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«Ich habe Freude an guten Eutern»

Thomas Breitenmoser aus Grub AR züchtet Brown Swiss. Er setzt meist Natursprungstiere ein und legt Wert auf gesunde Kühe. Beim Exterieur kann er neu gewisse Noten nicht mehr 1:1 vergleichen.

Susanne Meier |

Melanie und Thomas Breitenmoser mit den Kindern Lara, Fabio und Timo bewirtschaften in Grub  AR einen Betrieb mit Brown Swiss auf 1000 m in der Bergzone II. 

«Wir bewirtschaften 22 ha Naturwiesen und eine Alp für die Rinder», so Thomas Breitenmoser, der bei der Fütterung seiner 30 Kühe auf gutes Grundfutter achtet. «Wir versuchen, das Gras im optimalen Stadium zu mähen, nicht zu früh, aber so, dass wir aus Silage und Dürrfutter viel Milch melken können.»

Hohe Euternoten

Die Leistung der Herde beweist, dass er bei der Fütterung alles richtig macht. Sie liegt bei über 8’100 kg Milch mit 4,38 Prozent Fett und 3,73 Prozent Eiweiss. Nicht nur wegen der Milchleistung ist es die Zucht von Thomas Breitenmoser wert, gezeigt zu werden. Denn der Züchter setzt zu 70 Prozent auf Natursprung. «Ich kaufe gezielt Stiere zu oder remontiere sie», erklärt er.

Aktuell im Einsatz ist Owen-Sohn Nondo aus der EX-94-eingestuften Haegar Nele. «Mein Zuchtziel sind gesunde Kühe mit einer dem Futter angepassten Leistung. Ein spezielles Augenmerk lege ich auf die Euter. Ich selber habe Freude daran, und beim Zuchttierverkauf sind gute Euter ein Pluspunkt», ergänzt er. Die im letzten Jahr beurteilten Kühe lieferten denn auch Euternoten von 84 bis 87 Punkten.

Bei der linearen Beschreibung und Einstufung (LBE) beschreiben Experten die Kühe auf dem Hof. Sie erfassen rund 40 Merkmale in den fünf Blöcken Rahmen, Becken, Fundament und Euter objektiv mit Noten von 1 bis 9. Daraus bilden sie die fünf Blocknoten – eben zum Beispiel die Euternote – und die Gesamtnote. Doch seit diesem Jahr kann Thomas Breitenmoser nicht mehr alle Blocknoten seiner Kühe 1:1 mit denen der Vorjahre vergleichen. Der Grund sind Anpassungen, die seit Anfang August umgesetzt wurden.

Schere geht auf

«Die Schere zwischen intensiven und extensiven Betrieben geht immer mehr auf», erklärt Daniel Gisler, LBE-Chefexperte bei Braunvieh Schweiz. «Brown Swiss soll eine Milchkuh sein, das Original Braunvieh eine Doppelnutzungskuh.» Bis anhin hat jede Kuh, die am Morgen vor 10 Uhr beschrieben wurde, einen Pluspunkt in der Euternote erhalten. Dieser Zuschlag ist gegenüber Kühen, die kurz nach 10 Uhr an der Reihe sind, nicht ganz fair, und wegen Melkrobotern wird er grundsätzlich infrage gestellt.

Deshalb entfällt er, stattdessen erheben die Experten neu die Euterfülle, die mit den Merkmalen Euterbreite und Voreuterlänge korreliert und die in die Euternote einfliesst. In den letzten Jahren habe man verschiedene Zuchttendenzen feststellen können, etwa zu einem angehobenen Euterboden, so der LBE-Chefexperte. «Bei den Zitzen geht der Trend Richtung kurz und fein sowie die Platzierung Richtung eng. Bei diesen Merkmalen sollen durch die Anpassungen die gewünschten Mittelwerte wieder zwischen 4,8 und 5,2 zu liegen kommen.»

Zizennote bleiben erhalten

Ebenso gebe es beim Becken Anpassungen: «Die Züchter haben bei der Neigung einen Zuchtfortschritt erreicht. Die Breite ist aber unverändert. Deswegen verändert sich die Gewichtung. Die Beckenneigung verliert 10 Prozent an Gewicht, die Beckenbreite hingegen gewinnt 10 Prozent.» Im Block Fundament wird das neue Merkmal Vorderbeinstellung linear beschrieben. «Damit können die Züchter die Tendenz der ausdrehenden Vorderbeine züchterisch bearbeiten.»

Die LBE sei ein wichtiges Werkzeug, betont Daniel Gisler. «Jeder soll dieses Werkzeug betriebsspezifisch nutzen.» 2024 stand zur Diskussion, die Zitzennote nicht mehr auszuweisen und in die Euternote zu integrieren. Dagegen wehrten sich insbesondere die Original-Braunvieh-Züchter. An der Delegiertenversammlung von Braunvieh Schweiz im April 2025 wurde denn auch von einer Mehrheit beschlossen, dass die Zitzennote erhalten bleibt.

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