Mitte März hat GEA die Übernahme des nordirischen Agrar-Softwareunternehmen CattleEye kommuniziert. Damit soll das «Lösungsportfolio» für Milchfarmen erweitert werden.
«CattleEye» kann mit Hilfe von künstlicher Intelligenz Lahmheit bei Kühen frühzeitig erkennen und vorhersagen. «Das System liefert relevante Daten zur Bewertung des körperlichen Zustands und verrät so, ob die Tiere beispielsweise ausreichend Futter zu sich nehmen und in guter Verfassung sind», schreibt GEA.
Unabhängig von Melksystem
«CattleEye» kombiniert eine 2D-Kamera mit einer speziellen Software, die das Bewegungsmuster und die Körperdaten der Kühe analysiert. Dadurch haben Landwirte die Gesundheit ihrer Herde umfassend im Blick. Das System kann nach Angaben von GEA in neue und bestehende Betriebe integriert werden, unabhängig von der Art des Melksystems.
Lahmheit zählt neben Mastitis zu den Haupterkrankungen bei Milchkühen. Sie kann zu Unfruchtbarkeit führen und den Milchertrag beeinträchtigen. Dank der KI-basierten Software könnten Landwirte umgehend Massnahmen zur Steigerung von Tierwohl und Produktivität ergreifen, so GEA weiter.
«Der Trend geht zu grösseren und stärker automatisierten Milchviehbetrieben. Daher werden Lösungen zur Erfassung und Überwachung von Tieren und Produktion immer wichtiger», sagt Peter Lauwers, CEO der Division GEA Farm Technologies.
Von Bauernsohn gegründet
Gegründet wurde CattleEye 2019 von Terry Canning, Sohn eines Milchfarmers und erfahrener AgTech-Unternehmer, und dem Softwarearchitekten Adam Askew, der mehr als 10 Jahre Erfahrung mit Deep-Learning-basierten Bildanalysen zur Erkennung von Krebstumoren mitbrachte. Das System ist seit April 2021 auf dem Markt und wird aktuell zur Überwachung von über 100’000 Kühen weltweit eingesetzt.
«CattleEye entstand aus der Idee, die Möglichkeiten moderner KI in der Videoanalyse für eine Revolutionierung der Milchwirtschaft zu nutzen. Dass GEA diese Lösung nach dem Auftakt unserer Partnerschaft im vergangenen Jahr nun mit unserem Team einsetzen und weiterentwickeln will, freut uns sehr», sagt CEO und Mitbegründer Terry Canning.