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Protein-Unterversorgung: Folgen für Mutterkühe

pd/blu |

 

Das verfügbare Futter, die klimatischen Bedingungen und Massnahmen zur Verringerung der Ammoniak-Emissionen können die Proteinversorgung von Mutterkühen einschränken. Wie wirkt sich dies auf das Gewicht und die Futteraufnahme von Kühen und ihren Kälbern aus?

 

Ein tieferer Proteingehalt der Ration kann sich auf das Gewicht und die Futteraufnahme von Mutterkühen und ihren Kälbern auswirken. Forschende der Agroscope führte einen Versuch durch, mit dem die Auswirkungen einer Protein-Unterversorgung auf Kühe der beiden Rassen Limousin und Angus untersucht wurde.

 

Auswirkungen auf zootechnische Parameter

 

In diesem Versuch wurde die Proteinversorgung der Mutterkühe gegenüber den Empfehlungen 25 Tage lang um 15 % bis 40 % verringert. Die proteinreduzierte Ration bestand zu 45 % bis 50 % aus Maissilage und Extenso-Heu ohne Proteinergänzung. Im anschliessenden Beobachtungszeitraum wurde die Proteinversorgung mit einem proteinreichen Ergänzungsfutter ausgeglichen.

 

Im Zeitraum mit proteinreduzierter Ration verloren die Kühe mehr als 20 kg Körpergewicht und es wurde ein Rückgang der Futteraufnahme um 10 % im Vergleich zur Kontrollgruppe beobachtet. Die Auswirkungen waren bei Kühen der Rasse Angus mit höherem Milchpotenzial ausgeprägter als bei Kühen der Rasse Limousin. Bei den Kälbern von unterversorgten Kühen waren in diesem Zeitraum eine geringere durchschnittliche Tageszunahme und ein grösserer Heuverzehr festzustellen. Der höhere Heuverzehr der Kälber deutet auf eine Substitution von Milch durch Heu hin.

 

Resilienz

 

Nach einer 25-tägigen Phase mit proteinreduzierter Ration wurde die Proteinversorgung wieder ausgeglichen. In den nachfolgenden Wochen holten die Kühe ihren Rückstand bei Gewicht und Futteraufnahme teilweise auf. Die Limousin-Kühe erholten sich dabei schneller vom Gewichtsrückstand als die Angus-Kühe und zeigten eine höhere Resilienz.

 

Bei den Kälbern, die über den Versuchszeitraum hinaus bis zum Absetzen mit zehn Monaten beobachtet wurden, blieb jedoch das Lebendgewicht bei beiden Rassen im Vergleich zu Kälbern, deren Mütter nach den Empfehlungen gefüttert wurden, geringer.

 

Fazit

 

  • Eine um etwa 40 % unter den Empfehlungen liegende Proteinzufuhr hat schnell erhebliche Auswirkungen auf die Futteraufnahme und das Gewicht von Mutterkühen und ihren Kälbern.
  • Diese Auswirkungen sind umso ausgeprägter, je höher das Milchpotenzial der Kühe ist.
  • In Bezug auf die Gewichtsentwicklung sind Limousin-Kühe resilienter als Angus-Kühe.
  • In einer Wachstumsphase, in der sie stark auf die Milchproduktion ihrer Mutter angewiesen sind, holen Kälber sowohl der Rassen Limousin als auch Angus den Gewichtsrückstand beim Absetzen gegenüber Kälbern von normal gefütterten Müttern nicht vollständig auf.
  • Rationen auf der Basis von Maissilage erfordern eine quantitativ und qualitativ ausreichende Proteinergänzung.

 

-> Den wissenschaftlichen Artikel (frz.) gibt es hier

Kommentare (2)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Buuur | 18.04.2023
    Überall verursachen Schreibtischtäter und Weltverbesserer mit neuen Einschränkungen, neue zt. massive Probleme, die widerum zuerst „erforscht“werden müssen! Der Praktiker hat schon im Vorfeld gewusst dass das mit dem Protein so funktioniert! Aber hauptsache er wird zur Rechenschaft gezogen wenn die Tiere nach der Winterfütterungszeit abgemagert und in schlechtem Zustand sind!
    • Christine Meyer | 18.04.2023
      Lieber Buuuur
      Sie haben absolut recht, es wäre an der Zeit ein Gesetz einzuführen dass Theoretiker ihre Thesen erst beweisen müssten, bevor sie Weltverbesserer spielen dürften.
      Wäre interessannt zu sehn ob es Welche gibt, Die sich dann noch trauen würden zu experimentieren.

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