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Kälberimpfpflicht kommt ab Anfang Juli

Die Kälberimpfung wird in den QM-Richtlinien verbindlich geregelt. Was die Geburts- und Mastbetriebe diesbezüglich befürchten.

Der Antibiotikaeinsatz in der Kälbermast ist hoch. So werden auf vielen Mastbetrieben die Tränker nach dem Einstallen mit Antibiotika behandelt. Dies, weil die Kälber oft nicht nur von einem einzelnen Geburtsbetrieb stammen.

Wann geimpft wird

Stattdessen werden sie durch den Handel von verschiedenen Bauernhöfen zusammengeführt, möglicherweise noch auf einem Sammelplatz abgeladen, umverteilt und erst dann in den Mastbetrieb gefahren. Dieser Transportstress ist ein wesentlicher Risikofaktor unter anderem für Lungenerkrankungen, und dadurch steigt der Bedarf an Antibiotika.

Um die Antibiotikaproblematik anzugehen, hat die Branche nun entschieden, dass alle Kälber gegen fieberhafte Atemwegserkrankungen geimpft werden müssen, wenn sie vor dem 57. Lebenstag verstellt werden. Ausgenommen von dieser Regelung sind Kälber, die auf einen Sömmerungsbetrieb oder an einen zweiten Betriebsstandort verstellt werden. Für die erste Impfung sind die Geburtsbetriebe verantwortlich, und zwar muss diese mindestens 14 Tage vor dem Verlassen des Betriebs erfolgen. Die Mastbetriebe und Käufer der Tiere müssen dann den Kälbern innerhalb von 28 Tagen nach dem Einstallen die zweite Impfung applizieren.

Ausnahmen

Wer seine Kälber nicht impfen möchte, kann diese nach 57 Tagen weiterhin ungeimpft verkaufen. Ausnahmen gelten zudem für Kälber, die für die Mutterkuh- und Ammenkuhhaltung vor dem 21. Lebenstag verstellt oder zusammen mit dem Muttertier verstellt werden.. Ebenso ausgenommen sind Notfälle, wenn das Muttertier oder das Kalb stirbt.  bki

Dreijährige Pilotphase

Diesbezüglich sollen die Richtlinien des Qualitätssicherungsprogramms QM Schweizer Fleisch per 1. Juli 2025 angepasst werden, wie in einer Mitteilung des Schweizer Bauernverbands (SBV) steht, der das Programm betreut. Um zu untersuchen, ob der Antibiotikaeinsatz mittels Impfung auch wirklich gesenkt werden kann, ist erst eine dreijährige Pilotphase vorgesehen. Ende 2028 werde dann Bilanz gezogen und über die definitive Weiterführung in den QM-Richtlinien entschieden, heisst es.

Das ist ein Punkt, der vor allem den Geburtsbetrieben wichtig ist. So schreiben die Schweizer Milchproduzenten (SMP) in einer Mitteilung, dass anhand fundierter Daten überprüft werden müsse, ob die Impfung tatsächlich zu einer signifikanten Reduktion des Antibiotikaeinsatzes führe. «Sollte dies nicht der Fall sein, muss das Obligatorium überdacht werden. Eine Weiterführung ohne die angestrebte Wirkung wäre insbesondere den Geburtsbetrieben, die die Kosten für die Erstimpfung tragen, nicht zuzumuten», so die Milchproduzenten. Um das gemeinsame Ziel der Antibiotikareduktion zu erreichen, seien alle Akteure entlang der Wertschöpfungskette gefordert – von den Geburtsbetrieben über die Mäster bis hin zum Handel, so die SMP weiter.

Kontrolle der Umsetzung

Eine Sorge der Mastbetriebe dagegen ist, dass sich nicht alle Geburtsbetriebe an die neue Richtlinie zur Impfung halten werden. Dazu steht in der Mitteilung des Schweizer Bauernverbands, dass die Umsetzung im Rahmen der QM-Kontrolle überprüft werde. Dabei würden der Eintrag in das Behandlungsjournal sowie die Zu- und Abgänge gemäss Tierverkehrsdatenbank (TVD) und die Beschaffung von Impfdosen kontrolliert. Bei Nichteinhalten erfolgten die Sanktionen gemäss geltendem Reglement, heisst es.

