Ein Themenweg zur Windenergie soll einem umstrittenen Windpark auf dem Stierenberg ob Rickenbach LU den Weg ebnen. Der rund fünf Kilometer lange Rundweg mit zehn Informationstafeln ist am Sonntag eröffnet worden.
Auf den Tafeln werden Aspekte rund um Windräder wie Geräuschemissionen, Schattenwurf, Verträglichkeit mit der Vogelwelt, Produktionspotenzial und Planungsgrundlagen thematisiert, wie der Förderverein Biomasse, Energie und Infrastruktur Michelsamt (BEIM) anlässlich der Eröffnung mitteilte. Er hat den Weg initiiert.
Drei Junglandwirte
Als Motivation für die Erstellung eines Themenwegs nennen die drei jungen Landwirte Christian Rölli, Roman Furrer und Thomas Feierabend den schleppenden Ausbau der erneuerbaren Energien. «Das Potential im Michelsamt ist vorhanden. Wir müssen es nur nutzen», lässt sich Christian Rölli, Präsident des Fördervereins in der Mitteilung zitieren.
Auf ihren Landwirtschaftsbetrieben haben sämtliche Vorstandsmitglieder eine Photovoltaikanlage installiert und gute Erfahrungen gemacht. «Wir sehen aber gleichzeitig, dass in der Nacht und bei dichter Wolkendecke kein Strom produziert wird. Deshalb braucht es zur Sonnenenergie noch Ergänzungen», sagt Thomas Feierabend.
Der Themenweg ist ausgeschildert und ist rund 5,2 Kilometern lang. Er führt über weite Strecken entlang von leicht begehbaren Wanderwegen. Die Strecke ist frei zugänglich und führt zum Teil durch den Wald. Einige Parkplätze sind beim Ausgangspunkt des Themenwegs vorhanden.
2014 Pläne veröffentlicht
In den Augen der Verantwortlichen ist die Windenergie «eine sinnvolle Technologie», sie habe jedoch oft mit Vorurteilen zu kämpfen. Mit dem Themenweg wolle man diesen Vorbehalten mit Fakten begegnen. Mit Hilfe von QR-Codes auf den Tafeln kann auf Quellen und weiterführende Informationen zugegriffen werden.
Auf dem Stierenberg an der Luzerner Kantonsgrenze zum Aargau planen Private drei Windenergieanlagen. 2014 veröffentlichten die Initianten ihre Pläne, seither sind zahlreiche Abklärungen getroffen worden. Im Konzept zur Windenergie des Kantons Luzern ist das Gebiet als einer von 22 möglichen Standorten für Windräder festgehalten.
In Rickenbach gibt es allerdings auch Widerstand gegen die Pläne. Im vergangenen Jahr kam eine Gemeindeinitiative mit 549 Unterschriften zustande, die auf dem Stierenberg eine «Schutzzone» errichten und so den Bau von Windenergieanlagen verunmöglichen will.