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Tiefere Produktionskosten retten Landwirtschaftsjahr

Das sektorale Einkommen der Schweizer Landwirtschaft steigt im Jahr 2016 gegenüber dem Vorjahr um 6,2 Prozent und liegt damit über dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre. Diese ersten Schätzungen beruhen auf der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung des Bundesamtes für Statistik (BFS).

 

 

Das sektorale Einkommen der Schweizer Landwirtschaft steigt im Jahr 2016 gegenüber dem Vorjahr um 6,2 Prozent und liegt damit über dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre. Diese ersten Schätzungen beruhen auf der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung des Bundesamtes für Statistik (BFS).

Die Zunahme des Einkommens geht vor allem gesunkene Produktionskosten zurück. Auch die Verbesserung auf dem Schweine- und Rindviehmarkt haben einen positiven Einfluss. Für den Ackerbau war 2016 hingegen sehr schlecht.

Direktzahlungen: 22 Prozent der Gesamtressourcen

Der Gesamtproduktionswert der hiesigen Landwirtschaft dürfte sich gegenüber 2015 sich um 90 Millionen auf 10,2 Milliarden Franken erhöhen. Die Staatsbeiträge belaufen sich in diesem Jahr auf 2,9 Mrd. Fr. (+0.2%). Diese machen über 22 Prozent der Gesamtressourcen des Schweizer Agrarsektors aus und bilden einen wichtigen Bestandteil des Landwirtschaftseinkommens.

Auf der Aufwandseite dürften gemäss der Prognose des BFS die Produktionskosten um 0,8 Prozent (-81 Millionen Franken) auf 10,1 Milliarden Franken sinken. Der Rückgang der Erdölpreise sowie der starke Schweizer Franken im Vergleich zum Euro tragen gemäss BFS zu dieser Kostensenkung bei. Der Preisindex sinkt bei den meisten Vorleistungsgütern sowie bei den Investitionen für Landmaschinen. Die Abschreibungen gehen weiter zurück.

Der Saldo, das heisst das Einkommen des Landwirtschaftssektors, das hauptsächlich die Arbeit und das eingesetzte Kapital der Bauernfamilien entschädigt (Nettounternehmenseinkommen), wird somit für das Jahr 2016 auf 3,1 Milliarden Franken geschätzt. Dies entspricht einer Zunahme von 6,2 Prozent gegenüber 2015 (+178 Mio. Franken).

Pflanzenbau: Durchzogen

Der Produktionswert beim Pflanzenbau dürfte 2016 gegenüber dem Vorjahr leicht um 0.2% auf 4.005 Mrd. Fr. zugenommen. Doch je nach Bereich gibt grosse Unterschiede. Einen höheren Produktionswert ist bei Wein&Trauben (+10,15 auf 633,5 Mio. Fr) zu erwarten, auch der Gemüsebau setzt sein Wachstum fort.

Ein miserables Jahr ist beim Getreidebau zu erwarten. Die Ernten sinken unter 760'000 Tonnen. «So schwache Ernten gab es zuletzt in den 1970er-Jahren», schreibt das BFS. Der Produktionswert wird gemäss dem BFS um 18.6 Prozent auf 290 Mio. Franken zurückgehen. Auch die Kartoffelernte dürfte schwach ausfallen. Auch die Zuckerrübenmengen dürften tiefer ausfallen, zudem wirkt sich der Einbruch der Zuckerpreise auf den internationalen Markt negativ auf den Produktionswert aus.

Tierproduktion: Schweine und Rinder gleichen Milchpreisverfall aus

2016 dürfte die tierische Produktion gegenüber 2015 um 1,5 Prozent auf 5 Milliarden Franken zunehmen. Die Zunahme ist zu einem Teil dem Schweinemarkt zuzuschreiben. Die Preise der Schlachtschweine jedoch höher bleiben als im Vorjahr, steigt der Wert der Schweineproduktion um 8,7 Prozent auf 894 Mio. Fr. Seit Sommer entwickeln sich die Preise wieder rückläufig.

Auf dem Milchmarkt ist die Lage weiter schwierig, Der Wert der Milchproduktion dürfte unter der gleichzeitigen Wirkung des Rückgangs der Preise (-1,4%) und der Mengen (-0,3%) um 1,8 Prozent auf 2,083 Mrd. Fr. sinken. Diese Situation führt gemäss BFS dazu, dass das Angebot an Grossschlachtvieh zunimmt. Da die Nachfrage verhalten bleibt, wird die Wertzunahme der Rindviehproduktion auf 2,7 Prozent (1,394 Mrd. Fr.) geschätzt.

Gewichtung verändert


In den vergangenen Jahren haben sich die Gewichtung der verschiedenen Produktionsrichtungen verändert. Der Geldwert des Ackerbaus (Getreide, Ölsaaten, Zuckerrüben, Kartoffeln) gegenüber den Spezialkulturen gesunken. Derzeit beträgt der Anteil des Ackerbaus an der Gesamtproduktion nur noch 7 Prozent gegenüber 24 Prozent der Spezialkulturen. 1990 lautete wies der Ackerbau noch einen Wert von 12 Prozent auf, die Spezialkulturen kamen auf 17 Prozent.

Bei der Tierhaltung sinkt die Bedeutung der Milchwirtschaft. Der Gesamtproduktionsanteil ist von 24 Prozent 1990 auf aktuell 21 Prozent zurückgegangen. Der Anteil der Schweine ist 12 auf 9 Prozent von gesunken. Der Anteil der Rindviehproduktion ist in den 1990er-Jahren zurückgegangen, nun ist dieser wieder auf rund 13 Prozent gestiegen. Der Anteil der Geflügelwirtschaft (Mast und Eier) hat sich gemäss BFS nahezu verdoppelt auf heute 5 Prozent.

 

Methode

Die Landwirtschaftliche Gesamtrechnung (LGR) wird jährlich vom Bundesamt für Statistik (BFS) in Zusammenarbeit mit dem Bereich Statistik des Schweizer Bauernverbandes (SBV Agristat) durchgeführt.

Die LGR deckt die Tätigkeiten der Landwirtschaftsbetriebe gemäss Agrarstrukturerhebungen sowie jene der landwirtschaftlichen Dienstleistungsbetriebe ab (Arbeiten für Dritte). Sie beschreibt die landwirtschaftlichen Produktionsprozesse und Primäreinkommen, geht jedoch nicht auf die Produktion folgender Bereiche ein: Kleinstproduzenten (Erzeugung hauptsächlich für den Eigenkonsum bestimmt), Forstwirtschaft, Fischerei und Fischzucht. Die übrigen Aktivitäten des Primärsektors werden in einzelnen Konten verbucht. Zusammen dienen die Konten des Primärsektors als Quelle für das Produktionskonto innerhalb des Zentralrahmens der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung. bfs

 

 


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