Prophylaxe

Um Atemwegserkrankungen vorzubeugen, brauchen die Kälber ein gutes Immunsystem. Dafür müssen die Tiere nach der Geburt erst mit genügend Kolostrum und dann allgemein mit ausreichend Milch versorgt werden. Weiter ist eine gute Luftqualität im Stall wichtig. bki

Kommentare (23)

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  • Erico | 10.08.2025
    Dieser Kommentar wurde von der Redaktion entfernt.
  • r.h. | 02.02.2025
    an alle die hier jammern wegen de Pflicht: es kann meines wissens nicht direkt am Tier überprüft werden, ob geimpft wurde. Darum für alle bio- und käsereimilchlieferanten sowie alle sofort-kälber-weg-liebhaber (weil ja noch einige Liter der ach so gut bezahlten Milch au ihrer Sicht nutzlos an ein Kalb vertränkt werden müsste): lassts doch bleiben und kutschiert weiter so wie bisher, ihr hebt euch ja innerhalb der Milchwirtschaft ab und es ist wirtschaftlich interessant. bei diesen Systemen wird ja zudem noch mehr unter die Arme gegriffen (Siloverzichtszulage und Bio-Beiträge). Fg r
  • Arthur Hug | 31.01.2025
    Die Impfpflicht für Kälber macht keinen Sinn, wenn man bedenkt, wie viel Arbeit der Milchproduzent in die Aufzucht steckt – von der Besamung über die Geburt bis zur Erstversorgung der Kälber in den ersten Wochen. Kälber sollten länger auf dem Geburtsbetrieb bleiben, um gesund zu gedeihen. Stattdessen werden sie zu früh abgegeben, und die Mastbetriebe setzen auf Antibiotika, statt die Verantwortung für eine gesunde Aufzucht zu übernehmen.

    Die Lösung ist einfach: Kälber sollten länger auf dem Geburtsbetrieb bleiben, und diese Zeit soll der Mäster fair bezahlen, indem immer das gesamte Gewicht des Kalbes vergütet wird. So können wir sicherstellen, dass die Tiere ohne Antibiotika gesund und robust aufwachsen. Es ist Zeit, dass die Mastbetriebe ihren gerechten Beitrag leisten und die Arbeit der Geburtsbetriebe anerkennen. Natürlich sollten auch Milchviehbetriebe ihren Kälbern mehr Wert beimessen und nicht einfach froh sein, wenn das Kalb schnell weg ist.

    Das beste System wäre jedoch, dass der Milchviehbetrieb alle Kälber selbst mästet – nicht nur die Kälbermast, sondern auch die Rindviehmast. Auf diese Weise könnte der Milchproduzent die komplette Wertschöpfungskette kontrollieren und von der Aufzucht bis zur Veredelung der Tiere profitieren. So bliebe der Mehrwert, der durch die harte Arbeit der Milchviehbetriebe entsteht, auch vollständig bei ihnen.
  • Ketzer | 30.01.2025
    Man sollte zuerst mal alle Kälber in Bern impfen!
  • J. Giger | 30.01.2025

    Ich impfe nöd nur mini Chälber, aber au mini Chinde gege Rindergripp, und sit do mönds nüme id Sonderschuel und s Korona-zertifikat hends au becho. Sie wachset au besser sit do! Ich kann die impfig also nur empfehle!


    wenn i die komentär so les den legt sich mini stirn in falte


    du muesch au dini kinder nöd impfe, nume die wod möchtisch bhalte


    und bi de kälber isches ja genau glich, die wo bhaltsch impfsch nöd!



