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TI: Kastanienwälder erhalten tierische Hilfe

2014 war ein annus horribilis für den Tessiner Kastanienwald: Die Kastaniengallwespe hatte den Bäumen derart zugesetzt, dass die Ernte beinahe komplett ausfiel. Nun hat die Wespe im Tessin einen Gegenspieler bekommen, der ihre Larven frisst und sich wenig um die Vorschriften der Politik kümmert.

sda |

 

 

2014 war ein annus horribilis für den Tessiner Kastanienwald: Die Kastaniengallwespe hatte den Bäumen derart zugesetzt, dass die Ernte beinahe komplett ausfiel. Nun hat die Wespe im Tessin einen Gegenspieler bekommen, der ihre Larven frisst und sich wenig um die Vorschriften der Politik kümmert.

Die Kastaniengallwespe stammt ursprünglich aus China - in der Schweiz war sie 2009 erstmals im Mendrisiotto gefunden worden. Gemäss einem Communiqué des Tessiner Raumplanungsdepartements vom Dienstag konnten 2014 im Tessin fast gar keine Kastanien mehr geerntet werden.

Die Schlupfwespe kennt keine Grenzen

Die ungewollte Rettung stammt aus dem italienischen Piemont, wo vor einigen Jahren ebenfalls eine Kastanien-Misere herrschte. Deshalb siedelten die Italienier eine ebenfalls aus China stammende Schlupfwespe an, die sich von den Larven der Kastaniengallwespe ernährt und ihr so das Leben schwer macht. Dies erklärte Giorgio Moretti vom Tessiner Forstamt am Dienstag auf Nachfrage.

Die Schlupfwespe sei auf natürlichem Wege ins Tessin eingewandert - um Vorschriften des Bundesamts für Umwelt (BAFU) scherte sie sich dabei wenig. «Die Schlupfwespe ist einfach ihrer Nahrung gefolgt», sagte Moretti.

In fünf Jahren soll Bestand erholt sein

Das BAFU hatte dem Kanton Tessin 2012 noch untersagt, die Schlupfwespenart im grossen Stile anzusiedeln, um dem Kastanien-Schädling Paroli zu bieten, bestätigte Moretti auf Nachfrage. Die ökologischen Risiken seien noch nicht genau untersucht, lautete damals die Begründung.

Nun hoffe man, dass sich der Bestand in den kommenden fünf Jahren mit Schlupfwespen-Hilfe wieder erhole. Die Kastanien seien zwar im Tessin ein nicht so bedeutender Wirtschaftsfaktor wie im benachbarten Piemont, allerdings bilden die Bäume einen wichtigen «Schutzwald» gegen Lawinen und Erdrutsche, so Moretti.

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