Antibiotikaresistenzen stellen eine steigende Gefahr für die Gesundheit dar. Am Freitag startet eine internationale Sensibilisierungswoche für den Antibiotika-Verbrauch in der Landwirtschaft. Gegenüber dem Vorjahr ging die in der Schweiz die benötigte Gesamtmenge um 2 Prozent, jene von kritischen Antibiotikaklassen um weitere 7 Prozent zurück.
Seit 2008 sank der Antibiotikakonsum der Nutztiere in der Schweiz damit um 60 Prozent und in der kritischen Kategorie um 75 Prozent, wie der Schweizer Bauernverband am Donnerstag mitteilt. Ihr Anteil im Vergleich zu sämtlichen Wirkstoffen betrug im Jahr 2021 noch 4,3 Prozent.
Gemäss dem Bauernverband trugen gezielte Massnahmen für die Tiergesundheit zusammen mit einer verbesserten Dokumentation und Einsatzkontrolle zum Rückgang des Antibiotikaeinsatzes in der Landwirtschaft bei. Tierärztinnen und Tierärzte müssen die Verschreibung von Antibiotika seit Oktober 2019 erfassen.
Der hohe Tierwohlstandard in der Schweiz und die Gesundheitsprogramme hätten zusammen mit der verbesserten Dokumentation und Einsatzkontrolle zu diesem Erfolg beigetragen. Bauernbetriebe, Tierärzte und Gesundheitsdienste, unterstützt durch die Forschung, arbeiteten eng zusammen, heisst es weiter.
Vom 18. bis 24. November 2022 findet die internationale Antibiotika-Awareness-Woche statt. Diese widmet sich dem Thema «Gemeinsam antimikrobiellen Resistenzen vorbeugen» und soll zur weltweiten Sensibilisierung beitragen. Eine zunehmende Resistenzbildung stelle eine Bedrohung für Mensch, Tier und Umwelt dar. «Besonders als kritisch eingestufte Antibiotika sollten nur äusserst gezielt und wo absolut nötig zum Einsatz kommen, damit sie im Ernstfall weiterhin die erwünschte Wirkung haben», hält der Bauernverband fest.