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«Entscheidend ist die Fütterung, nicht die Maximalleistung»

Wiederkäuer geraten wegen ihrer Methanemissionen unter Druck. Das neue Faktenblatt des Fibl zeigt jedoch, wie graslandbasierte Rinderhaltung klimafreundlich, ressourcenschonend und ernährungssichernd funktionieren kann – wenn sie standortgerecht betrieben wird.

pd/clu |

Wiederkäuer wie Kühe, Schafe und Ziegen stehen wegen ihrer Methanemissionen zunehmend unter Druck. Dabei sind ihre positiven Beiträge im Ernährungssystem vielfältig: «Auf Grasland gehalten, sichern sie die menschliche Versorgung mit hochwertigem Protein. Sie nutzen dabei Pflanzenmasse, die wir Menschen nicht direkt verwerten können. Gleichzeitig erhalten sie Kulturlandschaften, fördern Biodiversität und stabilisieren Nährstoffkreisläufe», schreibt das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (Fibl) in seiner Medienmitteilung zum neuen Faktenblatt «Kuh und Klima».

CO₂ im Energiesektor einsparen

Methan wirkt rund 80-mal stärker als CO₂, wird aber nach etwa 20 Jahren wieder abgebaut. Das Problem: Der Ausstoss übersteigt derzeit den Abbau, weshalb Methan zur Erderwärmung beiträgt. Dennoch, so das Fibl, wäre es nicht zielführend, die Rinderhaltung grundsätzlich infrage zu stellen.

Denn Wiederkäuer übernähmen im Ernährungssystem und in Ökosystemen zentrale Aufgaben, die gerade unter Nachhaltigkeitsaspekten eine bedeutende Rolle spielten. Vielmehr müssten Methan- und CO₂-Emissionen im Energiesektor eingespart werden, so die Ansicht des Forschungsinstituts.

Klimaschonende Fleischproduktion aus der Milchviehhaltung

Hohe Einzeltierleistungen durch Kraftfuttereinsatz würden zwar die Emissionen pro Liter Milch senken, verstärken aber den Druck auf die Ackerflächen, erhöhen den Verbrauch an fossilen Brennstoffen und können die Tiergesundheit beeinträchtigen, so das Fibl.

Das Prinzip der graslandbasierten, biologischen Landwirtschaft zeigt laut den Forschenden hinter dem Faktenblatt einen nachhaltigen Weg auf: «Entscheidend ist nicht die Maximalleistung, sondern die standortangepasste Fütterung und der effiziente Einsatz lokaler, rindviehgerechter Ressourcen. Auch Zuchtstrategien mit Zweinutzungsrassen und längeren Nutzungsdauern verbessern die Klimabilanz.»

Sinkende Zahl an Mutterkühen

So liessen sich die Treibhausgasemissionen der gesamten Rinderpopulation um rund 10 % senken, wenn Milchkühe länger leben würden, dadurch weniger Nachzuchttiere benötigt würden und mehr Kälber aus Milchvieh-Gebrauchskreuzungen für die Weidemast zur Verfügung stünden, erklärt das Fibl. Die Fleischproduktion bliebe gleich hoch wie jetzt, bei sinkender Zahl an Mutterkühen.

Das Leitbild sei die Kreislaufwirtschaft: Rinderhaltung, die Tierzahlen und Fütterung an die vorhandenen Flächen anpasst, nutze Grasland effizient, reduziere Importe, schütze Böden und Wasser und sichere die regionale Ernährung. In der Medienmitteilung heisst es abschliessend: «Die biologische Rinderhaltung ist nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung».

-> Hier geht es zum Faktenblatt

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