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So viel Wasser benötigt Rindfleisch

Jonas Ingold, lid |

 

Wie viel Wasser wird verwendet, um ein Produkt herzustellen? Eine wichtige Frage, um etwa die Umweltauswirkungen eines Produktes wie Rindfleisch zu bewerten. Für die Antwort wird meist auf «virtuelles Wasser» zurückgegriffen. Eine differenzierte Sicht lohnt sich.

 

Gemäss dem Water Footprint Network benötigt eine Tasse Kaffee 132 Liter Wasser, ein Glas Milch 255 Liter, ein Kilo Mais 1222 Liter und ein Kilo Zucker vom Zuckerrohr 1782 Liter. Weit oben in der Liste – und darum auch oft kritisiert – steht Rindfleisch. 15’415 Liter Wasser soll das Kilo Rindfleisch im weltweiten Durchschnitt verbrauchen.

 

Und hier lohnt sich ein genauer Blick darauf, wie sich dieses Wasser zusammensetzt. Denn virtuelles Wasser ist nicht gleich virtuelles Wasser. Es gibt drei verschiedene Kategorien: grünes Wasser, blaues Wasser und graues Wasser.

 

Graues, blaues und grünes Wasser

 

Graues Wasser ist beeinträchtigt, es kann nicht mehr als Trinkwasser verwendet werden. Es wird unter anderem in der Verarbeitung verbraucht.   Die künstliche Bewässerung fällt unter das blaue Wasser. Es handelt sich um Grundwasser, Wasser aus Seen oder Flüssen. Es wird dem natürlichen Kreislauf entzogen.

 

Die Entnahme grosser Wassermengen kann zu Problemen führen. Ein Beispiel dafür sind ausgeschöpfte Grundwasserreserven in intensiven Gemüseanbaugebieten Spaniens oder der fast ausgetrocknete Aralsee, dessen Zuflüssen Wasser für Baumwollplantagen entnommen wird. In Ställen zählt Wasser, das zur Reinigung und zum Tränken benutzt wird, zum blauen Wasser.

 

Die 15'415 Liter setzen sich laut Water Footprint Network im weltweiten Schnitt zu 94% aus grünem, zu 4% aus blauem und zu 3% aus grauem Wasser zusammen.
lid

 

Vor allem Regenwasser

 

Grünes Wasser ist Regenwasser. Es bleibt im natürlichen Kreislauf erhalten. Beim Rindfleisch wird dieses Wasser einbezogen, weil es zum Pflanzenwachstum – also zur Futtergewinnung für das Rindvieh – benötigt wird.

 

  • Graues Wasser ist beeinträchtigt, es kann nicht mehr als Trinkwasser verwendet werden. Es wird unter anderem in der Verarbeitung verbraucht.
  • Die künstliche Bewässerung fällt unter das blaue Wasser. Es handelt sich um Grundwasser, Wasser aus Seen oder Flüssen. Es wird dem natürlichen Kreislauf entzogen. Die Entnahme grosser Wassermengen kann zu Problemen führen. Ein Beispiel dafür sind ausgeschöpfte Grundwasserreserven in intensiven Gemüseanbaugebieten Spaniens oder der fast ausgetrocknete Aralsee, dessen Zuflüssen Wasser für Baumwollplantagen entnommen wird. In Ställen zählt Wasser, das zur Reinigung und zum Tränken benutzt wird, zum blauen Wasser.
  • Grünes Wasser ist Regenwasser. Es bleibt im natürlichen Kreislauf erhalten. Beim Rindfleisch wird dieses Wasser einbezogen, weil es zum Pflanzenwachstum – also zur Futtergewinnung für das Rindvieh – benötigt wird.

 

Blickt man nun auf den Wasserverbrauch für die Produktion von Rindfleisch zeigt sich, dass laut dem Water Footprint Network beim Rindfleisch 94 Prozent grünes, 4 Prozent blaues und 3 Prozent graues Wasser verbraucht wird. Der mit Abstand grösste Anteil wird also dem natürlichen Kreislauf nicht entzogen. Der Regen fiele auch auf die Felder und Weiden, wenn keine Rinder grasten oder kein Futter wüchse. Auch ohne Rindfleisch-Produktion würde auf diesen Flächen Gras wachsen.

 

Mehr virtuelles Wasser bei extensiver Haltung

 

Die reine Sichtweise auf den Wasserverbrauch ist zudem mit Blick auf die Umwelt kaum genügend. Intensive Rindermast mit viel Kraftfutter führt zu einem tieferen virtuellen Wasserverbrauch als eine extensive Haltung auf der Weide in einem Land mit viel Regen wie der Schweiz. Eine Studie des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) aus dem Jahr 2014 zeigt zudem, dass Bio Weide-Beef einen rund dreimal so hohen Bedarf an grünem Wasser hat wie ein konventionelles Produktionssystem.

 

Laut Forschern ist das auf die doppelt so lange Mastdauer und einen höheren Futterbedarf – aufgrund des tieferen Kraftfutterkonsums – zurückzuführen. Beim grauen Wasser hingegen ist der Verbrauch im Bio-Weide-Beef-System halb so gross wie bei den anderen Produktionsformen.

 

Gemäss einem Artikel in der Fachzeitschrift «Die Mutterkuh» benötigt die Herstellung von einem Kilo Rindfleisch bei Weidehaltung in der Schweiz 200 Liter, wenn das grüne Regenwasser abgezogen wird.

Kommentare (7)

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  • Stefan N. | 22.04.2023
    Ich finde die Studie wertvoll! Bei der nächsten Diskussion mit Vegan Schweiz werde ich ihnen genüsslich die Zahl 200 Liter Wasser für 1 kg Rindfleisch bei Weidehaltung und unter Abzug des Regenwassers um die Ohren schlagen. Das solltet ihr auch tun um zu verhindern, dass sich manipulierten Aussagen aus landwirtschaftsfeindlichen Kreisen verbreiten.
  • Christine Meyer | 21.04.2023
    Wieviel wurde für diese nutzlosen Studien verschwendet?
    Geld, Wasser, Energie und was noch alles dazu benötigt wurde, all Das war pure Verschwendung
  • etter martin sent | 21.04.2023
    so ein teater ums wasser genau die plapris die alles besser wisser dass wasser ist ein kreislauf und werschindet nicht im all aber die menschen sind die einzige spezies die absichtlich im wasser scheist wiso geht ihr besser wisser nicht im wald und erledigt dort euewr geschäft und putzt dass hinterteil mit moss
  • Gesunder Menschenverstand | 21.04.2023
    Es hat zuviele Studierte, die beschäftigt werden müssen, darum viele unnötige Studien.
    Gesunder Menschenverstand, würde reichen.
    Grünfuter mit Rindern veredeln, ist 100% sinnvoll.
    • joggeli | 22.04.2023
      aber Grünfutter, und nur Grünfutter!!!!!! nicht Mais und Getreide. Differenzieren täte gut, denn sonst werden alle in einen Topf geworfen und die Grasfresser haben die Suppe mit auszulöffeln! Auch in der Schweiz.
  • Urs Wälchli | 20.04.2023
    Und wieviel Wasser braucht ein Mensch?
  • Analyst | 20.04.2023
    Wie blöd sind wir eigentlich bereits. Das Wasser geht ja nicht verloren, es bleibt im Kreislauf und gibt wieder Grundwasser nach der Filtrierung durch den Boden. Es ist viel schlechter, wenn das Wasser durch die Bäche ungenutzt und viel schneller ins Meer fliesst.

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