    liebi grüess a mini frau d aleksandra

  • Gesunder Menschenverstand | 30.01.2025
    Ist es ein ungeprüfter Rmna- Impfstoff?
    Das wäre unverantwortlich!
  • Hänsu | 29.01.2025
    Und dann fragen sich die Leute plötzlich, wieso die Todgeburten bei den männlichen Kälbern steigen?
    Geburtsbetrieb impft und Tränker geht mit 80kg direkt ins Schlachthaus, ein Thema über das niemand spricht...
  • Martina Gavlik | 29.01.2025
    Schon vor Jahren haben Studien nicht nur an der ETH Zürich ergeben, dass ein geschwächtes Immunsystem vor Allem durch den Trennungsstress und dann die Aufbewahrung der Kälber in den Kunststoffiglus gefördert wird. Sicherlich können Mutterkuhhaltung erfahrene Landwirte längst bestätigen, dass diese Kälber gesünder sind. Im Übrigen frage ich mich, wie Bäuerinnen reagieren würden, wenn man ihnen ihre Babys wegnehmen würde. Und was sagt es über uns Menschen aus, Tiere so respekt- und gewissenlos zu behandeln. Es ist ebenfalls längst bekannt, wenn man es wissen will, dass Tiere, besonders Säugetiere Trauer, Schmerz und Liebe genauso empfinden, wie Menschen. Dies ist u.a. nachgewiesen durch biochemische und hormonelle Untersuchungen. Und Jeder Tierhalter mit Einfühlungsvermögen kann dies bestätigen. Wir sind in Zeiten, in denen wir sehr bald die Rechnung auch dafür vorgelegt bekommen, wie wir mit Gottes Schöpfung umgehen und umgegangen sind. Und dann wird sich Keiner hinter Phrasen wie: Das hat man immer so gemacht, oder: das habe ich so in der Ausbildung gelernt, verstecken kann.
    Jeder muss für sich entscheiden, und dann auch für sich gerade stehen.
    Und nein, wir brauchen nicht noch mehr Impfungen, von denen inzwischen ebenfalls dokumentiert ist, dass sie uns Lebewesen nicht gesundhalten oder - machen, sondern das Gegenteil der Fall ist. Auch dies ist nur noch eine Frage der Zeit, bis es Überall offen gelegt wird.
    Als ehemalige Impfverfechterin schäme ich mich heute dafür, damals nicht besser recherchiert zu haben, und dem System blind vertraut zu haben.
    • Kuhbauer | 30.01.2025
      Im Prinzip hast du recht, dass Kälber, die bei der Mutter aufgezogen werden, tendenziell weniger Krankheiten haben. ABER: Trennungsstress haben die Kühe, nicht die Kälber. Ich betreibe schon lange Aufzucht an Müttern oder auch Ammen. Interessant ist, dass es den Kälbern jeweils gleich ist, wer da steht. Wichtig ist, dass Milch kommt. Und vor allem genug Milch! Nach einer Woche können die Kälber schon über 10 l Milch im Tag saugen! Weil sie damit gut versorgt sind, haben sie weniger mit Krankheiten zu kämpfen und können so auch Infektionen besser überstehen. Bei den Kühen ist das mit dem Kontakt schon anders: möglichst nur das eigene Kalb. Fremde ansetzen ist schon schwieriger. Und für die Erziehung der Kleinen genügt eine Amme. Auch da lernen sie sehr schnell, wo das Futter zum Fressen ist.
      Ich habe bei diesem Thema oft das Gefühl, dass die Befürworter die ganze Sache zu sehr vermenschlichen!
  • Sir pool | 29.01.2025
    Die Kosten - Nutzen Rechnung ist schnell gemacht. Es bezahlt der Landwirt und profitiert die Pharmaindustrie.
    Ich bin nicht gegen einen Versuch, aber gegen Pflichten. Ein Versuch ist doch nicht obligatorisch!!!
  • Hansueli B. | 29.01.2025
    Noch zwei Anmerkungen zum Kommentar von Alphöhi:
    - So wie ich in Erfahrung bringen konnte, ist vorgesehen, dass der Landwirt die Kälber selbst Impfen kann.
    - Das Parlament hat für die Blauzungenimpfung einen Kredit von 10 Millionen Franken bewilligt. Es wird demzufolge eine Rückvergütung geben. Wie gross diese ist, wird man schlussendlich sehen.
    Ich persönlich finde die Imfpung als Versuch eine gute Sache. Der Erfolg muss einfach messbar sein. Wenn nicht, soll in drei Jahren alles wieder abgeblasen werden.
  • hanspeter winiger | 29.01.2025

