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Auf was die Armee beim Kauf von Pferden achtet

Julia Schwenter |

 

Am jährlichen Ankauf der Trainbundespferde im Nationalen Pferdezentrum in Bern kaufte die Armee 24 Freiberger und zwei Maultiere. Insgesamt wurden 43 Tiere zum Verkauf angemeldet. 

 

Jedes Jahr kauft die Schweizer Armee 20 bis 30 Freibergerpferde sowie einige Maultiere als für den Traineinsatz an. Es werden Wallache und sowie auch Stuten gekauft, welche sich vorwiegend zum Säumen eignen, sie werden aber auch gefahren und müssen geritten werden können. In diesem Jahr fand der Ankauf am 14. und 15. November im NPZ Bern statt. 

 

Die Pferde können im Alter von 3 bis 7 Jahren präsentiert werden. Sie dürfen nur einmal präsentiert werden. Heuer wurden 40 Pferde und 3 Maultiere aufgeführt, davon 20 Wallache und 23 Stuten. Insgesamt 33 Tiere wurden für den Fahrtest am Dienstag zurückbehalten. Erst nach erfolgreich bestandener Fahrprüfung werden die Pferde von der Armee  provisorisch gekauft.

 

Pferde müssen angemeldet werden

 

Die Pferde sind im Voraus für den Tag anzumelden. Auch muss das Pferd mit dem Status «Nutztier» in der Tierverkehrsdatenbank (TVD) eingetragen sein sowie einen vollständigen Abstammungsnachweis besitzen. Es werden bevorzugt reine Freibergerpferde angekauft. Das jeweilige Tier muss väterlicher- und mütterlicherseits von einem Bundeshengst oder vom Bund anerkannten Hengst abstammen.

 

Vor Ort werden die Tiere gemessen, denn sie müssen eine Widerristhöhe zwischen 151 und 158 cm aufweisen, Abweichungen gelten als Ausschlusskriterium. Anschliessend wird durch die Armee ein kurzer Verhaltenstest durchgeführt, durch den der Charakter des Pferdes unter Beweis gestellt wird. Denn nur charakterlich einwandfreie Pferde, welche gut zu handhaben sind und nicht nervös oder gar schreckhaft erscheinen und reagieren, können beim Train gebraucht werden.

 

Am zweiten Tag Fahrtest

 

Die Pferde werden ebenfalls auf körperliche Mängel untersucht. Bewertet wird auch der Körperbau. Wichtig ist, dass die Pferde einen tragfähigen Rücken mit gut gebauter Kruppe, eine breite Brust und einwandfreie Gliedmassen sowie gesunde Hufe und taktreine Gänge aufweisen.

 

Zudem muss das Tier uneingeschränkte Sehfähigkeit haben. Bei der Beurteilung der Pferde sind auch ein Tierarzt sowie ein Hufschmied vor Ort, die die Pferde mitbewerten.

 

 

Nach einer Vorstellung – an der Hand in Schritt und Trab durch den jeweiligen Besitzer – werden die angekauften Pferde in ihre Boxen geführt und können dort zur Ruhe kommen, bevor es am Folgetag zur Fahrprüfung geht.

 

60 Tage Ausbildung und Probezeit

 

Wenn die Pferde auch diesen Tag erfolgreich absolvieren, werden sie von der Armee angekauft und während 60 Tagen weiter ausgebildet. In dieser Ausbildung geht es vor allem um das Fahren und Basten der Remonten. Heute stellt auch die Bodenarbeit einen wichtigen Teil der Ausbildung dar, denn am Ende der zweimonatigen Probezeit müssen die Pferde auch problemlos von Rekruten zu handhaben sein, die den täglichen Umgang mit den Tieren nicht gewohnt sind. Auch müssen sie sich während den Einsätzen voll und ganz auf die Tiere verlassen können.

 

Die Pferde werden auch während der Ausbildungszeit laufend beurteilt. Treten in diesen 60 Tagen Verhaltensunarten wie Schlagen oder Beissen oder aber Probleme bei der Arbeit auf, so werden die Tiere an den Besitzer zurückgegeben.

 

Ohne Publikum

 

Der zweite Tag des Ankaufes beinhaltet den Fahrtest. Dieser findet ohne Publikum statt, um den Jungpferden möglichst viel Ruhe zu bieten. Früher wurde das Fahren direkt im Anschluss an den Verhaltenstest durchgeführt. Viele der Pferde reagierten dabei gestresst Einige Tiere wurden zu unrecht als nicht diensttauglich eingestuft.

 

Bei diesem Fahrtest wird darauf geachtet, wie sich das Pferd am Wagen verhält und wie es auf die Kommandos des Fahrers reagiert. So muss es zum An- und Abspannen an die Kutsche ruhig stehen und erst auf Befehl hin anziehen. Es wird auch geprüft, wie willig das Pferd im Zug läuft und wie die allgemeine Fahreignung ist. Fällt bei dem Test ein Pferd negativ auf oder lässt es sich nicht gut fahren, wird es nicht gekauft.

 

Gute Selektion möglich

 

Da in diesem Jahr viele Pferde vorgestellt wurden, konnten auch die geeignetsten Tiere ausgesucht werden. Das wirkt sich auch auf die Preisbildung aus. In diesem Jahr werden mit Preisen zwischen 9'000 und 9500 Franken pro Pferd gerechnet. Dabei wird nicht nach Alter unterschieden, sondern nach der Eignung der Pferde.

 

Auch Pferde, die einen Feldtest absolviert haben, erhalten höhere Preise, um so den Mehraufwand der Besitzer und Züchter zu vergüten. Die Bezahlung erfolgt, wenn die Pferde die 60 Tage Probezeit absolviert haben und am Ende als diensttauglich eingestuft werden.

 

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