Mit einem neuen Kostenmodell reagiert Frankreichs Eierbranche auf die finanziellen Folgen des Kükentöten-Verbots.
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In Frankreich werden die mit dem Ausstieg aus dem Kükentöten verbundenen Mehrkosten für die Geschlechtsbestimmung im Ei künftig gerechter verteilt. Das hat die Interprofession für Eier (CNPO) beschlossen.
Demnach wird das Fachinstitut für Geflügelwirtschaft (Itavi) einen neuen Produktionskostenindikator für die Brütereien bereitstellen, sodass diese die Mehrkosten bei der Abgabe aller Küken selbst einpreisen können. Eingeführt werden soll das neue Modell ab dem 1. Dezember 2025.
Absatz ab 100 Eiern
Bislang wird der zusätzliche Aufwand der Brütereien nicht von allen Gliedern der Wertschöpfungskette mitfinanziert, da das bestehende System nur die Verkäufe von Schaleneiern über den Einzelhandel umfasst. Basis ist eine Abgabe, die von den Packstellen beim Absatz von jeweils 100 Eiern erhoben wird und über die CNPO verteilt wird.
Der Lebensmitteleinzelhandel konnte zwischenzeitlich erreichen, dass sich auch die Großhändler beteiligen müssen. Vermarktungswege abseits von Schaleneiern blieben bislang aber außen vor. Die CNPO beziffert die Mehrkosten durch die Geschlechtsbestimmung im Ei auf jährlich fast 40 Mio. Euro.
CNPO-Präsident Yves-Marie Beaudet zufolge wollen die französischen Eiererzeuger auch künftig beim Tierwohl vorangehen. Er bekräftigte die Absicht der Branche, den Anteil der in Käfigen gehaltenen Legehennen bis 2030 auf 10 % zu verringern. Laut Beaudet werden derzeit fast 75 % der Legehennen nicht mehr in Käfigen gehalten; im Vorjahr hatte die Branchenorganisation von etwa 73 % gesprochen.