    sehr gut kaelber impfen kalbfleisch essen ond schon sind die leute auch geimpft schade nichts gelernt fon corona


    viele gruesse von einem echten schwurbler

  • Wale | 29.01.2025
    Schon wieder eine Vorschrift mehr, statt viele weniger. Die Tierärzte und die Kontrollorgane werden sich die Hände reiben. Langsam frage ich mich, wohin die Reise der Landwirtschaft geht.
    • Kusi | 29.01.2025
      Es werden noch mehr Landwirte in Burnouts enden und noch mehr Bauernfamilien auseinander gerissen der Stress wird unerträglich
  • Alpöhi | 29.01.2025
    mich würde wundernehmen wer die Impfung macht?kommt da jedes mal der Tierarzt auf den Hof?zudem finde ich es ein Hohn das nun jede Impfung durch den Betrieb bezahlt werden muss,die Seuchenkasse ist voll von Geld und jeder muss die Blauzungenimpfung selber bezahlen und nun kommt noch die Kälberimpfpflicht es reicht jetzt!!! Als Landwirt wird man nur noch ausgepresst wie eine Zitrone!!
  • Mapiz | 29.01.2025
    Es passt einfach nicht zusammen! Wir Landwirte gehen auf die Strasse um weniger Bürokratie, weniger administrativer Aufwand, weniger Kontrollen, mehr Selbstbestimmung und bessere Preise zu fordern. Im Gegenzug machen wir uns oder unser Bauernverband, genau selber wieder neue Pflichten und Auflagen, welche zusätzlich aufzuzeichnen und vorallem zu kontrollieren sind. Das heisst die selben Leute, die einerseits weniger fordern, verursachen selber genau das Gegenteil. Was für eine Heuchelei!
    Die Impfung soll freiwillig sein.
  • Seeländer | 29.01.2025
    Was ist in dieser Impfung? Sicher noch rmna der das ganze Tier verseucht.
    • Jungbauer | 29.01.2025
      Du hast anscheinend keine Probleme im stall.
      Diese Impfung ist jetzt also sehr empfehlenswert das diese gemacht wird, der Mäster wird es dir danken.
      Zudem es gibt Betriebe wo diverse Impfungen machen zB. Gegen Durchfall bei den tränkern wird die Kuh vor dem abkalben gegen corona und rotaviren geimpft.
      Oder die sauenhalter da werden diverse Impfungen gemacht pro Tier. Auch bei den jageren da der Mäster dies verlangt.
  • Armin | 29.01.2025
    Die Impfpflicht geht gar nid!! Das Problem ist so nicht gelöst.
  • Bauer mit Familie | 29.01.2025
    Die erste sowie auch die 2 Impfung kosten je ca. 12-14 Franken.
  • Hugo | 28.01.2025
    Ich möchte wissen was eine Impfug kostet
    Ich bin überzeugt das kann der Mäster zahlen mit den guten Preisen im Schlachtviehmarkt
  • Clemens Krebs | 28.01.2025
    Mag ja gut sein, aber wiso wird ein Zwang daraus gemacht?
    Macht es mit einem Anreitzsystem (Mäster zahlt Geburtsbetrieb mehr für Geimpfte Kälber) und so muess auch nicht ein weiterer Punkt bei Kontrollen kontroliert werden und die Kosten frage ist auch geregelt.
    • Gobo | 28.01.2025
      Hat man bereits versucht. Die Händler haben diesen Versuch kaputtgemacht. Es wurde einfach für ungeimpfte den Zuschlag auch bezahlt, damit sie an Tiere kommen.
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