Tief ist der Milchkuhbestand in der Schweiz. Entsprechend tief waren die Milcheinlieferungen, und leer ist das Butterlager.
Mit 287'596 Tonnen produzierten die Schweizer Milchbauern im diesjährigen Januar in etwa gleich viel wie 2011, aber rund 10'000 Tonnen weniger als 2012. In den Folgemonaten lag die Milchproduktion jeweils deutlich unter der Produktion der Vorjahresmonate und auch unter der Produktionsmenge 2011.
Mieses Wetter
Am ausgeprägtesten war die Differenz in der sonst so milchstarken Frühlingsperiode. Insbesondere im April kam die Produktion nicht auf Touren. Der Grund scheint auf der Hand zu liegen. Wohl jeder Bauer erinnert sich an das nass-kalte Wetter in diesem Frühjahr. Der Frühling wollte und wollte nicht kommen. Schlecht waren die Weidebedingungen, die Winterfutterreserven gingen zur Neige, und das sonst so nährhaltige Frühlingsgras blieb weitgehend aus.
Im Monat Juni dann schien sich das Blatt langsam zu wenden. Die Produktionsmenge stieg auf das Niveau von 2011 an, überholte es und lag ab September über dem Vor- und dem Vorvorjahresniveau.
Butter wurde importiert
Die 2013 produzierte Milch fand in jeder Zeitperiode problemlos Absatz. Von Überschüssen konnte nie die Rede sein. Entsprechend füllten sich die Butterlager kaum. Im Juli zeichnete sich so gar ein Buttermanko von geschätzten 1000 Tonnen bis Ende Jahr ab. Die Branchenorganisation Butter (BOB) importierte prophylaktisch 500 Tonnen. Zudem sicherte sie sich alle weiteren Importtickets, welche den zollfreien Butterimport erlauben. Gebrauch musste sie davon nicht machen. Der restliche Butterbedarf der Schweiz konnte gedeckt werden.
Milchpreise zogen an
Alles in allem können die Milchbauern auf ein erfreuliches Jahr zurückblicken. Die Milchknappheit widerspiegelte sich in den Milchpreisen. Diese zogen zwar zögerlich, aber kontinuierlich an. In der Branchenorganisation Milch (BOM) tat man sich zwar schwer, den Richtpreis zu erhöhen. So kam es nicht selten vor, dass einige Molkereien mit Preiserhöhungen vorangehen mussten. Ende November war es dann endlich so weit. Die BOM legte den Richtpreis für das erste Quartal im neuen Jahr bei 71 Rappen franko Rampe fest – erstmals überstieg er die 70-Rappen-Grenze.
Ausgeprägt war das Jahr auch in der Käsebranche. Verunsichert waren die Tilsiterproduzenten nach dem Ende Jahr verfügten Produktionsstopp. Beim Emmentaler kämpfte man Anfang Jahr nach wie vor mit dem Restgeldmodell und einer ruinösen Preissituation. Als sich die Branche dann endlich zusammenraufte, der Bund ihr mit der Allgemeinverbindlichkeit der zentralen Mengensteuerung unter die Arme griff, kehrte etwas Ruhe ein. Die Preise zogen an, und angemessene Milchpreise konnten wieder bezahlt werden. Ende Jahr erhöhten dann fast alle Sortenkäse ihre Preise.
Mehrheitlich erfreulich entwickelten sich die Käseexporte. Im Gesamten lagen sie über dem Vorjahresniveau.