eitlinien, Handbücher, Empfehlungen und Weiterbildungen unterstützen Ärzte und Tierärzte bei der Wahl der Antibiotika und beim richtigen Einsatz.
NFP 72, Peter Mosimann
Antibiotika-resistente Bakterien sind ein globales Problem für Menschen und Tiere. Die Schweiz verzeichnet erste Erfolge.
Schweizer Ärzte und Tierärzte haben in den letzten Jahren immer weniger Antibiotika verschrieben. Auch der Anstieg der Resistenzraten konnte vorerst gebremst werden. Antibiotikaresistenzen entstehen, wenn Bakterien unempfindlich oder weniger empfindlich gegenüber Antibiotika werden.
Infektionen mit multiresistenten Bakterien können dann nur noch schwer oder gar nicht mehr behandelt werden.
Wichtige Massnahmen umgesetzt
Um die Wirksamkeit von Antibiotika langfristig zu sichern und die Resistenzbildung einzudämmen, hat der Bundesrat 2015 im Zuge des globalen Aktionsplans eine nationale Strategie Antibiotikaresistenzen lanciert.
In den vergangenen Jahren wurden in der Human- und der Tiermedizin sowie in der Landwirtschaft wichtige Massnahmen umgesetzt.
Leitlinien, Handbücher, Empfehlungen und Weiterbildungen unterstützen Ärzte und Tierärzte bei der Wahl der Antibiotika und beim richtigen Einsatz. Schweizweit werden Resistenzen und Antibiotikaeinsätze beim Menschen, bei Nutz- und Heimtieren sowie in der Umwelt überwacht.
Starke regionale Unterschiede
Die Ergebnisse dieses Monitorings werden seit 2016 alle zwei Jahre im «Swiss Antibiotic Resistance Report» publiziert.
In der Schweiz verzeichnen sich ausgeprägte regionale Unterschiede: In den französisch- und italienischsprachigen Regionen ist der Antibiotikaverbrauch pro Einwohner im Schnitt deutlich höher als in der Deutschschweiz.
2021 wurden die meisten Antibiotika bei Harnwegsinfekten (40%) eingesetzt, gefolgt von Erkrankungen der oberen Atemwege (23%).
*Der Autor ist Leiter Kommunikation und Zentrale Dienste Agrisano