Für die 417 Delegierten von Braunvieh Schweiz war das Traktandum Wahlen vermutlich das Wichtigste. Denn bei der 127. Delegiertenversammlung stand die Wahl des erst siebten Präsidenten von Braunvieh Schweiz an.
Abteilungsleiter und Bauernbetrieb
Adrian Arnold schaffte die Wahl mit überwältigendem Mehr. Der Urner wird damit für die strategische Führung des Verbandes verantwortlich sein. Arnold startete 2015 seine Vorstandstätigkeit bei Braunvieh Schweiz. Seit einem Jahr ist er Mitglied des Geschäftsausschusses. Der Meisterlandwirt und Agronom FH ist Fachlehrer und Abteilungsleiter Landwirtschaft am BWZ Uri mit Standort Seedorf.
Profunder BS- und OB-Kenner
Adrian Arnold führt mit seiner Frau Marlis Arnold und den drei Kindern Nina, Mattia und Elena einen Braunviehbetrieb in Altdorf UR mit rund 15 BS- und OB-Kühen, wovon etwa die Hälfte bei seinem Kollegen Daniel Meier, Alosen ZG, verstellt ist. Täglich melkt der Agronom FH seine sechs bis zehn Kühe zuhause selbst. Aktuell setzt er Stiere wie Huge, Brice, Ray, Corso oder Tiago OB ein. Im Sommer gehen alle Tiere z Alp. Weil er jedes Jahr über rund 15 Rinder und Jungkühe auf dem Nutzviehmarkt verkauft, kennt er die Anforderungen, die an die braune Kuh gestellt werden, sehr gut.
Nach dem Studium arbeitete Arnold einige Jahre als Redaktor beim «Schweizer Bauer», zwischen 1999 und 2002 als stv. Chefredaktor. Zudem war er einige Jahre Vorstandsmitglied der IGBS und der Züchtergruppe Uri und half beim Gotthard Open mit . Als profunder BS- und OB-Kenner war er schon viele Jahre als Experte für Braunvieh Schweiz bei Zuchtfamilien/Halteprämien, Stierenmarkt sowie als Kantons- und Verbandsexperte bei diversen Schauen im Einsatz. Zudem ist Arnold Präsident der Kommission Rassenpromotion und sitzt im Fachausschuss Genetik.
Braunvieh Schweiz: Der abtretende Präsident Reto Grünenfelder (l.) und sein Nachfolger Adrian Arnold.
Braunvieh Schweiz
Grünenfelder kritisiert tiefe Einkommen
Arnold ist Nachfolger von Reto Grünenfelder. Dieser war in den vergangenen sieben Jahren Präsident von Braunvieh Schweiz. Der Agronom ETH wurde 2006 in den Vorstand von Braunvieh Schweiz gewählt. Von 2014 bis 2016 war er Vizepräsident. In der Eröffnungsansprache kritisierte Grünenfelder die tiefe Einkommenssituation in der Landwirtschaft.
Er wies auf die Schlüsselrolle der Rindviehbetriebe im Grünland Schweiz ein, die Gras zu hochwertigen Nahrungsmitteln veredeln. «Vieles stimmt nicht und ist ein Alarmsignal, wenn sich der Selbstversorgungsgrad der Milch in den letzten 20 Jahren um über 10 % reduziert hat», warnte Grünenfelder. Er wurden von den Delegierten zum Ehrenpräsidenten gewählt.
Zwei neue Vorstandsmitglieder
Nebst der Wahl des neuen Präsidenten kam es auch im Vorstand zu Wechseln. Matthias Süess aus Andwil SG ersetzt Reto Grünenfelder, der altershalber zurücktrat. Süess ist ehemaliger Vize-Europameister (2008) als Jungrichter. Heute ist er als engagierter BS-Züchter, Schaurichter, Viehhändler und Mitorganisator des BS Masters bekannt. Der 34-jährige Meisterlandwirt führt mit seiner Frau und den zwei Kindern einen 45 ha grossen Betrieb in der voralpinen Hügelzone mit rund 50 Kühen plus Aufzucht.
Neu im Vorstand ist auch Thomas Elmiger aus Susten VS. Der Meisterlandwirt und Agronom führt mit seiner Frau und seinen drei Kindern bereits seit rund 14 Jahren das Pfyngut. Der Talbetrieb umfasst 135 ha, davon 100 ha Acker und Wiesen sowie 35 ha Wald, sowie einen 33 ha grossen Alpbetrieb auf 1400 m über Meer. Die 100 Braunviehkühe und rund 90 Stück Jungvieh betreut Elmiger zusammen mit mehreren Angestellten.
Elmiger ist Nachfolger von Dominic Eggel, der während fast 15 Jahren im Vorstand tätig war. Der Oberwalliser wird weiterhin das Präsidium der Vianco führen.
Die Besitzer der Braunvieh-Kühe mit hohen Lebensleistungen.
