Die Führung der Saftherstellerin Thurella ist unzufrieden mit der Exportförderung für Mostobst, wie sie der Schweizerische Obstverbands (SOV) praktiziert. Das Obst werde dadurch für inländische Abnehmer wie Thurella künstlich verteuert.
Thurella-Verwaltungsratspräsident Heinz Stübi und Geschäftsführer Clemens Rüttimann kritisierten an der Generalversammlung das Preis- und Subventionsmodell des SOV, in dem die Produzenten stark vertreten sind. Sie regten eine Anpassung der Mostobst-Subventionen und der Preise an, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte.
Laut Thurella-Mediensprecher Rolf Menke erhob der SOV 2011 auf dem Preis, den Produzenten für ihr Mostobst erhielten, einen Zuschlag von 7 Franken pro 100 kg. Damit wurde der Export von Übermengen verbilligt, weil 2011 ein äusserst ertragreiches Jahr war.
Inländische Abnehmer wie Thurella mussten dadurch aber für gewöhnliches Mostobst im Durchschnitt nicht 19, sondern 26 Franken pro 100 Kilogramm bezahlen. Damit steige der Druck, billiges Apfelsaftkonzentrat aus dem Ausland zu kaufen, sagte Menke der Nachrichtenagentur sda.
Die Thurella-Führung ist für eine Kürzung des «Exportzuschlags». Dadurch könnte das Mostobst im Inland günstiger verkauft werden. Menke räumte allerdings ein, dass die Obstproduzenten damit zum Teil nicht einverstanden wären. Für die Produzenten sei der Exportzuschlag nämlich eine Art Versicherung.


