Der Protestzug begann am Mittag am Platz der Republik und zog durch das Regierungsviertel im Herzen von Berlins. Die 15. Protestaktion des Bündnisses «Wir haben es satt» fand im Rahmen der Grünen Woche Berlin statt, einer der weltweit grössten Messen für Ernährung und Landwirtschaft.
Zu Beginn der #WHES25-Demo setzen wir ein Zeichen: wir brauchen eine mutige Agrarpolitik! Am 23.2. haben wir in 🇩🇪 die Wahl – und auch die kommende Bundesregierung muss sich dafür entscheiden, Klima-, Tier- & Umweltschutz in der Landwirtschaft endlich angemessen zu fördern 💪👩🌾 pic.twitter.com/YoCnQiiJ9d
— Wir Haben Es Satt! 🥕🚜👫👬👭 (@WirHabenEsSatt) January 18, 2025
An der Aktion beteiligten sich rund 60 Organisationen aus Landwirtschaft und Zivilgesellschaft, darunter die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft , Demeter, Slow Food Deutschland, der Deutsche Tierschutzbund und Bioland . Der Rundfunk Berlin-Brandenburg zählte zu Beginn der Demonstration rund 3’500 Personen. Die Veranstalter zählten 9’000 Teilnehmende.
«Gemeinwohl vor Konzerninteressen in der Agrarpolitik»
Das Bündnis «Wir haben es satt» setzt sich für eine nachhaltige, umweltverträgliche und sozial gerechte Landwirtschaft ein, die sowohl den Bedürfnissen der Landwirte als auch denen der Konsumenten und der Umwelt gerecht wird. Das diesjährige Motto lautete: «Gemeinwohl vor Konzerninteressen in der Agrarpolitik».
Neben der gesetzlichen Verankerung eines kostendeckenden Produzentenpreises fordern die Demonstranten eine sichere Finanzierung von Tierschutz- und Umweltmassnahmen sowie eine ökologische Landwirtschaft, von der die Bauern leben können.
Das Es in «Wir haben es satt»
«Wir haben es satt» ist eine Bewegung von Landwirten, Umwelt-, Natur- und Tierschutzverbänden gegen die Agrarindustrie, gegen Massentierhaltung und für eine Agrarwende. Das «Es» im Namen des Bündnisses richtet sich vor allem gegen die Agrarkonzerne, die nach Ansicht des Bündnisses die eigentlichen Profiteure auf dem Lebensmittelmarkt sind.
So bezieht sich eine ihrer Forderungen auf die Gentechnik-Konzerne wie Bayer (Monsanto), Corteva, BASF oder Syngenta, die mit gentechnisch verändertem Saatgut und Patenten ihre Vormachtstellung auf dem Saatgutmarkt sichern wollen, heisst es auf der Internetseite des Bündnisses. Dies schaffe «enorme Abhängigkeiten für Produzentinnen und Produzenten weltweit».
Forderungen des Bündnisses
Die Forderung nach einem Stopp von Patenten auf Saatgut wird durch zahlreiche weitere Forderungen ergänzt:
- Gerechter Handel und faire Preise für Landwirte
- Klimaschutz und Reduzierung der Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft
- Artgerechte Tierhaltung mit weniger Tieren und mehr Tierwohl
- Schutz der Artenvielfalt und Reduzierung des Pestizideinsatzes
- Sicherung der Gentechnikfreiheit und Stopp von Patenten auf Saatgut
- Förderung des Ökolandbaus und regionaler Strukturen
- Zugang zu Land für Landwirte und Schutz vor Landspekulation