In den letzten sonnigen Tagen ist noch einiges an Herbstfutter siliert worden. Doch hat dieses Futter, ob von der Weide oder aus den Siloballen, einige Besonderheiten.
Genügend Strukturfutter
Futterbauberater Matthias Koller vom Arenenberg TG: «Es macht durchaus Sinn, das Herbstgras unter guten Bedingungen zu silieren.» Herbstgras bringe meist hohe Rohprotein- und gute NEL-Gehalte mit sich. Dafür habe Herbstgras einen relativ tiefen Strukturwert. Damit dieses Futter an der Krippe den Tieren verfüttert werden kann, muss zusätzlich genügend Strukturfutter verfüttert werden. Mais oder strukturreiches Heu können ideal ergänzende Futtermittel sein.
Wichtig beim Silieren ist, dass die Wetterbedingungen passen und das Futter optimal angewelkt werden kann. Grünlandfutter hat im Herbst meist tiefere Gehalte an Trockensubstanz (TS), dies erschwert den ganzen Silierprozess ein wenig. Ebenfalls muss man mit einer schonenden Bewirtschaftung versuchen, den Rohaschegehalt im Futter möglichst klein zu halten.
Kartoffeln
Gleich schätzt Milchviehspezialist Jonas Salzmann von der UFA das Herbstgras ein: «Die wichtigsten Eigenschaften sind der erhöhte Rohproteingehalt, der zwischen 180 g/kg und 240 g/kg liegen kann. Weiter ist Herbstgras eher rohfaserarm und hat eine geringe Strukturwirkung. Es eignet sich somit zur Ergänzung von etwas strukturreicherem Futter aus dem ersten Schnitt und kann, wenn es richtig eingesetzt wird, ein wertvolles Futter darstellen. Besonders in diesem Jahr mit einem späteren ersten Schnitt dürfte das Herbstgras für die Versorgung der Kühe noch sehr wichtig werden.» Wer Maissilage hat, kann sowohl dem Strukturmangel wie auch dem Proteinüberschuss entgegenwirken. In silofreien Systemen empfiehlt sich der Einsatz von Heu, um Struktur in den Pansen zu bringen
Und: Auch Kartoffeln sind ein wertvolles Futtermittel, das den Verzehr ankurbeln und im Herbst helfen kann, den relativ hohen Überschuss an Rohprotein von Herbstgras auszugleichen. Speziell an den Kartoffeln ist, dass sie viel Energie in Form von Stärke enthalten. Diese wird langsamer abgebaut als Getreidestärke. Rund 30 Prozent der Stärke ist beständig und wird nahezu vollständig im Dünndarm abgebaut.