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Er wird neuer Swissherdbook-Direktor

Michel Geinoz leitet nicht nur die Geschäfte von Holstein Switzerland, sondern ab 1. Oktober 2024 auch diejenigen von Swissherdbook. Mit diesem Job-Sharing wollen sich die Zuchtorganisationen annähern.

In der Schweizer Rindviehzucht ist es zu einem wegweisenden Entscheid gekommen. Die Verwaltung der Viehzuchtgenossenschaft Swissherdbook mit Sitz in Zollikofen BE ernannte als Nachfolger von Matthias Schelling, der per 1. Juli 2024 die Leitung der KB-Organisation Swissgenetics übernommen hat, Michel Geinoz.

Der 50-jährige ETH-Agronom, wohnhaft in Vaulruz FR, ist seit sechs Jahren Direktor von Holstein Switzerland. Geinoz übernimmt damit die operative Leitung beider Genossenschaften. Dies teilen die Genossenschaften mit.

Zur Person:

Michel Geinoz gilt als Kenner der Landwirtschaft und insbesondere der Viehzucht. Er wurde 1974 als Sohn eines Holsteinzüchters geboren. Nach seinem Masterabschluss in Agrarwirtschaft an der ETH Zürich arbeitete er während acht Jahren als Produktmanager bei Kunz Kunath in Burgdorf BE und war anschliessend während zwölf Jahren Leiter der amtlichen Futtermittelkontrolle bei Agroscope Posieux.

Seit 2018 ist er Direktor von Holstein Switzerland. Geinoz ist Vater von drei jungen Erwachsenen und hat mehrere Praktika auf landwirtschaftlichen Betrieben in Kanada, Deutschland und der Schweiz absolviert.

Projekt Alliance

Die Rede ist von einem Meilenstein, weil damit eine mögliche Fusion der Zuchtgenossenschaften neu entfacht wird. Nach dem ersten Fusionsprojekt, das vor 15 Jahren wegen den Delegierten des damaligen Holsteinzuchtverbands scheiterte, haben nun Swissherdbook und Holstein Switzerland eine Vereinbarung für eine strategische und organisatorische Annäherung der beiden Organisationen getroffen.

Geinoz wird dieses Projekt unter dem Namen Alliance verfolgen. Ein Verein mit demselben Namen wurde gegründet, um die verschiedenen Möglichkeiten zu vertiefen und umzusetzen.

«Aussergewöhnlich»

Im Namen der Vorstände von swissherdbook Zollikofen und Holstein Switzerland zeigen sich Markus Gerber, Präsident von Swissherdbook, und Hans Aebischer, Präsident von Holstein Switzerland, zuversichtlich und freuen sich über diese Ernennung.

In der Mitteilung zeigen sie hoffnungsvoll und optimistisch, «dass dieses aussergewöhnliche Projekt in der Geschichte ihrer Organisationen und der Schweizer Rindviehzucht ein Erfolg wird».

Wie das Fusionsprojekt scheiterte 

Im Jahr 2005 signalisierten Holstein- und Fleckviehzuchtverband erstmals Interesse an einer Herdebuchzusammenlegung, trotz des negativen Vorentscheids des Vorstands des Schweizerischen Braunviehzuchtverbands, bei der Fusion der Schweizer Rindviehzuchtverbände zu einer einzigen Zuchtorganisation nicht mitzumachen.

Der damalige Präsident des Fleckviehzuchtverbands, Andreas Aebi, sagte, dass der Vorstand einmal mehr seinen Willen bekräftige, die Kosten für die Züchter zu senken. Und der Vizepräsident des Holsteinzuchtverbands, Paul Schmid, erklärte überzeugt, dass der Moment gekommen sei, um das «Holsteinproblem» zwischen den zwei Verbänden sachlich und fair zu lösen.

Es folgten Jahre zäher Verhandlungen. Heikle Fragen waren etwa die Organisationsform des fusionierten Verbands, der künftige Name, der Standort – Zollikofen statt Grangeneuve – und auch der Zeitplan. Die Fusion veranschlagte der Direktor des Fleckviehzuchterbands, Matthias Schelling, mit vier Millionen Franken Kosteneinsparungen. Die Kosten der Fusion schätzte man auf 2,8 Mio. Franken.

Zum Beispiel der Bernische Fleckviehzuchtverband stand einer Fusion skeptisch gegenüber, weil er um die Weiterführung seiner traditionellen Schauen mit eigener kantonaler Punktierung fürchtete. Denn Fusionsbefürworter wollten Schauresultate in einem separaten Schauenausweis statt in den offiziellen Abstammungsausweisen eingetragen haben.

Auf grosse Skepsis stiess die Fusion vor allem bei den Holstein- und bei den Simmentaler-Züchtern. Es sei generell schlecht informiert worden, und zu viele Fragen seien offen, sagte René Summermatter, Präsident der Schweizerischen Vereinigung zur Erhaltung und Förderung der reinen Simmentaler Fleckviehrasse (SVS), an deren Hauptversammlung im Januar 2009, drei Monate, bevor über die Fusion abgestimmt wurde.

Noch viel mehr störten sich die Simmentaler-Züchter daran, dass sie keinen Sitz im Vorstand des fusionierten Verbandes garantiert gehabt hatten. Pascal Monteleone, damaliger Direktor beim Holsteinzuchtverband, sagte zu den Nachteilen, dass die Fusion nur für die Fleckviehzüchter finanzielle Vorteile bringe und Effizienz und Züchternähe verloren gehen würden.

Am 2. April 2009 kam an der Delegiertenversammlung des Fleckviehzuchtverbands die erforderliche Zweidrittelsmehrheit von 899 mit dem denkbar knappsten Resultat von haargenau 899 Stimmen zustande. Die Delegierten des Holsteinverbands erteilten der Fusion am selben Tag jedoch eine überdeutliche Absage. Nur 105 Delegierte stimmten für eine Fusion. Für eine Annahme wäre eine Zweidrittelsmehrheit von 160 Stimmen notwendig gewesen.

Kommentare (2)

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  • Holsteinzüchter | 28.08.2024
    Am meisten gespannt bin ich darauf, wie lange es jetzt noch dauern wird bis die Leistungsdaten von Kühen aus verschiedenen Verbänden automatisch ergänzt werden. Scheint ja bis anhin ein riesen Problem zu sein…
  • alpöhi | 27.08.2024
    warum gerade ein Holsteinkenner?es gibt auch noch andere Rassen, die Berggebiete sind nicht für Holsteiner gemacht!
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