Die Thurgauer Saftherstellerin Thurella AG ist nach der Verkleinerung und Sanierung des Unternehmens in die Gewinnzone zurückgekehrt. Die Konzentration auf die Marke Biotta trägt Früchte.
2011 resultierte ein Konzerngewinn von 3,2 Mio. Franken, wie das Unternehmen am Donnerstag bei der Bilanzmedien-Konferenz in Tägerwilen bekannt gab. Im Vorjahr schrieb Thurella einen Verlust von 4,8 Mio. Franken.
Umsatz hat sich massiv verkleinert
Der Umsatz schrumpfte nach der Sanierung und Verkleinerung des Unternehmens auf 34,32 Mio. Franken. 2010 war der Umsatz mit 109,3 Mio. Franken noch dreimal so hoch. Die Eigenkapitalquote stieg von 12,6 auf gut 30 Prozent.
Die Gemüse- und Fruchtsaft-Herstellerin hatte 2010 nach hohen Verlusten den Abfüllbetrieb in Eglisau ZH geschlossen und 92 Stellen gestrichen. In Egnach TG baute Thurella ebenfalls 20 Stellen ab. Die Produktion der Eigenmarken Obi (Süssmost) und Rittergold (Apfelwein) wurde eingestellt.
Zurück zu den Wurzeln
Stärkstes Standbein von Thurella seien heute die Biotta Gemüse- und Fruchtsäfte, sagte Geschäftsführer Clemens Rüttimann. Trotz Preisdruck habe die Marke ihren Umsatz ausweiten können. Das Biotta-Geschäft hatte im Geschäftsjahr 2011einen Umsatzanteil von 60 Prozent.
«Wir haben uns bei der Saftmanufaktur auf unsere Wurzeln besonnen und setzen auf den Fachhandel als traditionellen Absatzpartner», sagte Rüttimann. Ebenfalls erfolgreich gearbeitet habe die GESA Gemüsesaft GmbH, die Halbfabrikate aus süddeutschem Biogemüse herstellt.
Mosterei gestrafft
Beim Apfelsaft beschränkt sich das Unternehmen auf die Herstellung von Konzentrat. Die Straffung der Mosterei in Egnach TG und die Schliessung jener in Bischofszell TG habe massgeblich zur Produktivitätssteigerung beigetragen. Trotz Obstschwemme und rückläufiger Preise habe Thurella den Mosterei-Umsatz konsolidiert.
Der Thurgauer Getränkehersteller produziert nur noch Konzentrat. Hauptabnehmer dafür ist die Migros-Tochter Aproz. Die einst erfolgreichen Eigenmarken obi-Apfelsaft und Rittergold-Most wurden eingestampft.
Expansion gescheitert
Schuld am Niedergang der Thurella, die aus einer Obstverwertungsgenossenschaft am Bodensee heraus entstanden war, ist das Scheitern ehrgeiziger Expansionspläne.
2004 kaufte Thurella von der Brauerei Feldschlösschen einen Abfüllbetrieb in Eglisau ZH. Anfang 2005 übernahm sie den Thurgauer Biopionier Biotta AG und verkaufte eineinhalb Jahre später einen Teil des Traditionsunternehmens an einen Gemüseproduzenten. Thurella konzentrierte sich auf die Produktion von Biotta-Säften.
Entlassungen
Nach Millionenverlusten in den Jahren 2008 und 2009 und dem Wegfall eines Grossauftrags in der Getränkeabfüllung schloss Thurella den Eglisauer Abfüllbetrieb und startete 2010 die Gesamtsanierung. Über 100 Mitarbeiter wurden entlassen.
Aktuell beschäftigt das Unternehmen 75 Mitarbeiter in 65 Vollzeitstellen, wie Mediensprecher Rolf Menke auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte.