Braunvieh Schweiz
Lebensleistung und Fitness Star
An der Delegiertenversammlung wurden auch Herdebuchtiere mit hohen Leistungen geehrt. Präsentiert wurden die Besitzer von Kühen mit einer Lebensleistung von mehr als 125'000 kg respektive 150‘000 kg Milch. 48 Kühe erreichten im letzten Jahr diese Milchmenge. Die Marke von 150'000 Kilo Lebensleistung übertrafen fünf Tiere. Es sind dies: Payoff Paya, Sandro und Nicole Castelli, Neudorf LU; Eagle Wendy, BG Indergand/Marolf, Altnau TG; Complete Gundra, Walter Ruckstuhl, Egnach TG; Amigo Balaika, Roman und Heidi Auer, Wetzikon ZH; Cafino Corina, Peter Riedi, Bürglen UR;
Ausserdem wurde je ein Preis für den «Fitness Star» Berg und Tal vergeben. Fitness-Star Tal wurde Fasir Emily von René Büchel aus Oberriet SG. Den Titel Fitness-Star Berg holte sich Javier Wasabi von Hans und Therese Looser aus Urnäsch AR.
Ehrungen
Über 150000 kg Milch: Payoff Paya, Sandro und Nicole Castelli, Neudorf LU; Eagle Wendy, BG Indergand/Marolf, Altnau TG; Complete Gundra, Walter Ruckstuhl, Egnach TG; Amigo Balaika, Roman und Heidi Auer, Wetzikon ZH; Cafino Corina, Peter Riedi, Bürglen UR.
Über 125000 kg Milch: Pixton Bea, Joe Hausheer, Hagendorn ZG; Glenn Piera-ET, Gody und Marco Bachmann, Seewen SO; Pixton Finessa, Hansruedi Ackermann, Wittenbach SG; Huxoy Jacarta, Urs Beerli, Bichelsee TG; Wagor Wega, Hansueli und Andrea Scherrer, Neukirch (Egnach) TG; Pauer Perle, Richard und Matthias Rimle, Muolen SG; Denver Cora, Adrian Rutz, Niederbüren SG; Wurl Rilana, Franz Zihlmann, Schüpfheim LU; Tau Mira, Beat Lenherr, Gams SG; Sesam Sereina, V-Cows, Fredy von Ah, Giswil OW; Lorenz Jasmin (OB), Eugen Hitz, Trimbach SO; Jensam Urania, Franz Abächerli, Hausen am Albis ZH; Eduard Emili, Silvan Felder, Steinhuserberg LU; Agio Amazonas, Roger Iten, Zug; Collection Corella, Schmibach’s Brown Swiss, Schüpfheim LU; Voeris Vanencia (OB), Rafael Stalder und Petra Zehnder, Hasle LU; Arbon Lambada, Niklaus Nydegger, Schwarzenburg BE; Capri Toscana, Gutsbetrieb Schloss Watt, Mörschwil SG; Eagle Erika, Bruno Manser, Muolen SG; Pixton Papillon, Andreas Guntli, Buchs SG; Waldo Polly, Georg Hofmänner, Sevelen SG; Pelux Andrea, Martin Riegg, Gais AR; Jongleur Elisa, Andrea Arpagaus, Dardin GR, Nesta Larissa, Lukas Hug, Wetzikon ZH; Vigor Valencia, Armin Meier, Wilihof LU; Jolt Majola, Stefan Knecht, Feldbach ZH; Elevation Endora, Armin Weiss, Zug; Gardan Urania, Gutsbetrieb Plankis, Chur GR; Eros Jolanda, Hansueli Tischhauser, Krummenau SG; Vigor Varia, Adrian Käppeli, Merenschwand AG; Texas Ronja 1, Willy Portmann, Schüpfheim LU; Wurl Wanda, Norbert von Rickenbach, Steinerberg SZ; Eagle Elin, Ernst Frick-Gmünder, Urnäsch AR; Alegro Albula, Reto und Christina Preisig, Stein AR; Descente Okay, Markus Eicher-Oberholzer, Engelburg SG; Putin Perla, Hubert Kühne, Goldingen SG; Jolden Blueemli, Christian Brunner, Urnäsch AR; Texas Erna, Martin Piechl, Istighofen TG; Donle Pia, Paul Looser, Buhwil TG; Olaf Jawa, Thomas Lussi Oberdorf NW; Prince Princesse, Grulait SA, Gressy VD; Wurl Gisi, Hansueli und Andreas Scherrer, Neukirch (Egnach) TG; Carlo Bella, Hansueli und Andreas Scherrer, Neukirch (Egnach) TG
Fitness-Star Tal: Fasir Emily, René Büchel, Oberriet SG
Fitness-Star Berg: Javier Wasabi, Hans und Therese Looser, Urnäsch AR.
Vergleiche darauf diesen Stundenlohn mit einer Vollkostenrechnung neuer Legehennenstall mit ebenso vielen DGVE. Die Augen werden dir aufgehen!
Zu den Legehennen: wir haben absolutes Grünland mit vielen Steillagen. Ich weiss, dass bei der Legehennenhaltung viel drin liegt, aber letztendlich geht's ja um die Verwertung des Landes, und da passen LH lediglich als Neben Erwerb rein. Futter her und Dünger weg, also ziemlich wenig Kreislaufbetont. Im Westschweizer Ackerbaugebiet müsste ich mich ernsthaft damit beschäftigen, von Milchkühen auf Hühner (Eier oder Mast) umzusteigen....
Noch Fragen?