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Häufiger Weidewechsel gut für Fleischqualität

Die Fleischqualität wird von vielen Faktoren beeinflusst. Eine Studie von Agroscope zeigt, dass eine intensive Beweidung auf kleineren Parzellen mit entsprechend häufigem Weidewechsel und Kontakt zu Menschen in positivem Zusammenhang mit der Fleischqualität steht.

pd |

Genetik, Gesundheitszustand und Bewegungsverhalten des Tieres, Betriebsführung sowie die Transport-, Schlacht- und Verarbeitungsbedingungen beeinflussen die Fleischqualität. Stress vor der Schlachtung führt zu physiologischen Veränderungen, die sich im Fleisch widerspiegeln.

Daher sind Massnahmen von Interesse, die Stressreaktionen bei Nutztieren reduzieren und die Fleischqualität optimieren. Auch die Weiderotation und – wie aus einer früheren Agroscope-Studie an Mastmunis hervorging – der Hornstatus können die Fleischqualität beeinflussen.

Agroscope untersuchte darum die Auswirkungen und Wechselwirkungen von Weideintensität und Hornstatus auf das Verhalten, den physiologischen Stresszustand vor der Schlachtung und die Fleischmerkmale von Rindern.

Fazit der Studie

  • Die Studie zeigt, dass vor allem das Weidemanagement, einschliesslich des Kontakts zu Menschen, die Fleischqualität beeinflusst.
  • Eine höhere Weideintensität hatte überwiegend positive Auswirkungen auf das Stresslevel bei der Schlachtung und somit auf die Fleischqualität. Dies ist wahrscheinlich grösstenteils auf den vermehrten Kontakt mit dem landwirtschaftlichen Personal bei der Weiderotation zurückzuführen.
  • Auch die Behornung hatte einen geringfügigen negativen Effekt auf die Fleischqualität, jedoch war der Einfluss geringer als der der Weideintensität.

64 behornte und enthornte Jungrinder im Test

Die Studie wurde mit 32 behornten und 32 enthornten Jungrindern (Kreuzung Limousin & Milchrasse (Swiss Fleckvieh, Red Holstein und Holstein)) durchgeführt, die im Sommer auf Alpweiden grasten und am Ende der Sömmerung geschlachtet wurden.

Die Agroscope-Forschenden teilten die Rinder zwei verschiedenen Weidesystemen zu. Die einen wurden auf kleinen Parzellen mit hoher Weideintensität gehalten. Die Parzellen waren 24 Aren gross, und alle zwei bis drei Tage wurden die Rinder von den Landwirten auf neue Parzellen umgetrieben. Die anderen Rinder waren bei niedriger Weideintensität auf dreimal grösseren Parzellen, die sie alle sieben bis acht Tage wechselten. Die Zuteilung der Tiere war in Bezug auf Lebendgewicht, Mutterrasse, Hornstatus und Verhalten ausgeglichen.

Weidewechsel und Kontakt zu Menschen wirken positiv

Untersucht wurden die Auswirkungen des Hornstatus und der Weideintensität auf die körperliche Aktivität auf der Weide, den Stress vor der Schlachtung und die Fleischqualität des Rückenmuskels (m. longissimus thoracis bzw. «Hohrücken»). Das Fleisch wurde in Labortests u. a. auf die Zartheit und das Wasserbindevermögen bewertet.

Darüber hinaus wurde das Fleisch in Sensoriktests von geschultem Personal degustiert, wie Agroscope zur Studie schreibt. Die Rinder der Gruppen mit hoher Beweidungsintensität hätten sich weniger auf den kleineren Weiden bewegt und seien beim häufigen Wechsel der Parzellen mehr in Kontakt mit Menschen gewesen.

Weideintensität bedingt häufigeren Kontakt zu Menschen

In dieser Gruppe fanden die Forschenden vor der Betäubung am Schlachthof ein niedrigeres Stressniveau. Entsprechend habe ihr Fleisch geringere Wasserverluste und einen schnelleren Abbau des Proteins Troponin aufgewiesen. Beides seien Indikatoren einer besseren Fleischqualität, schreibt Agroscope weiter.

Der häufigere Kontakt zu Menschen könne das niedrigere Stressniveau vor der Schlachtung und damit einen Teil der Auswirkungen auf die Fleischqualität erklären. Da aber die Weideintensität einen häufigeren Kontakt zu Menschen beim Weidewechsel bedingt, ist es nicht möglich, diese beiden Faktoren einzeln zu unterscheiden.

Hornstatus zeigt leichte Unterschiede in Fleischqualität

Im Vergleich zu enthornten Rindern hatten laut der Studie behornte Rinder im Schlachthof eine schnellere Herzfrequenz. Ihr Fleisch hatte einen geringeren Kochverlust und war in der sensorischen Analyse weniger saftig. Die Herzfrequenz vor der Schlachtung zeigte eine starke Korrelation mit verschiedenen Fleischqualitätsindikatoren.

Je höher beispielsweise die Herzfrequenz beim Entladen am Schlachthof war, desto höher war der End-pH-Wert (48 h post mortem). Grundsätzlich kann ein zu hoher End-pH-Wert, sobald er einen bestimmten Schwellenwert überschreitet, die Fleischqualität und -reifung negativ beeinflussen. In dieser Studie wurde der Schwellenwert jedoch nicht überschritten.

Diese Studie bestätigt laut Agroscope, wie bedeutend der Stress vor der Schlachtung für die Fleischqualität ist. Ein Teil der Auswirkungen kann mit den unterschiedlichen physiologischen Reaktionen vor der Schlachtung zusammenhängen, die anschliessend die Fleischqualität beeinflussen.

-> Die ganze Studie gibt es auf Englisch unter diesem Link zu finden

Kommentare (1)

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  • Dänu | 23.03.2025

    Mann schneidet den Menschen auch nit die Fingernägel ab

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