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Tabakbauern: Von 6000 auf 161 geschrumpft

Die ersten Schweizer Tabakfelder wurden um 1680 in der Region Basel angepflanzt. Heute ist der Tabakanbau eine Nische.

Marc Grünig* |

 

 

Die ersten Schweizer Tabakfelder wurden um 1680 in der Region Basel angepflanzt. Heute ist der Tabakanbau eine Nische.

Der Anbau und der Handel von Tabak in der Schweiz haben eine lange Tradition. Seit über 300 Jahren wird die Tabakpflanze angebaut. Nach einem Höhepunkt mit 6000 Pflanzern und 1450 ha während des Zweiten Weltkrieges wurde im Jahr 2016 nur noch von 161 Bauernbetrieben auf 446 ha Tabak angepflanzt. 85% der Tabakflächen befinden sich heute in der Westschweiz.

Schweiz exportiert viel

Die rund 1,5 Millionen Raucher in der Schweiz können nicht mit Schweizer Tabak versorgt werden. So wurden zum Beispiel 2015 knapp 28'000 Tonnen Tabak importiert. Der Hauptanteil der importierten Menge wird aber nicht hierzulande konsumiert, sondern verarbeitet und mit entsprechender Wertsteigerung exportiert. Dank den guten Standortfaktoren haben sich grosse Tabakfirmen in der Schweiz niedergelassen, um von hier aus Zigaretten in die ganze Welt zu exportieren. Allerdings weisen die Import- und die Exportmengen seit 2011 eine rückläufige Tendenz auf.

Insgesamt erfordert der Tabakanbau mehr Arbeit und Investitionen pro Fläche als andere Kulturen. Dies könnte u.a. ein Grund dafür sein, weshalb die Zahl der Betriebe und die Flächen von Jahr zu Jahr sinken. Betrachtet man den Produktionswert des in der Schweiz angepflanzten Tabaks, so ist ebenfalls eine leicht abnehmende Tendenz erkennbar. Der Produktionswert des Tabaks machte im Jahr 2014 mit 15,7 Millionen Franken rund 0,15% des gesamten Produktionswerts in der landwirtschaftlichen Gesamtrechnung aus. Zwischen 1995 und 2014 schwankte dieser Anteil zwischen 0,12% und 0,21%.

Japan grösster Exportmarkt


Seit 2009 exportierte die Schweiz am meisten Tabak nach Japan. Dies ist auf das Freihandelsabkommen aus dem Jahr 2009 zurückzuführen. Von 2000 bis 2008 wurde jeweils am meisten Tabak nach Belgien, in die Niederlanden oder den Iran geliefert. Beim Import wurde im Jahr 2015 (wie immer seit 2006) die grösste Menge von Deutschland geliefert. Davor wurde zum grössten Teil aus den USA und aus Brasilien importiert.

Fazit 

  • Der in der Schweiz angebaute Tabak liefert mit rund 0,15% nur einen kleinen Anteil des gesamten landwirtschaftlichen Produktionswerts. Dieser Anteil wird jedoch auf nur ca. 0,04% der landwirtschaftlichen Fläche erzielt. 
  • Die Schweiz kann dank guten Standortfaktoren grosse Tabakfirmen im Land halten. Diese importieren und exportieren den grössten Teil des Tabaks.
  • In der Schweiz wird nur ein kleiner Anteil der importierten Menge konsumiert. Der Hauptanteil wird nach der Verarbeitung exportiert, hauptsächlich nach Japan.


Der Autor arbeitet beim Geschäftsbereich Agristat des Schweizer Bauernverbandes. Der Artikel ist in der aktuellen Ausgabe der «Agristat» erschienen.

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