Der Zuger Stierenmarkt ist in der Innerschweizer Stadt nicht mehr wegzudenken. Es ist ein regelrechter Publikumsmagnet. So auch heuer wieder. «Er fördert als Brückenbauer den Austausch zwischen Bauern und Konsumenten sowie zwischen Stadt und Land», hebt Braunvieh Schweiz die Bedeutung des Anlasses hervor.
Rangierung kommentiert
Am ersten Markttag präsentierten sich 49 Brown-Swiss-Stiere (BS) und 133 Original Braunviehstiere (OB). Je drei BS- und OB-Experten rangierten die Stiere. Die Jungstiere waren am Vormittag, die Senior-Abteilungen wurden am Nachmittag gerichtet. Damit wurde ein neue Konzept eingeführt. Die Rangierung durch die Richter war öffentlich und kommentiert. Die Besuchenden erhielten so einen transparenten Einblick in die Beurteilung der Tiere.
Alle 182 aufgeführten Stiere wurden in beiden Ringen beurteilt und in 25 Abteilungen rangiert. Der Grösste, BS-Stier Cowboy, wies dabei eine Widerristhöhe von 167 cm auf und der Schwerste, OB-Stier Beni, brachte nicht weniger als 1‘310 kg auf die Waage. Alle Stiere erhielten die Herdebuch-Prämierung.
Mister-Wahlen und Spezialwettbewerbe
Die Qualität war gemäss den Richtern «schlicht sehr gut.» In diesem Jahr hätten sich die Stiere in einem Top-Zustand präsentiert. «Im Vergleich zu den letzten 5 Jahren war die Qualität der Stiere höher und gleichmässiger in der Breite verteilt», sagte Chefexperte Stefan Hodel. Bei den Mister Junior-Wahlen konnte aus hervorragenden Stieren ausgewählt werden. «Bei den Senioren war die Qualität insbesondere in den Fundamenten und in der Funktionalität hervorragend. Bei OB stand dabei die Bemuskelung im Vordergrund», so Hodel weiter.
Die Mister wurden am Mittwoch erkoren. Am Vormittag waren die Jungstiere an der Reihe. Bei Brown Swiss holte sich Phil Lionel von Patrick Risi aus Buochs NW den Titel. Beim Original Braunvieh siegte Eros Ikarus von Andrin Flückiger aus Eptingen BL. Am Nachmittag standen die Misterwahlen bei den Seniorstieren auf dem Programm. Alino Gracer von Kevin Züger aus Vorderthal SZ siegte bei Brown Swiss. Mister OB Senior 2023 wurde Valido Einar von Martin Schrepfer aus Wald ZH.
4 Gold und Betriebscup
Nach den Misterwahlen wurden die Medaillen an die Züchter verliehen. Gold gab es für vier Stierenhalter. Daneben wurden 19 Silber- und 43 Bronzemedaillen vergeben. Mister Genetik wurden der OB-Stier Einar Loma von Andreas Schläpfer aus Wald ZH sowie der BS-Stier Optimal Orkan von Martin Künzli aus Dietschwil SG. Beim Betriebscup mischten gab es ein OB-Züchter-Podest: Den Titel sicherten sich Alfred & Judith Anderegg aus Meiringen BE, vor den Gebrüder Winterberger, ebenfalls aus Meiringen und Eugen Hitz aus Trimbach SO.
Zudem wurde an beiden Markttagen versteigert. Insgesamt 17 Stiere (2022: 16 Tiere) oder gut 9 % wurden für durchschnittlich 2‘856 Franken verkauft. Das waren knapp 300 Franken weniger als im Vorjahr. Der Höchstpreis betrug gemäss Braunvieh Schweizu in diesem Jahr 3‘800 Franken.
10’000 Franken für Palmer-Tochter
Am Donnerstagnachmittag folgte ein weiterer Höhepunkt für Züchter und das Publikum. 45 Rinder und Kühe wurden an der Auktion versteigert. Wie in den letzten Jahren konnte auch online mitgeboten werden.

Auktionshöchstpreis: 10'000 Franken für P.S. Genetics Palmer Pamy von Verkäufer Felix Schneider aus Schwendi
Braunvieh Schweiz
«Das Qualitätsniveau der angebotenen Rinder und Kühe bewegte sich auf einem sehr hohen Niveau», hält Braunvieh Schweiz in der Mitteilung fest. Alle Tiere – vom Jungtier über hochträchtige Rinder bis zur frisch gekalbten Jungkuh – fanden einen Käufer. Der Preise lagen aber unter dem Vorjahresniveau. Im Durchschnitt über alle Kategorien wurden 4‘552 Franken* gelöst, 2022 waren es 4‘703 Franken. Den Höchstpreis erzielte die Palmer-Tochter Pamy mit exakt 10‘000 Franken. Verkäufer ist Felix Schneider aus Schwendi.
* Braunvieh Schweiz korrigierte den Preis aufgrund eines Rechnungsfehlers nach oben.



