Auch Kälber können Hitzestress erleiden – an Tagen mit hoher Luftfeuchte bereits bei rund 25 Grad. Um Körperwärme abzugeben, fangen sie an, intensiver zu atmen und zu schwitzen.
Das Problem tritt stärker auf bei direkter Sonneneinstrahlung – und besonders bei Kälbern, die in Iglus gehalten werden. Je nach Material heizen die Iglus so stark auf, dass die Kälber lieber an der Sonne liegen. Zur Vermeidung von Hitzestress rät das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV), für Schatten zu sorgen, Iglus und Auslauf zum Beispiel unter einem Vordach aufzustellen – dann gibts aber je nach Dachhöhe keine Raus-Beiträge.
Man könne es unter einem Baum aufstellen, so das BLV, müsse aber den wandernden Schattenwurf beachten oder mit einem Sonnenschirm die Besonnung entschärfen. Auch hier muss mit der wandernden Sonne alles wieder umgestellt werden. Ein hinter dem Iglu platzierter Rasensprenger kann durch die Verdunstung des Wassers kühlend wirken. Doch darf das Wasser nicht unter der Boxenwand in die Einstreu laufen.
Empfohlen wird im Iglu eine Luftgeschwindigkeit von 2,5m/s. Erreicht werden kann diese durch einen Ventilator ohne direkte Zugluft. Auch ein Aufbocken der Hinterseite auf einen Ziegel verbessert die Luftzirkulation. In Studien der Washington State University (USA) blieb die Innentemperatur so spürbar unter der Aussentemperatur. Über die Atemfrequenz lässt sich Hitzestress gut einschätzen. Die normale Atemfrequenz liegt bei 16 bis 50 Atemzügen pro Minute.