Grundlage für die Produktion des Spermas ist eine gezielte Selektion auf das genetische Merkmal «niedriger Methanausstoss». Lactanet hatte im April dieses Jahres die weltweit erste nationale genomische Methanbewertung veröffentlicht und Daten aus rund 6’000 Betrieben vorgelegt, die fast 60 % der kanadischen Milchviehbetriebe repräsentieren.
Wissenschaftler hatten die Ausdünstungen von Rindern erfasst und den Methangehalt gemessen. Anschliessend wurden die Daten mit genetischen Informationen der Tiere und mit Milchproben verglichen.
Grosses Potenzial
Die Forscher und Experten der Viehwirtschaft gehen davon aus, dass die Einführung kommerziell verfügbarer Genetik zur Züchtung von Milchkühen mit einem geringeren Methanausstoss dazu beitragen könnte, eine der grössten Quellen des starken Treibhausgases zu reduzieren.
Semex erwartet ein Reduktionspotenzial von jährlich rund 1,5 %. Bis 2050 sei eine Eindämmung des Methanausstosses um 20 % bis 30 % möglich.
Laut Prof. Christine Baes von der Universität Guelph, die an dem Projekt mitarbeitete, sind die Methanemissionen kanadischer Milchkühe sehr unterschiedlich. Sie reichten von 250 g bis 750 g pro Tag.
Auch kritische Stimmen
Die Selektion auf das Merkmal «niedriger Methanausstoss» könnte dazu führen, dass die Emissionen in den nachfolgenden Generationen immer weiter sinken, zeigte sich die Wissenschaftlerin überzeugt.
Entscheidend sei die Verknüpfung verschiedener Komponenten, um eine nationale Zuchtwertschätzung für Methanemissionen zu erhalten, die auf den tatsächlichen Atemwerten der Tiere basiere. Es gibt aber auch kritische Stimmen zu dem Vorhaben.
Der Senior Vice President der finnischen Molkerei Valio, Juha Nousiainen, warnte, dass die Zucht von Rindern, die weniger Methan ausstossen, zu Verdauungsproblemen bei den Tieren führen könnte. Methan werde von Mikroben im Kuhdarm bei der Verdauung von Ballaststoffen produziert, nicht vom Tier selbst.
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