Der Schlüssel liege im effizienten Fütterungsmanagement – für mehr Wirtschaftlichkeit, Tierwohl und Nachhaltigkeit.
Weidegras klar am günstigsten
Denn laut dem Landwirtschaftlichen Zentrum Liebegg AG sind die Futterkosten der Mutterkuhhaltung ein bedeutender Kostenblock und machen rund 30 bis 60 Prozent der Vollkosten eines Betriebs aus. Sie setzen sich aus Direktkosten, Infrastrukturkosten, Arbeiten durch Dritte, Maschinen- und Arbeitskosten, Einrichtungs- und Gebäudekosten sowie übrige Kosten zusammen.
«Besonders in der Mutterkuhhaltung, wo keine Milchleistung als direkter Leistungsindikator dient, ist es umso wichtiger, die Futterkosten gezielt zu analysieren und zu optimieren», heisst es im Fachartikel. Eine Erkenntnis der Auswertung der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (Hafl) zeigt: Weidegras ist mit Abstand das günstigste Grundfutter. Die Vollkosten pro dt Trockensubstanz (TS) liegen in der Talzone bei rund 25 Franken, während Grassilage oder Dürrfutter mehr als doppelt so teuer sind.
350 Franken pro GVE
Maissilage wirkt laut der Liebegg auf den ersten Blick einiges billiger. Wird der Vergleich aber auf Stufe Milchproduktionspotenzial gemacht, verteuert sich das Produkt um 8 bis 10 Franken/dt TS, weil ein Proteinausgleich nötig ist. Weidegras kann zudem ein hohes Produktionspotenzial erreichen – mit bis zu 2 kg Milch pro kg TS. Kann ein Mutterkuhbetrieb seinen Weideanteil von 52 auf 70 Prozent steigern, können pro Grossvieheinheit (GVE) rund 350 Franken an Kosten eingespart werden. «Dies unter der Voraussetzung, dass die Leistungen der Kühe und Beef auf dem gleichen Niveau bleiben», heisst es im Artikel.
Die Liebegg rät, die Weidezeit zu maximieren, denn Weidefutter ist günstig und leistungsfähig. Jeder Tag auf der Weide spare Kosten im Stall. Zudem sollen Maschinenpark und Arbeitsschritte kritisch geprüft werden. Die Zusammenarbeit mit Nachbarn senke ausserdem Investitionen. «Das System der Grassilage-Konservierung ist nicht entscheidend, sondern die Spezialisierung im gewählten System», heisst es weiter.