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Tessin: Tote Krähen als Vogelscheuchen sorgen für zünftigen Ärger

Zwei Tessiner Gemüsebauern haben auf ihren Feldern in der Magadinoebene TI rund zehn tote Krähen und Raben an Holzpfeilern aufgehängt. Mit den Kadavern wollen sie ihre Saat vor hungrigen Vögeln schützen. Die Anwohner und der Tierschutzverein reagierten geschockt.

sda |

 

 

Zwei Tessiner Gemüsebauern haben auf ihren Feldern in der Magadinoebene TI rund zehn tote Krähen und Raben an Holzpfeilern aufgehängt. Mit den Kadavern wollen sie ihre Saat vor hungrigen Vögeln schützen. Die Anwohner und der Tierschutzverein reagierten geschockt.

Über zwanzig Anrufe und diverse Mails seien innerhalb eines Tages bei ihm eingegangen, sagte am Dienstag Armando Besomi vom Tierschutzverein Bellinzona. Tessiner und Touristen hätten sich sehr über die grausamen «Vogelscheuchen» aufgeregt.

In mehreren Fällen sei von den Anrufern die Absicht geäussert worden, aus Protest kein Tessiner Gemüse mehr kaufen zu wollen, ergänzte Besomi. Die mittelalterliche Methode, tote Krähen aufzuhängen, um weitere Vögel von den Feldern fernzuhalten, sei daher in jedem Sinne kontraproduktiv.

Fall dem Veterinäramt gemeldet

Krähen und Raben würden sich auf diesem Weg ohnehin nicht vertreiben lassen, erläuterte er. Es seien mitunter Aasfresser. In einem ähnlichen Fall vor ein paar Jahren im Mendrisiotto TI habe sich gezeigt, dass die Vögel auch an den Kadavern pickten.

Der Tierschutzverein meldete den Vorfall dem Tessiner Veterinäramt und dem Jagd- und Fischereiamt. Ob juristisch gegen die Bauern vorgegangen werden könne, hänge von mehreren Punkten ab, sagte Kantonstierarzt Tullio Vanzetti auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.

Keine wirkungsvolle Methode

Abgeklärt werden müsse, ob die Landwirte über eine Abschuss- bzw. Tötungsgenehmigung der Rabenvögel verfügten. Das könne er sich aber nicht vorstellen. Weiter würde geprüft, ob das Aufhängen der toten Vögel gegen das Tierschutzgesetz verstosse. Schliesslich verletze die Methode - ohne erkennbaren Nutzen - die Würde der Tiere.

Auch der Kantonstierarzt geht nicht davon aus, dass solche Tier-Vogelscheuchen eine Wirkung haben. Dennoch sei die Methode in der Schweiz verbreitet. Erst im Juni berichtete die Zeitung «20 Minuten» von einem weiteren Fall im Kanton Zürich.

Hausgemachtes Problem

Er wolle damit nicht das Problem herunterspielen, das Bauern durch grosse Krähenpopulationen haben können, sagte Vanzetti weiter. Doches müssten andere, effektive Methoden gefunden werden.Tierschützer Besomi hält das Problem für hausgemacht.

«Jahrelang gab es eine ungedeckte Abfalldeponie in der Magadinoebene. Wegen der ergiebigen Futterquelle vermehrten sich die Rabenvögel im grossen Stil», so Besomi. Seit die moderne Verbrennungsanlage in Betrieb ist, würden die Tiere auf die Felder ausweichen

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