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TG: Schleppschlauch-Interesse sinkt - Bauern verärgert

Im letzten Jahr haben 995 Thurgauer Bauern im Rahmen des Ressourcenprojekts Ammoniak Gülle mit einem Schleppschlauch ausgebracht. Heuer sind es lediglich 613. Die Thurgauer Bauern fühlen sich verschaukelt.

blu/lid |

 

 

Im letzten Jahr haben 995 Thurgauer Bauern im Rahmen des Ressourcenprojekts Ammoniak Gülle mit einem Schleppschlauch ausgebracht. Heuer sind es lediglich 613. Die Thurgauer Bauern fühlen sich verschaukelt.

Zur Verminderung von Ammoniakverlusten und Geruchsemissionen lancierte der Bund das Ressourcenprogramm Ammoniak. Der Kanton Thurgau war Pilotkanton. Das Programm wurde 2008 gestartet, zentrales Element war die finanzielle Förderung des Gülleaustrags mit Schleppschläuchen. 2013 lief das Projekt aus, womit die Fördergelder sanken und letztlich auch das Interesse der Bauern, berichtet die "Thurgauer Zeitung" in ihrer Montagsausgabe. Ein weiterer Grund: Der Bund hat die zulässige Menge an Gülle, die per Schleppschlauch ausgebracht werden darf, im Vergleich zum herkömmlichen Güllen um rund zehn Prozent gesenkt.

Bund senkte Beitrag

Die Reduktion könne dazu führen, dass tierintensive Betriebe plötzlich über zu viel Gülle verfügten, für deren Entsorgung Geld bezahlt werden müsste. „Einige Betriebe erachten die Änderungen des Bundes deshalb als Bestrafung", sagte Christoph Högger vom kantonalen Landwirtschaftsamt gegenüber der "Thurgauer Zeitung". Letztes Jahr floss noch die Hälfte der Thurgauer Gelder per Schleppschlauch auf die Felder. «Wir wurden hinters Licht geführt», so das deutliche Fazit von Daniel Haffa aus Andwil, der als Lohnunternehmer Aufträge zum Güllen mit dem Schleppschlauch ausführt.

Als Argument für die tieferen Austragemengen mittels Schleppschlauch und der damit verbundenen Mittelkürzung führt der Bund eine Effizienzsteigerung an. Durch die Schleppschlauchtechnik wird weniger Stickstoff in die Luft abgegeben, dies führt aber zu einer stärkeren Düngerkonzentration im Boden. Nach der Überarbeitung der Normwerte bei Suisse-Bilanz wurde auf den 1. Januar 2014 der Stickstoffeintrag pro Güllengang mit dem Schleppschlauch um drei Kilo pro Hektar gesenkt. Hier fühlen sich aber die Bauern betrogen. Sie erhofften sich durch den Effizienzgewinn einen Mehrertrag auf ihren Feldern. Der Bundesbeitrag pro Hektar wurde von 45 auf 30 Franken gekürzt.

Bauern verzichten auf Fördergelder

Nationalrat Markus Hausammann (SVP/TG) schliesst gegenüber der Zeitung nicht aus, dass Bauern aus Protest künftig auf den Schleppschlauch verzichten werden. Landwirt und Kantonsrat Moritz Tanner (SVP) warnte bereits vor einem Jahr, dass das Ressourcenprojekt Schaden nehmen wird. Landwirt Roland Heuberger aus Hosenruck zeigt hingegen für die Reduktion Verständnis. "Das ist richtig, schliesslich geht ja weniger Stickstoff an die Luft verloren", sagt er gegenüber der "Thurgauer Zeitung". Die Düngung sei sowieso schon auf hohem Niveau, erklärt er.

Christoph Högger kann sich sogar vorstellen, dass künftig wieder mehr Bauern den Schleppschlauch einsetzen werden. Diese würden aber nicht mehr am Projekt teilnehmen und somit auf das Fördergeld verzichten, fährt er fort. Damit müssen sie auch nicht die Einschränkung von zehn Prozent bei der Austragung einhalten.

Während des sechsjährigen Pilotprojekts flossen Fördergelder in der Höhe von jährlich knapp 1,5 Mio. Franken. Davon wurden 80 Prozent vom Bund getragen, 20 Prozent vom Kanton Thurgau.

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