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Ein Munimäster will es wissen

 

Im Januar wählte Swiss Beef Region Ost den jungen Familienvater Ronni Vögeli zum neuen Präsidenten. Er bewirtschaftet eine Mastbetrieb nach IP-Suisse-Richtlinien. Was Vögeli beschäftigt und was er über Veganer denkt, lest Ihr in diesem Artikel.

 

Der Mastbetrieb von Ronni Vögeli (35) im Klettgauer Gächlingen SH gehört im Schweizer Kontext zu den grösseren Betrieben. Im und um das alte Bauernhaus, in dem der neue Präsident von Swiss Beef Region Ost mit seiner Frau Sabrina und zwei kleinen Kindern wohnt, befinden sich gleich mehrere Ställe.

 

Einen davon richtete schon sein Vater in der ehemaligen Trotte ein, in der einst die Weinpresse stand. Bei der Aufzucht der Mastmuni setzt der Familienbetrieb auf IP-Suisse-Standards. Dazu gehört, dass Vögelis Kälber und Mastmuni in Freilaufställen aufwachsen. Aktuell wird zusätzlich ein neuer Freilaufstall mit Platz für 150 Muni gebaut.

 

Auf dem Mastbetrieb mit aktuell 450 Mastmuni in allen Wachstumsstadien arbeiten neben Ronni Vögeli ein Angestellter und ein Landwirtschaftslehrling. Den Grossteil des Futters für seine Mastmuni baut der Agrotechniker selbst an, vor allem Mais, aber auch Gerste und Weizen. In Gächlingen und den umliegenden
Gemeinden bewirtschaftet er dafür 75 Hektaren Land.

 

Einen Teil davon konnte er in den vergangenen Jahren von stillgelegten Betrieben kaufen, einen Teil dazupachten.

 

«Schweizer Bauer»: Was sind für Sie die grossen Themen, mit denen sich die Rindermäster in der kommenden Zeit beschäftigen müssen?
Ronni Vögeli: Für uns Munimäster ist es wichtig, dass die aktuellen Haltungsbedingungen nicht weiter verschärft werden. Man kann nicht arbeiten und investieren, wenn die Vorschriften sich ständig ändern.

 

Sind die Initiativen und Forderungen der Bevölkerung und der Behörden in Sachen Tierwohl übertrieben?
Die Landwirtschaft steht extrem im Fokus und wir haben in den letzten Jahrzehnten gewaltige Veränderungen durchlebt und geleistet. Wenn die Schweizer Konsumentinnen nur noch nach Bio Standardproduziertes Fleisch kaufen würden, würden die Bauern ab morgen nur noch Biofleisch produzieren. Leider werden zur Zeit einfach hohe Tierwohlstandards gefordert, aber nicht gerne bezahlt.

 

An der GV, die Sie zum neuen Präsidenten gewählt hat, stand der Antibiotikaeinsatz im Fokus. Könnten die Munimäster mit weniger Antibiotika auskommen?
Wir Munimäster haben den Antibiotikaeinsatz in den letzten zehn Jahren bereits halbiert. Wenn man den Antibiotikaeinsatz weiter reduzieren möchte, geht das zu Lasten des Tierwohls. Um eine weitere Senkung voranzutreiben, müssten die Hebel nun intensiv auf den Geburtsbetrieben angesetzt werden.

 

Wird der Trend zur vegetarischen oder gar veganen Ernährung für die Fleischproduzenten zum Problem?
In meinen Augen hat der Trend zu fleischloser Ernährung keinen Bestand und beschränkt sich auf eine Randgruppe. Bereits heute merken viele langjährige Vegetarier und Veganer, dass es nicht ohne Fleisch geht, gerade wenn sie Spitzensport treiben wollen. Und selbst wenn der Vegi-Trend anhält: Die Bevölkerung in der Schweiz wächst beständig. Schon deshalb wird der Fleischkonsum nicht zurückgehen.

 

Warum haben Sie das Amt übernommen?
Ich habe das Amt des Präsidenten übernommen, da ich mir sicher bin, dass jeder seinen Beitrag in einem Verein leisten muss, damit diese bestehen bleiben. In der heutigen Zeit hat niemand vorrätige Kapazität für so was, aber Zeit haben ist eine Organisationssache. 

Kommentare (1)

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  • Nachbaur | 28.02.2023
    Grundsätzlich ist es sinnvoll wenn jeder essen darf und kann, was er für richtig hält. Zum Thema Randgruppe wäre es ein grosser Batzen wenn von diesen 7 Prozent Vegis keine Direktzahlungen in die Tierhaltung fliessen würden. Zudem sind es auch landwirtschaftliche Erzeugnisse was Veganer essen. Eine sehr kleine Randgruppe im Verhältniss der getöteten ist zum Beispiel der Wolf.
    Guten Appetit!

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