der Stier mit der höchsten Milchvererbung, konkret +1292 kg. Allerdings sind seine Gehaltswerte negativ. Positiv ist aber die Harmonie der mittelrahmigen Töchter, die viel Milchcharakter und Feinheit zeigen. Positiv sind auch die breiten Becken, die sich auch in breiten Nacheutern zeigen.

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