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Blüem im Fokus der Genetiker

Forscher der Uni Bern haben entdeckt, wie das Farbmuster von Ryf- und Blüem-Kühen vererbt wird: mit Genen, die das Chromosom wechseln. Damit stehen Schweizer Braunviehkühe im inter-nationalen Rampenlicht.

 

 

Forscher der Uni Bern haben entdeckt, wie das Farbmuster von Ryf- und Blüem-Kühen vererbt wird: mit Genen, die das Chromosom wechseln. Damit stehen Schweizer Braunviehkühe im inter-nationalen Rampenlicht.

Die Entdeckung, die Genetiker der Vetsuisse-Fakultät Bern gemeinsam mit Kollegen aus Belgien gemacht haben, wurde vorgestern in der angesehenen Fachzeitschrift «Nature» vorgestellt.  Sie dreht sich um die Farbvererbung von Blüem- und Ryf-Kühen. Diese gehören im Schweizer Braunviehzuchtgebiet zum Kulturgut und sollen laut Volksglauben im Stall und auf der Alp Glück bringen.

Genmutation

Tosso Leeb und Cord Drögemüller haben herausgefunden, dass die Fellfarbe der Blüem- und Ryf-Rinder durch eine Genmutation auf Chromosom 6 zustande kommt. Erstaunlicherweise handelt es sich um eine verwandte Mutation, die beim Weissblauen Belgier eine Farbvariante auslöst. Bei dieser Fleischrinderrasse liegt sie aber auf Chromosom 29.

«Ein Gen ist von Chromosom 6 auf Chromosom 29 gesprungen», erklärt Drögemüller, «dieses Springen wurde weltweit erstmals bei Säugetieren nachgewiesen.» Das bedeutet, dass im Lauf der letzten Jahrhunderte   irgendwann Weissblaue Belgier und Blüem in Schweizer Rinder eingekreuzt wurden.

Erst 1997 im Herdebuch aufgenommen

Die Forscher konnten weiter belegen, dass die Blüem-Mutation dominant vererbt wird. Und sie konnten einen Gentest für die Reinerbigkeit entwickeln, der den Braunviehzüchtern ab sofort zur Verfügung steht.
Das alles wurde nur möglich, weil Schweizer Bauern die Blüem-Kühe  nicht aussterben liessen, obschon sie früher offiziell nicht zur Zucht zugelassen waren und erst 1997 ins Herdebuch von Braunvieh Schweiz aufgenommen wurden.

Dafür dankt Drögemüller den Züchtern: «Je mehr wir über die Vererbung spezieller Eigenschaften von alten Rassen oder Linien wissen, desto eher können wir durch gezielte Rückkreuzungen auch wichtige Eigenschaften wie Fitnessmerkmale beeinflussen. Und diese sind für die Viehzucht relevant.»

Für Oskar Grüter von Braunvieh Schweiz ist die Entdeckung in erster Linie für die Wissenschaft bedeutend. Es sei aber gut zu wissen, wie die Vererbung vor sich gehe. «Die Nachfrage nach der Blüem-Genetik hat in den letzten Jahren zugenommen, Swissgenetics bietet auch KB-Stiere an», so Grüter. Wie viele Tiere im Herdebuch sind, kann er nicht sagen: «Die Farbvariante wird bei der linearen Beschreibung zwar erfasst, aber die Tiere werden nicht gezählt.»

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