Wissenschaftler von Agroscope haben laut bioaktuell.ch Hochlandrinder mit intensiveren Rindviehrassen verglichen. Das Ergebnis: Die Zucht hat auch das Fress- und Bewegungsverhalten der Tiere verändert.
Extensivrinder sind leichter als produktionsorientierte Rassen. Weil sie zudem relativ grosse Klauen besitzen, verteilt sich der Druck auf eine grosse Fläche, und die Grasnarbe wird geschont. Ausserdem legen sie auf der Weide weniger Strecke zurück, was die Trittbelastung zusätzlich reduziert.
Auf den Weiden schwerer, produktiver Rinder wachsen hingegen deutlich mehr Trittzeigerpflanzen. Diese verdrängen empfindlichere Arten und senken die Artenvielfalt. Je produktiver eine Rasse ist, desto selektiver wählt sie ihre Futterpflanzen aus. Die produktiven Rinder verzehren vor allem nährstoffreiche, leicht verdauliche Futterpflanzen, wohingegen die Extensivrinder auch Borstgras, Disteln und andere unattraktive Pflanzen fressen.
Dadurch verringern sie die Dominanz von Problempflanzen. Das fördert sowohl die Artenvielfalt als auch die Futterqualität auf der Weide. Ausserdem nutzen die extensiven Hochlandrinder die Weidefläche besonders gleichmässig. Häufiger als die produktiveren Rassen halten sie sich an steilen Flächen mit geringer Futterqualität auf. Es entstehen somit weniger Lägerstellen, und die Weidefläche wird gleichmässiger genutzt.