Als Teil der Farm-to-Fork-Strategie plant die EU-Kommission, den Verkauf von Antibiotika für Nutztiere in der EU bis 2030 zu halbieren. Mit dem «European One Health Action Plan» soll dazu eine allumfassende Strategie erstellt werden.
«Ein verantwortungsvoller Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung ist bereits jetzt gelebte Praxis, dennoch braucht es weiterhin grosse Anstrengung, um einerseits Tiergesundheit sicherzustellen und andererseits langfristig den Einsatz von Antibiotika zu verringern», erklärt Alexander Bernhuber, Gesundheitssprecher der ÖVP im Europaparlament, der gemeinsam mit der Europäischen Plattform für die verantwortungsvolle Verwendung von Tierarzneimitteln (EPRUMA) zu einer Expertendiskussion ins Europaparlament geladen hatte.
Ein ernstes Problem
«Antibiotikaresistenzen sind ein ernstes Problem, das wir auf europäischer Ebene gemeinsam bekämpfen müssen. Hier braucht es ein gezieltes Vorgehen der Human- und Veterinärmedizin, um weitere Resistenzen zu verhindern», betonte Bernhuber, der selbst Landwirt ist. Sowohl in der Ausbildung als auch in laufenden Weiterbildungen von Landwirten und Tierärzten werde immer mehr auf alternative Therapieformen hingewiesen und Antibiotika sollten nur nach genauester Diagnose eingesetzt werden.
«Dieser Weg hat sich bereits als überaus erfolgreich erwiesen. In Europa und Österreich werden immer weniger Antibiotika in der Veterinärmedizin verwendet. In Europa ist laut der Europäischen Arzneimittelagentur der Verkauf von Antibiotika um mehr als 43 Prozent zurückgegangen. In Österreich wurde in der Nutztierhaltung in den vergangenen zehn Jahren der Einsatz von Antibiotika um mehr als 30 Prozent reduziert», verdeutlichte Bernhuber.